Eindringliche Erzählungen aus Galtür, beim Lesen derer man bereits den Schnee auf der Zunge schmecken kann
„Berge? Das einfache Leben? Gedanken über das Leben und darüber, was wichtig ist? Ich bin dabei.“ – Das waren so ungefähr meine Gedanken, als mir Barbara AschenwaldsKurzgeschichtensammlung „Lichter im ...
„Berge? Das einfache Leben? Gedanken über das Leben und darüber, was wichtig ist? Ich bin dabei.“ – Das waren so ungefähr meine Gedanken, als mir Barbara AschenwaldsKurzgeschichtensammlung „Lichter im Berg“ das erste Mal vor die Flinte lief. Und ein guter Jäger bringt seine Beute schließlich mit nach Hause. ? Es geht in diesem Erzählband um ein Dorf in den Bergen, nämlich um die österreichische Gemeinde Galtür, und deren Bewohner, aber auch deren Sitten, Gebräuche und Lebensweise. In den zwölf Kurzgeschichten greift Aschenwald stets einen anderen Aspekt des Lebens der Bergbewohner auf und zeichnet deren Geschichte nach. So haben wir beispielsweise das Ehepaar, das mit ihrem eigenen Gasthaus ein gutes Einkommen erzielt, und die Frau dafür plädiert, dass an einigen Monaten im Jahr das Haus geschlossen wird. Gedanken, was man im Leben braucht und was genügt, um eine schöne Zeit zu verleben, kommen auf. Eine andere Geschichte erzählt von einem Mann, der in seinem Leben nicht glücklich ist und die tägliche Monotonie nicht mehr aushält. Parallel dazu erfahren wir die Geschichte von seinem Vater in Galtür, der ein zufriedenes und bescheidenes Leben führt. Wieder einmal der Gedanke von Genügsamkeit — wie viel braucht der Mensch, um glücklich zu sein? Barbara Aschenwald nimmt uns mit in die Berge; ich finde, man kann den Schnee schon schmecken.
Wenn man nicht einmal einen einzelnen Menschen auf der Welt glücklich machen konnte, wie war es dann um die Welt bestellt?
… das fragt sich Joachim Kaltwasser, der nach einem scheinbar endgültigen Streit mit seiner Ehefrau nach Galtür begeben hat. Das Glück seiner Frau stellte er stets über sein eigenes, sie schien jedoch ihr Unglück zu brauchen, weil sie sonst nichts mehr hat. Einfach nur glücklich sein, das schien ihr unmöglich. Kunststudium, Urlaube, Renovierungen, Liebe – all dies genügte ihr nicht. Joachim gerät ins Stutzen und möchte nicht länger für ihr Unglück verantwortlich sein. In Galtür angekommen, wird er gefragt, was für einer er denn sei, und diese Frage überrumpelt ihn. Ja, was für einer war er denn? Und was brauchte er, um glücklich zu sein?
Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: https://killmonotony.de/rezension/barbara-aschenwald-lichter-im-berg