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inkl. MwSt
- Verlag: Goethe-Museum Düsseldorf
- Themenbereich: Kunst
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 72
- Ersterscheinung: 08.10.2019
- ISBN: 9783982061115
Farbenlehre for Fashion. Akris & Goethe
Barbara Steingießer (Herausgeber)
Was interessiert einen der prägenden Modeschöpfer der Gegenwart an den Farbtafeln von Johann Wolfgang von Goethe? »Ihre Modernität«, sagt Albert Kriemler, der die Kollektion von Akris entwirft und darüber hinaus für das gesamte visuelle Erscheinungsbild des Modehauses verantwortlich ist. »Man denkt an das Bauhaus oder an psychedelische Optiken aus den 60er- oder 70er-Jahren, aber nicht an Goethe.«
Bei den Prêt-à-porter-Modenschauen Anfang 2019 in Paris zeigte Albert Kriemler eine Akris-Kollektion, deren Drucke und andere Gestaltungen von drei Tafeln aus Goethes »Farbenlehre« inspiriert waren.
Wenn sich Albert Kriemler – wie in den letzten 15 Jahren immer wieder geschehen – von Werken der bildenden Kunst oder Architektur inspirieren lässt, dann ist oberstes Ziel, dass die Integrität des Kunstwerks gewahrt bleibt und zugleich das Kleidungsstück so selbstverständlich wirkt, als wäre das Design eigens dafür entstanden. Auch wenn es, wie im Fall der Herbst/Winter-Kollektion 2019/20 und der Farbtafeln, über 200 Jahre zurückweist.
Für Albert Kriemler soll Mode zeitlos im Sinne von ›nicht datierbar‹, also möglichst lange gültig sein. Auch hier nähert sich seine Auffassung Goethes Begriff von Zeitlosigkeit an als »im eigentlichen Sinne klassisch d. h. für jetzt und für alle Zeit vollkommen gültig«.
Akris wurde 1922 von Kriemlers Großmutter in St. Gallen gegründet, einem Cluster textiler Tradition und Innovation, das auch heute die wichtigsten Couturehäuser in Paris und Mailand mit exklusiven Stickereien beliefert.
Im Rahmen seiner Farbstudien hat Goethe mit Textilien experimentiert. Er besaß eine Sammlung von Stoff- und Garnmustern. Mit dem »Werther-Look« - blauer Rock, gelbe Hosen - übte er wie vermutlich kein Dichter je zuvor Einfluss auf den Kleidungsstil seiner Zeit aus.
In seiner amtlichen Tätigkeit als Staatsminister im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach studierte er textile Handwerkstechniken, unter anderem auf Reisen in die Schweiz. Dass Mode für ihn auch persönliche Leidenschaft war, davon kündet ein Brief aus der Schweiz an Christiane Vulpius, in dem er Mitbringsel ankündigt: »Alles zusammen ist nach der neusten Mode, besonders ist dein Kleid sehr schön, es ist aber auch nicht wohlfeil. Ich habe es noch nicht, denn ich habe es nach dem Muster aus der ersten Hand gekauft und erwarte es von St. Gallen, wo die Fabrick ist.« Und wo Albert Kriemler heute Mode für die, wie er sagt, »interessantesten Frauen der Welt« kreiert.
Bei den Prêt-à-porter-Modenschauen Anfang 2019 in Paris zeigte Albert Kriemler eine Akris-Kollektion, deren Drucke und andere Gestaltungen von drei Tafeln aus Goethes »Farbenlehre« inspiriert waren.
Wenn sich Albert Kriemler – wie in den letzten 15 Jahren immer wieder geschehen – von Werken der bildenden Kunst oder Architektur inspirieren lässt, dann ist oberstes Ziel, dass die Integrität des Kunstwerks gewahrt bleibt und zugleich das Kleidungsstück so selbstverständlich wirkt, als wäre das Design eigens dafür entstanden. Auch wenn es, wie im Fall der Herbst/Winter-Kollektion 2019/20 und der Farbtafeln, über 200 Jahre zurückweist.
Für Albert Kriemler soll Mode zeitlos im Sinne von ›nicht datierbar‹, also möglichst lange gültig sein. Auch hier nähert sich seine Auffassung Goethes Begriff von Zeitlosigkeit an als »im eigentlichen Sinne klassisch d. h. für jetzt und für alle Zeit vollkommen gültig«.
Akris wurde 1922 von Kriemlers Großmutter in St. Gallen gegründet, einem Cluster textiler Tradition und Innovation, das auch heute die wichtigsten Couturehäuser in Paris und Mailand mit exklusiven Stickereien beliefert.
Im Rahmen seiner Farbstudien hat Goethe mit Textilien experimentiert. Er besaß eine Sammlung von Stoff- und Garnmustern. Mit dem »Werther-Look« - blauer Rock, gelbe Hosen - übte er wie vermutlich kein Dichter je zuvor Einfluss auf den Kleidungsstil seiner Zeit aus.
In seiner amtlichen Tätigkeit als Staatsminister im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach studierte er textile Handwerkstechniken, unter anderem auf Reisen in die Schweiz. Dass Mode für ihn auch persönliche Leidenschaft war, davon kündet ein Brief aus der Schweiz an Christiane Vulpius, in dem er Mitbringsel ankündigt: »Alles zusammen ist nach der neusten Mode, besonders ist dein Kleid sehr schön, es ist aber auch nicht wohlfeil. Ich habe es noch nicht, denn ich habe es nach dem Muster aus der ersten Hand gekauft und erwarte es von St. Gallen, wo die Fabrick ist.« Und wo Albert Kriemler heute Mode für die, wie er sagt, »interessantesten Frauen der Welt« kreiert.
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