Realismus und Thrill
Wie immer schildert der Autor präzise Kenntnisse des operativen Einsatzablaufs, in alle Überlegungen wird der Leser eingeweiht. Auch taktische Erfordernisse in realen Situationen wie Überwachungen oder ...
Wie immer schildert der Autor präzise Kenntnisse des operativen Einsatzablaufs, in alle Überlegungen wird der Leser eingeweiht. Auch taktische Erfordernisse in realen Situationen wie Überwachungen oder Schusswechsel werden korrekt dargestellt. Eisler ist als Ex-CIA-Mitarbeiter und Kampfsportexperte „vom Fach", jede Schilderung sitzt, bei ihm gibt es keine Schnitzer. Das allwissende Auge hat einen guten Spannungsbogen, es gibt keine Flucht in ausgedachte Waffen oder irrwitzige Zufälle: Jede Aktion ist plausibel und führt zu ebenfalls plausiblen Reaktionen.
Auf der politischen Ebene ist Eisler schmerzhaft realistisch: Die Öffentlichkeit will gar nicht genau wissen, was getan wird, sie will die Illusion der eigenen Unschuld behalten. Grundrechte und Privatsphäre sind (spätestens) in 9/11-Zeiten rein fiktiv, wer als Gefahr für die nationale Sicherheit der USA gilt, wird rund um den Globus gesucht, gefunden und ausgeschaltet. Ob per Drohne, einem Entführungskommando privater Dienstleister oder Auftragskiller. Etwas „70er Stil“ vielleicht das Ende: die finsteren Verschwörer von „Big Government“ scheitern an den engagierten Journalisten, die jetzt für Internet-Newsservices statt für die Printmedien wie die Washington Post arbeiten.
Fazit: Sehr empfehlenswert, realistisch und packend geschrieben.