Cover-Bild Renaissance als Kulturtechnik
26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DISTANZ Verlag
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 25.09.2013
  • ISBN: 9783865726896
Beat Wyss

Renaissance als Kulturtechnik

'. und zurück deutet der kommende Gott.' Friedrich Hölderlin, 'Brod und Wein' Beat Wyss ist Kunsthistoriker, Medientheoretiker und Autor ebenso brillanter wie streitbarer Essays zur Kunst- und Kulturgeschichte. Es geht ihm dabei um die Bilder als Ausdruck der Geschichte und von Geschichten, die im Verständnis der Wiederkehr, Nachhaltigkeit und Verspätung bis heute wirksam sind. Seine These ist: 'Jede Zeit hat die Bilder, die sie verdient.' Beat Wyss erweist sich im vorliegenden Band als kenntnisreicher Flaneur durch die Kunst- und Kulturgeschichte. Seine Beiträge sind Essays im klassischen Verständnis von Montaigne und Baudelaire: Versuche mit offenem Ende. Wenn Beat Wyss dabei der Renaissance das Wort gibt, geht es ihm nicht um die Kunst des Quattro- und Cinquecento, sondern um die methodischen Ansätze von Wiederkehr und Wiedergeburt als wesentliche Kriterien der Kulturtechnik. Geschichte bis heute lesen und verstehen, heißt bei Beat Wyss aber auch, sich kritisch auf aktuelle politische und gesellschaftliche Fragen einzulassen. Seine Wegweiser und Vorbilder sind Franz Kafka, Theodor W. Adorno, Aby Warburg, Walter Benjamin und Sigmund Freud. Aber das hält ihn nicht davon ab, sich mit der israelischen Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten Palästinas auseinanderzusetzen, gipfelnd in der Frage: 'Bin ich Antisemit?' Und er geht in seiner Abhandlung noch weiter und zieht Parallelen zu der amerikanischen Frontier-Bewegung bis hin zum 11. September 2001 und dem Anspruch weltweiter Beherrschung unter Ausgrenzung der 'Schurkenstaaten'. Das 'Gelobte Land' als Landnahme, als ideeller, ja ideologischer Geltungsanspruch ist ein Leitfaden der Texte von Beat Wyss. Die Renaissance als Kulturtechnik? Beat Wyss macht den Versuch, diese These in seinen Beiträgen zu belegen. So entsteht ein spannendes Plädoyer für die Vielfalt und Verwicklung historischer Bezüge, die sich nicht aus Bildern unabhängig vom Kontext und schon gar nicht als lineare Entwicklung der Kulturgeschichte erklären lassen.

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