Cover-Bild forschen - entdecken - erzählen
16,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Löcker Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Psychologie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 250
  • Ersterscheinung: 02.2012
  • ISBN: 9783854096252
Beate Hofstadler

forschen - entdecken - erzählen

Zur Anwendung der Psychoanalyse für die Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung
Diese Einführung versucht, psychoanalytisches Wissen um die Subjektivität des Menschen mit Anliegen der qualitativen Forschung, die sich nicht der Vermessung sozialer Realitäten verschrieben hat, zu verbinden.

Qualitative Sozialforschung erlebt einen Aufschwung, die Literatur dazu erscheint fast inflationär. Dabei ist zu beobachten, dass die lange Tradition, psychoanalytische Überlegungen mit den Besonderheiten qualitativer Forschungssituationen und -bedingungen zusammenzuführen, in Vergessenheit geraten ist. Dieses Buch möchte wieder an diese Tradition erinnern.
Qualitative Forschung bedeutet unmittelbare Begegnung. Was die Psychoanalyse zu dieser Begegnung beitragen kann, steht im Mittelpunkt dieses Buches. Qualitative Forschung begreift sich als verstehende erkenntnisgeleitete Disziplin. Sie interessiert sich für die Subjekthaftigkeit, das Singuläre, das Besondere der untersuchten Phänomene. Darin ähnelt sie den Interessen der Psychoanalyse.
Zwischen den ForscherInnen und ihrer Methodenwahl besteht ein dialektisches Verhältnis, das uns zeigt, wie ForscherInnen die Welt befragen und begreifen. Dieses Buch betrachtet nun vor allem die Rolle der ForscherInnen und ermöglicht, deren Agieren selbst besser zu verstehen. Übertragung, Gegenübertragung, Agieren, Abwehr, Sublimierung, Idealisierung, Intellektualisierung, Rationalisierung sind unbewusste Prozesse, die jede Forschungssituation beeinflussen und nicht ausgeschlossen werden können. Forschen selbst stellt bereits eine Triebbewegung dar, die einer bestimmten Neugierde folgt. Die Forschungsansprüche, die die qualitative Forschung stellt, werden in diesem Buch mit psychoanalytischen Kenntnissen verbunden, sodass die Rolle der ForscherIn mit all ihren Barrieren, Befürchtungen, narzisstischen Kränkbarkeiten als prozesszugehörig verstanden und reflektiert werden kann. Die praktischen Erfahrungen im Forschungsfeld sowie die Diskussionen mit den Studierenden bilden dabei den Ausgangspunkt dieser Überlegungen.

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