Cover-Bild Nacht ohne Morgen
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Karl Rauch Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 15.02.2024
  • ISBN: 9783792002834
Benoit d`Halluin

Nacht ohne Morgen

Paul Sourzac (Übersetzer)

Eine in der Kindheit beginnende Liebesgeschichte, die einen nicht so schnell wieder loslässt.
Nördlich von New York. Im milden Altweibersommer geht ein junger Mann auf einer Brücke, als ein Auto direkt auf ihn zukommt und ihn anfährt.
Ein opulentes Haus in der Region Nantes. Mitten in der Nacht erhält Catherine einen Anruf von einem Fremden. Er erzählt ihr, dass ihr Sohn Alexis im Koma liegt. Er hat bereits zwei Tickets nach New York gekauft und bietet an, sie abzuholen. Wer ist dieser Mann? Was verbirgt er vor ihr? Und welche Verbindung besteht zwischen Marc und Alexis?
Er und Catherine kennen sich nicht, aber sie haben keine andere Wahl. Sie müssen einander vertrauen. Der Beginn einer langen Reise auf dem Weg der Wahrheit. Vor ihnen liegt eine Nacht, die nie zu enden scheint.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2024

Feines Buch!

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„Für ein Schiff, das seinen Kurs nicht kennt, weht kein günstiger Wind.“

NACHT OHNE MORGEN
Benoit d’Halluin

Eines Nachts erhält Catherine in Frankreich einen Anruf von einem unbekannten jungen Mann. ...

„Für ein Schiff, das seinen Kurs nicht kennt, weht kein günstiger Wind.“

NACHT OHNE MORGEN
Benoit d’Halluin

Eines Nachts erhält Catherine in Frankreich einen Anruf von einem unbekannten jungen Mann. Dieser berichtet ihr, dass Ihr Sohn Alexis in New York vor 24 Stunden von einem Auto angefahren wurde und seitdem im Koma liegt.
Einen Flug hätte er für sie und ihn bereits gebucht und er hole sie gleich ab.
Völlig überrumpelt von diesem Anruf trifft Catherine Vorbereitungen, um nach Amerika zu fliegen.
Erst auf der gemeinsamen Reise mit diesem jungen Mann namens Marc erfährt Catherine brockenweise aus dem Leben ihres Sohnes in Amerika. Obwohl sie immer intensiven Kontakt zu Alexis pflegte, stellt sie fest, ihren Sohn überhaupt nicht zu kennen.
In Amerika erfährt sie, dass Alexis Unfall keiner war, sondern er mit voller Absicht überfahren wurde ...

Im Mittelpunkt dieses Buches stehen zwei junge Männer, die mit ihrer früh erkannten Homosexualität komplett konträr umgingen:
Marc, Alexis Freund, der sich bereits als 17-Jähriger gegenüber seinem Vater outete, wurde deshalb von ihm des Hauses verwiesen. Seitdem unterliegt er einem regelrechten Zwang, es allen beweisen zu wollen.
Alexis, der immer wieder die Gelegenheit verpasste seinen liebenden Eltern die Wahrheit zu erzählen.
Ganz besonders konnte ich mit Catherine fühlen, die gar nicht begriff, dass Alexis ihr jahrelang seine homosexuelle Neigung vorenthielt.

Ein feines Buch, das zum Nachdenken anregt.

Fazit:
Pageturner, großartig, große Leseempfehlung und riesen #coverliebe
5/ 5

Lieblingszitat:
„Trennung bedeutet nicht zwangsläufig, dass man sich nicht mehr liebt, bloß bewegt man sich einfach nicht mehr in die selbe Richtung.“ (S. 132)

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Veröffentlicht am 25.06.2024

Manchmal ist es eine Nacht ohne Morgen

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„𝘌𝘳 𝘸𝘪𝘳𝘥 𝘯𝘪𝘦𝘮𝘢𝘭𝘴 𝘰̈𝘧𝘧𝘦𝘯𝘵𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘦𝘳 𝘴𝘦𝘭𝘣𝘴𝘵 𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘬𝘰̈𝘯𝘯𝘦𝘯. 𝘌𝘪𝘯 𝘈𝘭𝘣𝘵𝘳𝘢𝘶𝘮. 𝘚𝘦𝘪𝘵 𝘚𝘢𝘪𝘯𝘵-𝘓𝘰𝘶𝘪𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘦𝘯𝘥𝘭𝘰𝘴𝘦 𝘕𝘢𝘤𝘩𝘵 𝘶̈𝘣𝘦𝘳 𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘩𝘦𝘳𝘦𝘪𝘯𝘨𝘦𝘣𝘳𝘰𝘤𝘩𝘦𝘯.
𝘌𝘪𝘯𝘦 𝘕𝘢𝘤𝘩𝘵 𝘰𝘩𝘯𝘦 𝘔𝘰𝘳𝘨𝘦𝘯.“ (𝘚.242)

Catherine erhält mitten in ...

„𝘌𝘳 𝘸𝘪𝘳𝘥 𝘯𝘪𝘦𝘮𝘢𝘭𝘴 𝘰̈𝘧𝘧𝘦𝘯𝘵𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘦𝘳 𝘴𝘦𝘭𝘣𝘴𝘵 𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘬𝘰̈𝘯𝘯𝘦𝘯. 𝘌𝘪𝘯 𝘈𝘭𝘣𝘵𝘳𝘢𝘶𝘮. 𝘚𝘦𝘪𝘵 𝘚𝘢𝘪𝘯𝘵-𝘓𝘰𝘶𝘪𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘦𝘯𝘥𝘭𝘰𝘴𝘦 𝘕𝘢𝘤𝘩𝘵 𝘶̈𝘣𝘦𝘳 𝘴𝘦𝘪𝘯 𝘓𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘩𝘦𝘳𝘦𝘪𝘯𝘨𝘦𝘣𝘳𝘰𝘤𝘩𝘦𝘯.
𝘌𝘪𝘯𝘦 𝘕𝘢𝘤𝘩𝘵 𝘰𝘩𝘯𝘦 𝘔𝘰𝘳𝘨𝘦𝘯.“ (𝘚.242)

Catherine erhält mitten in der Nacht einen Anruf von einem Fremden. Marc stellt sich als Freund ihres Sohnes Alexis vor und teilt ihr mit, dass dieser einen Autounfall hatte und im Koma liegt. Er hat bereits Ticket nach New York gebucht und bietet Cathrine an, sie abzuholen.
Auf der mehrstündigen Reise von Frankreich in die USA lernen sich Marc und Cathrine ein wenig besser kennen und Cathrine muss schmerzlich einsehen, dass sie ihren Sohn nicht so gut kennt, wie sie bisher angenommen hat.
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D‘Halluin steigt direkt mit Spannung in die Geschichte ein. Gleich in der ersten Szene wird Alexis angefahren und es wird klar, dass dies kein Unfall war. Eine Erkenntnis, die ich als Lesende zu der Zeit den Protagonisten voraus habe und die mir von Anfang an einen anderen Blick auf die Geschehnisse ermöglicht.
Im Verlauf des Romans entspannt sich ein schönes Gesamtbild. Wir werfen einen Blick in Alexis und Marcs Vergangenheit, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Alexis ist wohlbehütet aufgewachsen, wird im Alter von 12 Jahren von einem Lehrer sexuell missbraucht und von diesem Ereignis bis heute verfolgt und in seinem Handeln beeinflusst. Der Missbrauch ist auch ein Grund, warum er seinen Eltern bis heute nichts davon erzählt hat, dass er homosexuell ist.
Marc dagegen ist sehr offen damit umgegangen, wurde aber von seinem Vater rausgeschmissen, als dieser es erfahren hat und dieser Riss konnte bis zum Tod des Vaters nicht gekittet werden. Lange Zeit versucht er sich über seine Arbeit zu profilieren, schufftet an der Grenze zum Zusammenbruch.
Innerhalb der Beziehung kommt es immer wieder zu Problemen, die den Ursprung in Vergangenem suchen.
Auch in Cathrines Vergangenheit wird ab und an gesprungen. Sie fragt sich, wem sie trauen kann und inwieweit sie Schuld daran trägt, dass Alexis ihr und der restlichen Familie seine Beziehung bzw. überhaupt die Tatsache, dass er auf Männer steht, verschwiegen hat.
D‘Halluin versteht es eine Geschichte zu erzählen, die einmal mehr klar macht, welch große Bedeutung die Vergangenheit für das Leben in der Gegenwart hat. Wie Ereignisse uns jahrelang beeinflussen können, unser Denken und Handeln bestimmen und sich letztendlich auch auf unsere Umgebung auswirken. Dies alles verflechtet er wunderbar mit einer spannenden Story auf der Suche nach dem Unfallverursacher, sowie einem ansprechendem Schreibstil.
Erwähnenswert finde ich im Übrigen auch die Haptik des Buches.
Von mir eine große Empfehlung für dieses gelungene Debüt.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Eine lesenswerte Geschichte, die noch etwas Liebe gebraucht hätte.

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Alexis Douviers wurde als drittes von vier Kindern geboren. Die starke Bindung zu seinem Großvater hat ihn geprägt und so ist er ein aufgeschlossener junger Mann geworden, der seine Familie, seine Freunde ...

Alexis Douviers wurde als drittes von vier Kindern geboren. Die starke Bindung zu seinem Großvater hat ihn geprägt und so ist er ein aufgeschlossener junger Mann geworden, der seine Familie, seine Freunde und sein Leben liebt.

Alexis war dreizehn als sein Schauspiellehrer Samuel sich mehrfach an im verging. Danach hatte Alexis das Gefühl, dass sein Körper nicht mehr ihm gehörte. Souverän wechselte er die Schule und versuchte seine Erlebnisse zu vergessen. Jahre später brennt in ihm der Wunsch, seinen Eltern zu sagen, dass er Männer liebt, doch dann erfahren sie von Samuel, einige seiner damaligen Mitschüler hatten den Schauspiellehrer angezeigt.

Marc wuchs auf Korsika auf. Er war siebzehn als sein Vater ihn brüllend Tunte! nannte und ihm den Koffer vor die Tür stellte, weil Marc Matteo liebte. Marc stieg auf die Fähre nach Nizza und sah seinen Vater nie wieder. Eine glückliche Fügung trieb ihn nach New York, wo er in der Finanzwelt aufstieg. Er entwickelt sich zu einem erfolgreichen, gutaussehenden Mann, der privat, in der riesigen Stadt keinen Fuß fassen kann. Seine Beziehungen bleiben oberflächlich, können weder seine sexuelle Gier erfüllen, noch seinen stillen Kummer heilen. Marcs Depression zeigt sich in seiner Arbeitswut, seinem Tabletten- und Kokskonsum und seiner Sexsucht. Sein Selbsthass ist riesig.

Bei einem Besuch in Nizza lernt Marc Alexis kennen und sie fühlen sich zutiefst zueinander hingezogen. Frühere Beziehungen haben beide verletzt und misstrauisch gemacht. Sie raufen sich immer wieder zusammen. Marc überwindet seine Eifersucht, Alexis sein Gefühl der Minderwertigkeit. Alle Zeichen deuten auf ein erfülltes, glückliches Leben, doch dann passiert Alexis etwas schreckliches.

Fazit: Zuerst einmal, das Cover ist ein Kunstwerk, die Veredelung ein haptischer Genuss.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog und erzählt danach in der Rückschau von Mark und Alexis. Welche Erlebnisse sie ausmachen. Stellenweise entstehen Verdachtsmomente und die Storry wirkt wie ein Krimi. Tatsächlich aber, war es die Liebesgeschichte zwischen Marc und Alexis. Der Konflikt, die Schwierigkeiten aus ihrer Vergangenheit, die sie immer wieder trennten zu überwinden. Ich mag, dass der Autor diverse Tabuthemen bearbeitet hat. Das Schwulsein an sich, das tatsächlich im prüden Frankreich noch heute eine familiäre Schande ist. Sexueller Missbrauch, Gewalt in der Beziehung, Machtmissbrauch, Workahollic, Sexsucht, Depression. Rachsucht.

Was mir nicht gefallen hat waren die vielen Schönheitsfehler, dass die Geschichte stark konstruiert ist. Ich fand die Mutter in ihrem Gedankengang, gerade zu Anfang nicht überzeugend.

Über ihr etwas zu aufgeräumtes Leben ist gerade eine Tragödie hereingebrochen. Catherine muss sich ihr stellen. S. 17

So sieht echte Verzweiflung nicht aus, die hätte ich aber erwartet.

Die Hortensien verbreiten noch immer ihren Duft. S. 213

Ne, Hortensien duften nicht.

Der Versuch des Autors mich bei der Stange zu halten, ohne Mehrwert zu bieten:

Ein unersättlicher Drang treibt sie beharrlich einander zu. Er ist unbändig. Wie eine Selbstverständlichkeit, der sie sich beugen, eine Macht, vor der sie die Waffen strecken müssen. S. 195

Ja ok, ich hatte schon die letzten 50 Seiten verstanden, dass ihr geilen Sex habt, du hast es mir ja gezeigt, warum bringst du mich jetzt zum Gähnen?

Alles in allem eine lesenswerte Geschichte, die noch etwas Liebe gebraucht hätte.

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