Cover-Bild Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 01.03.2017
  • ISBN: 9783492060752
Bernhard Blöchl

Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint

Roman
Er will nichts mehr vom Leben – sie will alles. Knoppke sucht Ruhe – Sam sucht Gesellschaft. Gemeinsam verschlägt es das ungleiche Duo in Knoppkes Transit nach Schottland, sein Motto: Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint. Was aber, wenn dich gerade dort das Glück verfolgt, das sonst nur die anderen haben? Das Glück der anderen ist ein Arschloch, so dachte Knoppke früher, nachdem er um seine große Liebe nicht gekämpft hatte. Zu seinen vergrabenen Gefühlen findet er ausgerechnet in den stürmischen Highlands zurück: Er traut sich Extremes und will wieder was. Und dann ist da noch Sams Geheimnis, das anscheinend auch ihn betrifft, oder vielleicht doch nicht?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2017

Amüsanter Road Trip mit zwei ungewöhnlichen Charakteren

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Der Titel ist zwar nicht kurz, aber dafür prägnant und witzig. Und Humor kann man hier auch erwarten. Meist bleibt er subtil, auch wenn die ein oder andere etwas albern anmutende Szene nicht fehlen darf. ...

Der Titel ist zwar nicht kurz, aber dafür prägnant und witzig. Und Humor kann man hier auch erwarten. Meist bleibt er subtil, auch wenn die ein oder andere etwas albern anmutende Szene nicht fehlen darf. Anhand des Klappentextes erwartet man einen Road Trip zweier völlig unterschiedlicher Charaktere, und auch das trifft zu. Wobei ich sagen würde, dass es kein typischer Road Trip ist. Hier mangelt es an Action, aber das wäre auch einfach nicht passend bei dieser Geschichte. Während der Leser mit Knoppke und Sam durch Schottland fährt, findet das eigentliche Abenteuer in Knoppkes Innenleben sowie in seiner Interaktion mit Sam statt.

Auf den ersten paar Seiten tat ich mir noch etwas schwer mit dem Schreibstil, der sich durch teils längere, verschachtelte Sätze kennzeichnet. Ich kam dann aber doch recht schnell rein. Der Autor schreibt sehr eloquent und unaufgeregt und verleiht seinen Figuren Tiefe.

Knoppke ist anfänglich ein sehr anstrengender Charakter, da er keine Emotionen hat bzw. nichts an sich heranlässt. Er ist mundfaul, resigniert, wirkt grau, trist und unendlich langweilig. Man möchte ihn am liebsten schütteln und schreien "Mensch Knoppke, so kannst du doch nicht ernsthaft weiterleben wollen!"

Sam bildet den starken Gegenpol dazu. Frech, witzig, lebenshungrig und kontaktfreudig. Ihre Ausdrucksweise sorgt für viele Schmunzler. Klar, dass solche unterschiedlichen Protagonisten für Reibung sorgen. Man fragt sich, wie es die beiden so lange miteinander aushalten, doch dem Leser ist recht schnell klar, wieso Sam ausgerechnet bei Knoppke im Wagen landet. Und letztendlich tun sich die beiden doch gut.

Die Protagonisten machen eine starke Entwicklung durch, allen voran Knoppke. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass dieser eine echte Katharsis durchlebt. Da die Geschichte aus Knoppkes Sicht geschrieben ist, kann man als Leser gut nachvollziehen, wie er sich verändert. Man spürt anfänglich diese Trostlosigkeit und Emotionsleere und ist richtig erstaunt, als er plötzlich anfängt, Gefühle zu entwickeln und sich für Dinge zu begeistern.

Das Ende ist zufriedenstellend und lässt sogar Luft für eine Fortsetzung, wobei ich eher denke, dass Knoppkes Geschichte hier zu Ende erzählt wurde. Aber der Leser kann sich selbst Gedanken machen, welchen weiteren Werdegang er ihm (und Sam) wünscht.

Mich hat "Im Regen..." wirklich gut unterhalten, auch wenn es die ein oder andere langatmige Stelle gab. Die Balance zwischen Humor und Tiefgründigkeit ist dem Autor gelungen. Die Charaktere waren sympathisch und ungewöhnlich, und es hat Spaß gemacht, mit ihnen durch Schottland zu reisen.

Veröffentlicht am 18.06.2017

Toller Roadtrip mit Sprachwitz

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Denken wir nicht alle gerne an unsere erste große Liebe zurück? Meistens ja! Wird diese aber durch einen jähen Bruch beendet, warum auch immer, so sehnt man sich vielleicht trotz allem danach zurück und ...

Denken wir nicht alle gerne an unsere erste große Liebe zurück? Meistens ja! Wird diese aber durch einen jähen Bruch beendet, warum auch immer, so sehnt man sich vielleicht trotz allem danach zurück und möchte das frühere Leben auch nicht missen.

In so einer Trauer befindet sich der Protagonist Knoppke. Dabei erwischt er noch seine Freundin mit einem anderen im Bett und sein eh schon verkorkstes und zutiefst deprimierendes Leben scheint noch einmal aus dem Ruder zu laufen. Zum ersten Mal seit langem beschließt er auszubrechen und zu tun, was ihm Spaß macht. Er begibt sich auf eine Reise nach Schottland. Mittendrin gabelt er die junge und quirlige Sam auf. Dass diese sein Leben och einmal völlig auf den Kopf stellen wird, zeigt sich erst später.

Knoppke und Sam begehen gemeinsam den Roadtrip nach Schottland. Amüsante Anekdoten lassen einen immer wieder sehr schmunzeln. Mir persönlich dauerte dieser Teil aber dennoch zu lange, bis es zum eigentlichen Höhepunkt kam, daher die geringere Bewertung. Das machte es für mich etwas langatmig.

Ist man aber über diese Stellen hinweg, möchte man unbedingt wissen, wie es ausgeht und wie es schließlich in Knoppkes Heimatstadt Wuppertal weitergeht. Schließlich trifft er doch dort unerwartet auf seine erste große Liebe.

Das Buch besticht durch seinen Wortwitz und geniale Sprachschöpfungen und ist durchaus empfehlenswert.

Veröffentlicht am 17.08.2018

Empfehlung für Männer

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Der Roman „Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint“ von Bernhard Blöchl ist ein Roman der mich zwiespältig zurück lässt. Einerseits ein lustiger und zugleich tiefgehender ...

Der Roman „Im Regen erwartet niemand, dass dir die Sonne aus dem Hintern scheint“ von Bernhard Blöchl ist ein Roman der mich zwiespältig zurück lässt. Einerseits ein lustiger und zugleich tiefgehender road trip eines Mannes in der midlife crisis. Andererseits ein Roman der lässig sein will, holprig über diverse Themen jagt und dann auch noch die großen Fragen des Lebens beantworten will.
Und ja, bei diesem Roman spielt es eine Rolle ob man Fußball mag oder nicht. Und da bin ich schon mal draußen und verringert automatisch das „Kann-man-mögen“-Potenzial für mich. Soll aber im Umkehrschluss nicht heißen, dass das Buch nur für Männer geeignet ist. Auch wenn eine Tendenz erkennbar ist.
Aber erstmal eine sehr sehr kurze Zusammenfassung vom Roman: Es geht um einen Mann aus Wuppertal, der einst nach München floh vor vielen Jahren und nun nach einem einschneidenden Ereignis Reißaus nimmt im Auto Richtung Norden. Auf dieser Reise passiert viel, es gibt Aha-Erlebnisse und er ist ein anderer Mann, wenn er wieder in Deutschland ist.
Sprachlich hat Bernhard Blöchl einiges zu bieten. Immer wieder tauchen grandiose Stellen auf. Seine sprachliche Stärke in diesem Roman liegt besonders auf die Einarbeitung von schwierigen bis niveaulosen Wörtern in einen literarischen Text ohne (!) das es aufgesetzt oder irgendwie unpassend ist. Schreiben kann er, ganz klar!
Fazit: Den Autor behalte ich im Auge, denn sprachlich hat es mich überzeugt. Ich glaube, Bernhard Blöchl hat sein Thema einfach noch nicht gefunden. Das Buch selbst empfehle ich nur eingeschränkt weiter und das hauptsächlich an: Männern. ;0)