Cover-Bild Lisa Reitmeier
19,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Strzelecki Books
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 64
  • Ersterscheinung: 15.09.2013
  • ISBN: 9783942680400
Berthold Reiß

Lisa Reitmeier

Sweetwater
Aus sensiblen Arrangements von Zeichnungen, Kleinobjekten und Skulpturen lässt Lisa Reitmeier raumgreifende Installationen entstehen, die feine Gratwanderungen ausloten, Ereignisse und Geschehnisse erahnen lassen und Einblicke in die Höhen und Tiefen der menschlichen Psyche gewähren: eine Mischung aus Asservatenkammer, Tatort, Forschungslabor, Psychoanalysen und Intimitäten.Beim Künstlerkollegen Berthold Reiß liest sich das so: 'Es ist die erklärte Absicht von Lisa Reitmeier, Skulpturen oder Räume zu schaffen, die individuell sind wie ihre Autorin: Es sollen Konstruktionen sein, aber ebenso Teile des ICH, dessen Gefühle sie ausdrücken. Oder das ICH wählt, formt oder platziert die Dinge nicht nur, es programmiert sie der Intention nach von innen, gelangt so erst zu ihrer Erscheinung. Das Bekannte ist, eingetaucht in den Raum der Intimität, wiederum fremd.Aber auch die Intention - oder der Wille - tritt keineswegs ungebrochen ans Licht. Lisa Reitmeiers Zeichnungen zeigen vereinzelt Menschen, die an den Räumen, in die sie versetzt sind, kaum mehr Anteil nehmen als die Konstruktionen und die Dinge darin. Die Linie, die dieses erzeugt, ist bestimmt oder zart; die Hand war ans Lineal gebunden oder auch frei. Das äußere Bild, das auf diese Weise entstand, wird der Betrachtung ein inneres. Den Objekten wird Leben zuteil, den Subjekten messbare Größe. Was die Subjekte wollen oder denken, reicht auf dem Papier nicht weiter als ihre körperliche Erscheinung. Aber anders als abgebildete Fotomodelle fordern diese Subjekte eine umgekehrte Perspektive heraus: Die Verkürzung der Subjekte auf eine Präsenz, die irgendwo zwischen Unschuld und Belanglosigkeit endet, stellt sich umgekehrt dar als Erweiterung. Der Vergleich von Größen ist nur die Grenze, an welcher der Vergleich einer Größe mit dem, was wir das Unendliche nennen, beginnt.[…]Zuletzt muss man bemerken, selbst Teil dieser Sphäre zu sein. Ein Paar Turnschuhe scheint in trockenem Silber, Rot, Schwarz und Weiß zu bedeuten, dass der Mensch selbst auf einem ironischen Grund steht, einem Grund, der unendlich ist und doch nur erscheint. Die Turnschuhe wurden von der Künstlerin getragen und auf diese Weise verformt. Wie eine türkisfarbene Handcreme oder eine schwarze Schürze aus Plastik erscheinen sie zusammen mit Sachen, an denen etwas gemacht ist oder die als Ganzes gemacht sind. Entsteht so ein Werk? Oder entsteht so ein Monster? In Michel Foucaults Ordnung der Dinge ist im Vorwort die Rede von dem Verdacht, „dass es eine schlimmere Unordnung gäbe, als die des Unstimmigen und der Annäherung dessen, was nicht zueinander passt […] (D)ie Dinge sind darin „niedergelegt“, „gestellt“, „angeordnet“ an in dem Punkte unterschiedlichen Orten, so dass es unmöglich ist, für sie einen Raum der Aufnahme zu finden und unterhalb der einen und der anderen einen gemeinsamen Ort zu definieren.“ …'

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