Cover-Bild Louise Bristow - European Park
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fantôme Verlag
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 52
  • Ersterscheinung: 01.06.2021
  • ISBN: 9783940999511
Bettina Klein

Louise Bristow - European Park

Frank Geber (Übersetzer)

Der Katalog „European Park“ erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellung von Louise Bristow in der Laura Mars Gallery.

Auszug aus einem Text von Thomas Groetz:

Louise Bristow komponiert auf Basis selbst gefertigter Modelle sowie unterschiedlicher bildlicher Vorlagen querformatige Ölgemälde. In Trompe-l'œil-artigen Tisch- bzw. Bühnensituationen gibt sich heterogenes bildliches ´Personal´ ein Stelldichein: Fotografien und Reproduktionen, die quasi als Bühnenbilder im Hintergrund fungieren, gemusterte Drucke sowie Architekturmodelle und phantasievoll gestaltete stereometrische Körper. Häufig erkennt man szenische Details von Kinderspielplätzen, wobei der Beschwörung der Sphäre des unbekümmerten Spiels motivisch oft die Arbeitswelt der Erwachsenen gegenübergestellt ist. Hinzu treten überkommene Artefakte aus der Kultur: das Spektrum reicht von prähistorischen Faustkeilen über folkloristisch Anmutendes bis hin zum Design der Nachkriegszeit, zu sowjetischer Monumentalplastik und zu modernistischer Architektur.

Malerisch nüchtern protokollierte Erbstücke vergangener Epochen sind auch in dem 2020 entstandenen Bild „European Park“ anzutreffen – ein Titel, mit dem Bristow ihre gesamte Präsentation überschrieben hat. Auf dem Bild finden sich neben drei gemalten, als Hintergrundkulisse dienenden Landschaftsfotografien verschiedene Objekte. Außer zwei abstrakten Skulpturen – die Reproduktion eines Kandinsky-Bildes, die zu einem Kasten geformt wurde und eine komplexe Eigenkreation der Künstlerin – erkennt man die am Wiener Parkring gelegene Bedürfnisanstalt von 1880. Drei Kinder auf einem Spielgerät sind mit dem Abbild einer Schulsituation kontrastiert. Das Arrangement heterogener Bildsujets wird als Park behauptet, einer ebenso von Menschenhand konstruierten Sphäre.

Louise Bristow‘s Bildwelten bedienen sich des Modus der Verkleinerung, um mit diesem quasi umgekehrten Überwältigungsgestus den Blick auf das zu schärfen, was Gesellschaft und Kultur der Gegenwart – in nuce – ausmacht. Bristows gemalte Set-ups befragen die pluralistisch anmutende Kultursituation der Gegenwart. Die Kompilation von in ihrer disparaten Zusammenstellung ´neutralisierter´ Artefakte trägt nostalgische und zugleich entfremdete Züge, denn die unterschiedlichen ´Akteure´ stehen zwar auf derselben Bühne, sind sich aber nicht sicher, ob sie im selben Stück mitspielen.

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