Hommage an Herti Kirchner
Als Alexander zu Beginn der 1930er Jahre als Zwanzigjähriger nach Berlin kommt, soll er wie sein Vater Medizin studieren. Aber sein Herz schlägt für den Journalismus. In Kiel hat er erste Erfahrungen gemacht ...
Als Alexander zu Beginn der 1930er Jahre als Zwanzigjähriger nach Berlin kommt, soll er wie sein Vater Medizin studieren. Aber sein Herz schlägt für den Journalismus. In Kiel hat er erste Erfahrungen gemacht und so beendet er sein Studium und findet schnell eine Anstellung bei einer viel gelesenen Zeitung. Seine Filmrezensionen kommen gut an und die viele dieser Texte können wir im Buch lesen.
„Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich fasziniert den jungen Mann, doch die Schauspielerin geht bald nach Hollywood. Da erfährt er von seiner Mutter, dass die Kielerin Herti Kirchner inzwischen in Berlin auf der Bühne steht. Diese zarte fröhliche junge Frau schlägt Alexander in ihren Bann. So entsteht sein Traum, eine Biografie dieser Künstlerin zu schreiben. Nur dazu muss Herti erstmal berühmt und erfolgreich werden.
Neben dem persönlichen Werdegang der beiden, entwickelt sich die Lage in Deutschland zum Nazideutschland. Nach kleinen Veränderungen wird die Stimmung immer schlechter, neue Gesetzte und die ständige Präsenz von Hiltlers SS und SA engt die Künstler immer mehr ein.
Die chronologisch nach Monaten angelegten Kapitel führen uns durch die beängstigende Zeit der 1930er Jahre in Berlin. Wir treffen viele bekannte Meschen, so den Lebensgefährten von Herti: Erich Kästner. Aber auch viele bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler, die mit kabarettistischen Einlagen Kritik an den Nazis üben. Ich habe die über 800 Seiten des eBooks in einem Rutsch gelesen, weil mich das Schicksal von Alexander und Herti sehr bewegt hat. Sowohl die kreative und fröhliche Stimmung als auch die Angst die die Menschen nach und nach ergriff und die damit verbundene Veränderung des Berliner Lebens sind mit viel Sachverstand beschrieben und ich bin völlig in diese Zeit eingetaucht.