Ein erschütterndes, beklemmendes und auch grandioses Werk über Gewalt, Schmerz und vor allem über das Schweigen.
Wow, was für ein Buch. Voller Wort- und Erzählgewalt erzählt Birgit Vanderbeke in ihrem Roman „Wer dann noch lachen kann“ von der eigentlich traumatisierenden Kindheit Karlines, die diese als „Pech“ bezeichnet. ...
Wow, was für ein Buch. Voller Wort- und Erzählgewalt erzählt Birgit Vanderbeke in ihrem Roman „Wer dann noch lachen kann“ von der eigentlich traumatisierenden Kindheit Karlines, die diese als „Pech“ bezeichnet. Karlines Vater schlägt sie grün und blau, obwohl er seine Tochte ja eigentlich nicht „kaputt schlagen“ möchte – manchmal erfordert es eben einfach die „väterliche Hand“, das sagt zumindest ihre Mutter, die bei solchen Episoden dann in die Küche geht und das Radio laut dreht. Ihre Mutter möchte die kleine Karline am liebsten auch mit allen möglichen Medikamenten ruhig stellen, um ihr jegliche Fantasie auszutreiben. Karline tut, was ein Kind in einer solchen Zeit tun muss: Sie flüchtet sich in Fantasiewelten. Dort hört sie eine tiefe Stimme, die ihre eigene sein muss. Daraus schließt sie, dass es für sie eine Zukunft geben muss. Also hält sie weiterhin die Züchtigung und das Vollstopfen mit Medikamenten aus und hofft auf bessere Zeiten. Als Karline eines Abends blutend in ihrem Bett aufwacht, entdeckt sie auf ihrem Nachttisch den Mikrochinesen, der zu dem Ganzen nur zu sagen hat: „Wer dann noch lachen kann“.
Nicht, dass mein Vater mich tatsächlich kaputt geschlagen hätte, sonst wäre ich ja gestorben, aber ich wusste nie so ganz, ob er selber wusste, wann aus dem Schlagen Kaputtschlagen wurde.
Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com