Korea und Südfrankreich bilden eine tödliche Liaison: In einem südfranzösischen Nest eröffnet Frau Choi ein äußerst erfolgreiches koreanisches Restaurant. Mit ihrem Engagement und Einfallsreichtum bringt sie das ganze Dorf in Schwung. Dass sie mit den seltsamen Todesfällen in Verbindung stehen könnte, von denen man neuerdings hört, ist reine Spekulation ...
Lesejury-Facts
Zenzi und
UlrikeZ haben dieses Buch in einem Regal.
Eine sehr ruhige Geschichte, obwohl sich in der kleinen Süd West französischen Stadt M* eine koreanische Frau sich nicht von ihrem Weg, ein koreanisches Lokal "Bapguagup (=Reis und Suppe) zu errichten, ...
Eine sehr ruhige Geschichte, obwohl sich in der kleinen Süd West französischen Stadt M* eine koreanische Frau sich nicht von ihrem Weg, ein koreanisches Lokal "Bapguagup (=Reis und Suppe) zu errichten, ablenken lässt. So lernt man nebenbei den koreanischen Architek Itami Jun oder Kimchi (fermentierter Chinakohl) kennen, aber auch Schmetterlinge oder mehr oder weniger giftige "Speisepilze".
Gwangji - eine Millionenstadt im Süden von Korea, was Frau Choi dort gelernt hat, zieht sie auch in der Stadt M* konsequent durch und macht eine großartige Karriere, heilt Menschen von diversen Krankheiten, schafft einen Aufschwung für die ganze Stadt!
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen.
Wie bei jedem ihrer Romane hat mich auch hier wieder Vanderbekes ganz besondere Art zu schreiben angesprochen. Und tatsächlich spricht Vanderbeke den Leser auch immer wieder direkt an, gibt ihm das Gefühl ...
Wie bei jedem ihrer Romane hat mich auch hier wieder Vanderbekes ganz besondere Art zu schreiben angesprochen. Und tatsächlich spricht Vanderbeke den Leser auch immer wieder direkt an, gibt ihm das Gefühl schon Bescheid zu wissen, während sie ausschweifend mehrere Geschichten und Nebengeschichten zu erzählen beginnt. Man hat ständig das Gefühl, sie weicht vom Thema ab, um doch immer wieder auf den Punkt zu kommen. Keine der scheinbaren Nebengeschichten bleibt unauserzählt. Bei meiner Recherche zu dem Buch habe ich festgestellt, dass dieser Eintopf an unterschiedlichen Geschichten nicht jedem mundet, für mich macht das aber genau den Reiz des Buchs aus, ist es doch die typisch Vanderbeksche Erzählweise.
Die Geschichte spielt in einem dieser typischen, verschlafenen, kleinen Orte im Südwesten Frankreichs, wie wir sie alle aus unseren Sommerurlauben kennen, einer dieser Orte, in die sich im Winter jedoch kein Tourist verirren würde. Vanderbeke gibt dem Ort auch keinen Namen, sondern spricht immer nur von M*.
In dieses M zieht die Koreanerin Frau Choi aus Gwangju (übrigens die sechstgrößte Stadt Südkoreas, wie ich gegoogelt habe) mit ihrem Sohn. Nun ist es ja erst einmal sowieso verwunderlich, dass sich eine Fremde in einem kleinen Ort wie M* niederlässt. Doch wenn diese Fremde dann auch noch eine Koreanerin ist, ist das geradezu exotisch. Und so kann auch keiner damit rechnen, dass genau diese neue Einwohnerin das Schicksal des Ortes verändern wird.
Zunächst einmal eröffnet sie ein koreanisches Restaurant ganz im Stil des japanischen Stararchitekten Itami Juns, das wider Erwarten sehr erfolgreich ist in einer Gegend, in der man traditionell bevorzugt Lamm mit verkochten Bohnen isst.
Das Restaurant ist jedoch nicht nur eine kulinarische und architektonische Bereicherung für den Ort, mit ihren exotischen Gerichten befreit Frau Choi auch den Sohn einer Freundin von seiner Migräne und räumt so ganz nebenbei unliebsame Mitbürger unauffällig aus dem Weg. So unauffällig, dass nicht einmal ein im Ort Urlaub machendes Forensiker-Ehepaar ihr auf die Schliche kommt, zumindest nicht so ganz ...
Aber Frau Choi sorgt nicht nur dafür, dass der kleine Ort im Südwesten Frankreichs von aller Negativität befreit wird, sie hilft dem verschlafenen Nest auch zu einem regelrechten Aufschwung.
Eine wunderbare Geschichte in Vanderbekes typischen, wunderbaren Stil geschrieben.