Cover-Bild Der innere Beruf zur Wissenschaft: Paul Ruben (1866-1943)
45,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Reimer, Dietrich
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 01.2001
  • ISBN: 9783496027034
Björn Biester

Der innere Beruf zur Wissenschaft: Paul Ruben (1866-1943)

Studien zur deutsch-jüdischen Wissenschaftsgeschichte
Das Buch rekonstruiert die Biographie eines Gelehrten, den sein Schülerverhältnis zu dem Bonner Philologen und Religionshistoriker Hermann Usener und die Freundschaft zu Aby M. Warburg zu einem Kronzeugen aktueller Forschungen auf dem Gebiet der deutsch-jüdischen Geistes- und Wissenschaftsgeschichte machen.

Über eine personale Biographie Paul Rubens hinaus eröffnen sich aus Spuren und Archivfunden vielfältige Aspekte deutsch-jüdischer Geschichte und Reflektionen über 'jüdische Identität' in Kaiserreich, Weimarer Republik und Nationalsozialismus. Skizziert wird beispielsweise die Geschichte der Familie Ruben, die über Jahrhunderte Anteil an den Geschicken der jüdischen Gemeinden im Hamburger Raum nahm. Weitere Stichworte sind die Hamburger Talmud-Tora-Schule, das Johanneum, die Steinthal-Loge und die 1930 als 'Lehrhaus' gegründete Franz Rosenzweig-Gedächtnisstiftung, deren letzter Vorsitzender Paul Ruben 1938 war. Paul Ruben, der in Bonn bei Hermann Usener und Franz Bücheler Klassische Philologie studierte und sich später als Privatgelehrter den Texten des Alten Testaments widmete, gehörte zu den engsten Freunden und Ratgebern des als Gründer einer Forschungsbibliothek zum Nachleben der Antike bekanntgewordenen Kunst- und Kulturhistorikers Aby M. Warburg. Ihre überlieferte Korrespondenz (1887-1929) dokumentiert auch die Konflikte, die sie miteinander austrugen. Während des Ersten Weltkriegs führten sie eine hitzige Diskussion über den vorgeblichen Gegensatz von britischem und deutschem Kultur- und Staatsverständnis, bei der sich Paul Ruben als der „kühlere Kopf“ auswies. Nach der Auslagerung der Bibliothek Warburg blieb Paul Ruben, im Testament seines Freundes als Sachwalter vorgesehen, als ihr Repräsentant in Hamburg, wo er im Mai 1943 starb. In einem umfangreichen Anhang werden 57 Briefe von und an Paul Ruben erstmals publiziert. Durch seinen ausführlichen Anmerkungsapparat dient dieser Teil als Quellendokumentation für weiterführende Forschungsvorhaben. Ein Personenverzeichnis schließt den Band ab.

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