Kurzweilige Sci-Fi-Unterhaltung, gelungene Kooperation zweier Indie-Autoren
Zwei intelligente Alien-Völker, die heimatlos am Rande des Untergangs stehen, konkurrieren miteinander um ein vielversprechendes Sonnensystem.
Ich nehme an, dass die Umsetzung dieser nicht ganz neuen Idee ...
Zwei intelligente Alien-Völker, die heimatlos am Rande des Untergangs stehen, konkurrieren miteinander um ein vielversprechendes Sonnensystem.
Ich nehme an, dass die Umsetzung dieser nicht ganz neuen Idee insbesondere Einsteiger in das Genre Science Fiction erfreuen kann. Außerdem wunderbar lesbar nebenher, in Pausen, im ÖPNV, etc., denn die Kapitel sind kurz und die Geschichte so gestaltet, dass man schnell mittendrin im Geschehen ist, ohne dass sich Verständnis- oder Orientierungsschwierigkeiten einschleichen. Man profitiert davon, dass die Autoren zu Beginn der Geschichte auf interessante Weise die im Mittelpunkt stehenden Charaktere und die beiden Alien-Völker mit ihrer Anatomie und ihren kulturellen und kommunikativen Besonderheiten beschreiben. Dabei haben sich für meinen Geschmack keine Längen eingestellt.
Brandon Q. Morris schreibt Hard Science Fiction, mit belastbaren Beschreibungen zur Beschaffenheit von Gestirnen, von Naturwissenschaften und Technischem rund um den Weltraum. Das gefällt mir, weil real existierende fremde Welten erlebbar gemacht werden und ein Lerneffekt entsteht. Hier vorhanden, wenn auch nicht so stark wie sonst, diesmal ohne Anhang.
Kaum eine seiner Geschichten kommt ohne Liebesgeschichte aus, was auch hier gilt. Emotionale Bindungen zwischen den Figuren finde ich wichtig, um mitfiebern zu können, wobei es nicht immer die klassische „Mann-und-Frau-verlieben-sich-binnen-Minuten-Masche“ sein muss. Zu oberflächlich, um rundum glaubhaft zu sein, andererseits wären Details wahrscheinlich auch nicht im Sinne der Zielgruppe. Deren Feedback, solche Verbindungen weniger pubertär darzustellen, versucht er anscheinend umzusetzen.
Cliff Allister war mir schon länger ein Begriff, sodass ich gern zugegriffen habe. Seine Geschichten sind anscheinend beheimatet in den Untergenres Space Opera und Military Science Fiction.
Wer die kapitelweise wechselnden Schilderungen zu den vogelähnlichen Iks und wer die Schilderungen zu den spinnenähnlichen, kriegerisch veranlagten Mendrak beigesteuert hat, ist gut erkennbar, da die Autoren ihrem Stil treu bleiben. Ich finde, die Verknüpfung ist erzähltechnisch, sprachlich und inhaltlich gelungen. Nach meinem Eindruck haben sich die beiden Autoren auch gut miteinander abgestimmt, sodass die Darstellungen harmonieren.
Neben den Hauptfiguren bleiben auch die Nebenfiguren gut in Erinnerung. Ich habe ihre Entwicklung und die ihres Umfeldes mit großem Interesse verfolgt. Schwarz-Weiß-Schema schwingt mit, ist aber über weite Strecken charmant umgesetzt.
Dass es zwischen den Außerirdischen z. B. Kommunikationsprobleme und Unverständnis zu kulturellen Unterschieden gibt, ist sowohl realistisch als auch amüsant.
Kampfhandlungen kommen vor, aber nicht in epischer Länge, was ich befürworte.
Die Handlung ist kein Must-Read, nicht besonders komplex, hat nicht zig Wendungen und Überraschungen, weist dafür kreative, teils auch naturwissenschaftlich gestützte Ideen und Details auf. Es wurde mir nie langweilig. Gute kurzweilige Unterhaltung.
Es wird eine abgeschlossene Geschichte erzählt, mit Raum für eine Fortsetzung, in die ich reinlesen würde.