Das besondere Büro
Das Büro der einsamen Toten (Pieter Posthumus) von Britta Bolt, gelesen von Johannes Steck. Erschienen im Hoffmann und Campe Verlag am 11.03.2015
Pieter Posthumus ist ins "Büro der einsamen Toten" strafversetzt ...
Das Büro der einsamen Toten (Pieter Posthumus) von Britta Bolt, gelesen von Johannes Steck. Erschienen im Hoffmann und Campe Verlag am 11.03.2015
Pieter Posthumus ist ins "Büro der einsamen Toten" strafversetzt worden. Er gilt als nicht teamfähig und betreibt weit über das gewünschte Maaß hinaus Nachforschungen zu seinen Toten wo er eigentlich nur Verwandte suchen und die Mittel für eine ordnungsgemäße Beerdigung zusammensuchen soll. Im Augenblick hat er einen Selbstmörder der Gedichte geschrieben hat und einen jungen Mann der tot in einer der zahlreichen Grachten Amsterdams gelegen hat. Man geht davon aus, dass er betrunken ins Wasser gefallen ist und dort in eine Schiffsschraube geriet. Pieter forscht in beiden Fällen nach und findet erstaunliches.
Dieser erste Roman der Reihe, ein Krimi ist es nicht wirklich, hat mich überzeugt mir auch die weiteren Werke vom Autorenduo Britta Böhler und Rodney Bolt zu besorgen.
Wir erfahren darin die Arbeitsweise von Pieter Posthumus Arbeitsplatz, begleiten ihn selbst auf seinem Weg zu den Toten und erfahren einiges von seinem privaten Leben, dass sich durch seine Nichte, die sich nach vielen Jahren bei ihm meldet auch mit einem der Toten verbindet. Pieter ist stur und geht den Weg, den er meint, einhalten zu müssen um den Menschen durch deren Hinterlassenschaften er sich durchwühlen muss ein würdiges Begräbnis zu geben. Ein zweiter Erzählstrang erzählt uns die Geschichte der Familie Tahiri, eine marokkanische Familie wo die Eltern sich anpassen an das Leben im modernen Amsterdam und die Kinder noch ihren eigenen Weg finden müssen. Der dritte Erzählstrang ist dem Staatsschutz gewidmet, der ein Auge auf den jungen Sohn der Tahiris und dessen Freunde geworfen hat.
Obwohl die Ausländerproblematik im Augenblick gefühlt in jedem zweiten Buch auftaucht, ist diese Geschichte erfrischend anders und streift das Thema eigentlich nur ohne belehrend den Finger zu heben.
Die Geschichte ist interessant, etwas verzwickt und als Hörbuch für mich eine Herausforderung mit den vielen ausländischen Namen gewesen. Da der Vortrag von Johannes Streck aber sehr angenehm gewesen ist, kann ich dieses Hörbuch empfehlen. Wer schon mal in Amsterdam gewesen ist, der wird auch gerne mit den Protagonisten durch die Stadt ziehen.