Lustiges Erst- und Vorleseabenteuer mit liebenswert verpeilter Hauptfigur
Die Fee Klara fiebert der Feenversammlung entgegen. Sie träumt davon, nun endlich ihr eigenes Gebiet zugesprochen zu bekommen: das Kornblumenfeld. Schließlich kennt sie das Feld wie ihre eigene Westentasche ...
Die Fee Klara fiebert der Feenversammlung entgegen. Sie träumt davon, nun endlich ihr eigenes Gebiet zugesprochen zu bekommen: das Kornblumenfeld. Schließlich kennt sie das Feld wie ihre eigene Westentasche und weiß über alle Bewohner dort genau Bescheid. Seit einiger Zeit leben hier sogar Rotmilane, die bald nisten werden. Doch die anderen Feen finden bei der Zusammenkunft, dass Klara noch nicht so weit ist, Verantwortung zu übernehmen, weil ihr beim Zaubern regelmäßig etwas schief geht. Sie machen sich über sie lustig und nennen sie scherzhaft „Klara Katastrofee“. Als Klara traurig flüchtet, lernt sie den Jungen Oskar kennen, der ihr erzählt, dass auf dem Kornblumenfeld ein Hotel gebaut werden soll. Aber was passiert dann mit den Rotmilanen und den anderen Bewohnern des Feldes? Klara und Oskar beschließen, den Hotelbau gemeinsam mit allen Mitteln zu verhindern und erleben dabei aufregende Abenteuer in der Menschenwelt.
„Klara Katastrofee“ ist altersgemäß und gut verständlich geschrieben, an manchen Stellen hätte ich mir noch etwas rundere, flüssigere Formulierungen gewünscht. Fortgeschrittene Erstleser ab sieben Jahre können die Geschichte sicher schon eigenständig bewältigen, der Großdruck erleichtert ihnen das Lesen und gestaltet außerdem das Bild-Text-Verhältnis ausgewogen. So fühlen sich die Kinder nicht so schnell überfordert. Das Buch ist auch für jüngere Kinder ab vier Jahren gut zum Vorlesen geeignet. Die lustigen bunten Bilder von Igor Lange strahlen etwas sehr Positives aus, illustrieren die Geschichte perfekt, sorgen für Abwechslung und Motivation und werden von Kindern sicher immer wieder gern angeschaut.
Klara ist eine originelle Figur. „Hups-lapa-lups!“ hat sie sich schon wieder ein bisschen verzaubert, aber gerade das macht sie sehr sympathisch und liebenswert. Sie hat ein großes Herz, für ihre Tierfreunde tut sie alles und lässt sich zum Glück von den anderen Feen nicht unterkriegen. Oskar ist gern allein und beobachtet Tiere in der Natur, mit anderen Kindern kommt er nicht ganz so gut zurecht, wird er doch von seinen Mitschülern öfter gehänselt. Doch zusammen mit Klara fühlt er sich viel stärker und kann zeigen, was alles in ihm steckt. Gemeinsam bewegen die beiden ganz schön viel.
Meine Kinder und ich haben durchgehend mit Klara mitgefiebert und ihr fest die Daumen gedrückt, dass sie es zusammen mit Oskar schafft, ihr Kornblumenfeld zu retten. Die Geschichte ist nicht immer hundertprozentig logisch, aber im Großen und Ganzen recht stimmig. An einigen Stellen hat sie uns ziemlich zum Lachen gebracht, vor allem über Klaras Unwissenheit was die Menschenwelt betrifft oder über die missglückten Zaubereien haben wir uns sehr amüsiert.
Zusammen hat man mehr Mut, aktiv zu werden und perfekt ist nur halb so schön. Auch wenn diese wichtige, wunderbare Botschaft meiner Meinung nach noch etwas subtiler umgesetzt hätte werden können, ist Britta Sabbag ein nettes, phantasievolles Erstleseabenteuer gelungen, in dem es alles andere als langweilig zugeht.