Cover-Bild Verkommen
13,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Festa Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 380
  • Ersterscheinung: 03.2012
  • ISBN: 9783865521408
Bryan Smith

Verkommen

Thriller
Jessica möchte einen günstigen Gebrauchtwagen kaufen. Als sie mit dem Besitzer alleine in dessen Wohnung ist, fällt er über sie her und vergewaltigt sie.
Jessica will nur noch eines: Rache. Deshalb entführt sie den Mistkerl in die einsame Wildnis. Sie will ihn erschießen, er soll sterben …
Aber die beiden befinden sich an einem bösen Ort. Die inzüchtigen Einwohner des Städtchens Hopkins Bend hüten seit Generationen ein grauenvolles Geheimnis – und Jessica kommt ihnen für ihre perversen Spiele gerade recht …

Dieser Roman ist ein Albtraum in einem Albtraum in einem Albtraum.

Deutsche Erstausgabe. Broschur 19 x 12 cm, Umschlag in Lederoptik.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2017

Amerikas Langeweile-König hat wieder zugeschlagen

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Der Festa-Verlag, bekannt dafür, stets beinahe ausschließlich US-amerikanische Bestseller-Autoren zu veröffentlichen (und somit der einheimischen, durchaus ambitionierten Autorenschaft keinerlei Chancen ...

Der Festa-Verlag, bekannt dafür, stets beinahe ausschließlich US-amerikanische Bestseller-Autoren zu veröffentlichen (und somit der einheimischen, durchaus ambitionierten Autorenschaft keinerlei Chancen einzuräumen) hat es wieder getan: Amerikas König der Langeweile erscheint auf Deutsch – mit seinem neuen, geradezu bahnbrechenden Werk "Verkommen".

Im Großen und Ganzen – ein typischer Smith: Altbacken, uninspiriert – und mit einem geradezu parodistischen Mangel an Einsicht in die Dinge, die eine Horrorgeschichte gut machen. Smith täte wirklich gut daran, Werke wie Lovecrafts "Berge des Wahnsinns" oder "Der Fall Charles Dexter Ward" zu lesen – dann wüsste er, wie man als Schriftsteller wirklich Angst erzeugt. Aber nichts da, statt dessen liest man in "Verkommen" eigentlich nur zwei geringfügig variierende, immer und immer wiederkehrende Handlungselemente: Sex und Gewalt, miteinander verbunden durch einen an Ödnis kaum zu überbietenden miserablen Schreibstil.

Kleine Kostprobe gefällig? Hier ein Ausschnitt aus einer Szene in der ersten Hälfte des Buches, in der ein Massaker an mehreren Mutanten in einem Stall beschrieben wird:

"Er [der Protagonist] bedeckte seine Augen, aber dieselbe kranke, hilflose Neugier ließ ihn einmal mehr zwischen seinen Fingern hindurchspähen, als das Massaker in die nächste Runde ging (...) Eine lange Darmschleife segelte in die Box und sah einen Moment lang aus wie ein Lasso, das von einem wahnsinnigen Dämonen-Cowboy geschwungen wurde, was ja in der Tat gar nicht so weit von der (...) perversen Wahrheit entfernt lag (...) Und es nahm noch immer kein Ende. Als Nächstes flog ein Herz. Eine Lunge. Noch mehr verschlungene Gedärme" (Seiten 182-183).

Ach wirklich? Gähn. Mehr fiel mir beim Lesen nicht dazu ein.

Nun ja. Ansonsten hat Mr Smith in seinem Werk noch einiges an Stilblüten zu bieten – die sind aber wirklich Klasse. Bestes Beispiel: "Garner zündete sich mit schier unerträglicher Entschlossenheit beiläufig eine weitere Zigarette an". Wie kann man sich "mit schier unerträgliche[r] Entschlossenheit beiläufig" eine Zigarette anzünden?

Oder, auch ganz großartig: Eine Frau kommt in ein Badezimmer, in dem ein junges, nacktes Mädchen gefesselt ist und auf seine Exekution wartet: Achtung... "Sie war höchstens 1, 55 Meter groß und wog inklusive ihrer Kleidung, die sie im Moment nicht trug, vielleicht 45 Kilo".

Meine Güte, was für ein Satz... inklusive ihrer Kleidung, die sie im Moment nicht trug... Ich weiß nicht, aber angesichts solcher Formulierungen stehen einem nur noch die Haare zu Berge.

By the way – die beiläufige Erniedrigung von Frauen in diesem Buch ist verstörend, etwa bei der Schilderung einer fellatio: "Joe stöhnte, schloss die Augen und ließ seinen Kopf auf die Sofalehne zurücksinken, während Helga sich seiner mit ihrer kompetenten Hurenzunge annahm". Bei so etwas fällt mir wirklich überhaupt nichts mehr ein.

Ich finde es traurig, dass so ein Müll in Buchform tatsächlich Erfolg hat. Wenn es wenigstens gut geschrieben wäre oder Angst machen würde – aber nein, es ist einfach nur schlecht. Ich habe in meinem ganzen Leben kaum einmal ein Buch weggeworfen – aber bei Bryan Smiths Machwerk "Verkommen" war es dann so weit: Es wanderte in den nächsten Mülleimer. Und dort gehört es auch hin. Es ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wurde.