eine philosophische Reise
In diesem Buch begleiten wir Boratin, ein Musiker, der nach einem Selbstmordversuch im Istanbuler Krankenhaus die Augen öffnet. Er kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an seine eigenen Lieder, nicht ...
In diesem Buch begleiten wir Boratin, ein Musiker, der nach einem Selbstmordversuch im Istanbuler Krankenhaus die Augen öffnet. Er kann sich an nichts erinnern, nicht einmal an seine eigenen Lieder, nicht an sein eigenes Leben, nicht an seine Vergangenheit.
Fangen wir mal mit der einen Sache an, die mich nicht so überzeugen konnte.
Für mich hat im Buch etwas Drama, Handlung und vor allem Spannung gefehlt, das liegt aber auch daran, dass ich eine Leserin bin, die sich immer Drama und Spannung erhofft. Und Traurigkeit.
Ich hatte das Gefühl, man kam mit der Handlung nicht so richtig voran, was mich auch etwas enttäuscht hat. Es war anfangs schwer in das Buch reinzukommen, auch wegen dem eigenartigen Schreibstil, der für mich jedoch überraschend positiv und gewöhnungsbedürftig war.
Der Autor schreibt hier sehr philosophisch und man denkt für und mit Boratin über sein Leben und Schicksal nach. Die vielen aufkommenden philosophischen Fragen und der Schreibstil haben mir sehr gut gefallen.
Außerdem fand ich die Atmosphäre in Istanbul richtig gut und hat dem Buch und der Geschichte auch ein Hauch von Melancholie verliehen.
Das Buch mit den gerade mal 157 Seiten hat mich oftmals zum Nachdenken angeregt und hat mir auch zum Teil vor Augen geführt, dass man für den Moment leben sollte und dass es für Boratin vielleicht gar nicht so schlecht ist, dass er keine Erinnerungen an seine Vergangenheit hat und dass er das weiße Papier neu beschriften kann. Ganz von Anfang.
Das Buch ist für Leser, die gerne sehr viel nachdenken und nicht auf viel Spannung, Drama und Handlung hoffen.
Ich gebe dem Buch 3,5 Sterne von 5 Sternen und kann es jedem, der gerne über das Leben philosophieren möchte ans Herz legen.