Ein Mord in Lower Saxony....
C'rysta Winter hat mit "Eine Leiche für Perrot" einen Krimi in allerfeinster Agatha-Christie-Tradition geschrieben.
Frau Winter stellt ihre Akteure liebevoll und detailliert vor (man muss sie alle einfach ...
C'rysta Winter hat mit "Eine Leiche für Perrot" einen Krimi in allerfeinster Agatha-Christie-Tradition geschrieben.
Frau Winter stellt ihre Akteure liebevoll und detailliert vor (man muss sie alle einfach mögen!) vor und beschreibt den Mordschauplatz ("ein historisches Hofgelände, eingebettet in Heidekraut- und
Heidschnucken-Idylle") so intensiv, so dass ich das Gefühl hatte,
Teilnehmerin dieses "Spektakels" zu sein.
Achille Perrot, Enkel des großen Hercule will eigentlich seinen Freund, John Harold Jeff, den Späteren, besuchen. Jeff ist der Enkel des legendären Chief Inspector Japp und getreu der Familientradition in den Polizeidienst eingetreten, allerdings durch die "Liebe in das Land der Heideköniginnen verschlagen".
Anders als sein Großvater bezeichnet sich Achille als " Weltbürger", aber er teilt dessen Vorliebe für makellose Kleidung, blütenweiße Taschentücher und ist stolz auf seine "kleinen grauen Zellen". Mir erschien er auch sehr viel bescheidener als sein Großvater... dafür manchmal auch etwas ungehaltener!
Achile und Jeff müssen den Mord an der "hinreißend schönen" Lady Lucy Atterberry klären, die während ihrer Feier zu ihrem 10. Hochzeitstag (Erneuerung des Eheversprechens) im Beisein der Gäste heimtückisch ermordet wird.
Achille und Jeff befragen Gäste, prüfen Motive, suchen die Mordwaffe - und wir als Leser immer an ihrer Seite. Wir leiden mit Jeff, der sich in der sommerlichen Hitze nach einem dunklen englischen Bier sehnt, wir schütteln gemeinsam mit den beiden unsere Köpfe über ungenaue Zeugenaussagen und wundern uns auch über das merkwürdige Verhalten der Angehörigen... Das Geschehen lädt zum Miträtseln ein...
Kurz vor dem Finale - genau wie sein Großvater versammelt Achille alle Verdächtigen um sich, aber diesmal nicht in einem Salon oder Bibliothek - hatte ich keine "heiße Spur" und tappte wie alle (selbstverständlich außer Achille) noch vollkommen im Dunklen... Nein, auf diesen Täter / diese Täterin und diese Mordwaffe wäre ich nie gekommen!
Ich wurde durch das Buch sehr gut unterhalten, witzige Dialoge, überraschende Wendungen und Auftritte, eine feine (englische?) Ironie und durchweg eine etwas altmodische Sprache runden das Lesevergnügen ab. Dieses Buch ist unbedingt weiterzuempfehlen! Der Satz auf dem Buchumschlag "Der erste Fall des Enkels" lassen mich auf eine Fortsetzung hoffen - ich bin auf jeden Fall dabei!