Kurzweilige Geschichten á la 1001 Nacht
Hallo allerseits!
Eine meiner ersten Erinnerungen ist, dass meine Mutter an meinem Bett sitzt und mir Märchen vorliest. Das ist sicher bei den meisten so. Eine nicht-repräsentative Studie meinerseits ...
Hallo allerseits!
Eine meiner ersten Erinnerungen ist, dass meine Mutter an meinem Bett sitzt und mir Märchen vorliest. Das ist sicher bei den meisten so. Eine nicht-repräsentative Studie meinerseits hat ergeben, dass die meisten Bücherwürmer sich schon ihr frühster Kindheit mit diesem Virus infiziert habe, oft durch das Vorlesen von Geschichten durch etwaige Erwachsene. Sehnt ihr euch auch manchmal in diese Zeit zurück? Die kleinen Geschichten, die ihr kurz vor dem Einschlafen gehört habt und die euch ins Reich der Träume geführt haben? Dann sind Fortellas Geschichten genau das Richtige für euch.
Denn dieses Buch ist nicht nur eine Geschichte, die erzählt wird. Nein, es sind viele kleine Kurzgeschichten, manche lustiger, manche Ernst. Man taucht immer wieder in verschiedene Settings ab, lernt über Zwerge, Minotauren, Fährmänner und einige mehr. Eines haben all diese Geschichten gemeinsam: Sie sind fantastisch. Das ist wirklich High Fantasy vom Feinsten und bei der ein oder anderen Geschichte, hätte ich mir mehr gewünscht, da hätte meinetwegen ein ganzes Buch draus werden können. Einigen Enden kamen für meinen Geschmack zu abrupt, da hätten der Geschichte vielleicht noch zwei, drei Absätze mehr gut getan.
Zwischendrin folgt man immer der mysteriösen Fortella, die ihre Gastgeber mit diesen Geschichten unterhält (und mich geschickt dazu gebracht hat, mir beim Lesen einen Tee zu kochen und Kekse zu essen). Ein gutes Bindeglied zwischen den teilweise völlig unterschiedlichen Geschichten. Die Erzählerin schafft es auch immer eine galante Überleitung zur nächsten Erzählung zu liefern und ich konnte sie quasi vor mir sehen, eine Art fantastische Scheherezade.
Alles in allem haben mich die Kurzgeschichten gut unterhalten, die Länge war immer hervorragend um sie eben in der Mittagspause zu lesen. Aus "Nur noch ein Kapitel" wurde "Nur noch eine Geschichte" und schon war man in diesem typischen Lese-Sog gefangen. Calvin Cozym hat einen wirklich tollen Stil und schafft es, so viele verschiedene Welten glaubhaft zum Leben zu erwecken. Der Schreibstil ist auch für Jüngere hervorragend geeignet und man kann sicher einige der Geschichten auch am Bett vorlesen um eine neue Generation von Bücherwürmern heran zu ziehen.