Cover-Bild Die große Familie
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 24.05.2021
  • ISBN: 9783896677273
Camille Kouchner

Die große Familie

Hanna van Laak (Übersetzer)

Der Nr.1. Bestseller aus Frankreich

„Wenn du redest, sterbe ich. Ich schäme mich zu sehr ...“

Eigentlich sind Camille und ihr Zwillingsbruder Victor beneidenswert glückliche Kinder. Jahr für Jahr genießen sie mit ihrer emanzipierten Mutter und dem lebensfrohen Stiefvater aufregende Sommerferien an der Côte d’Azur. Doch dann muss Camille miterleben, wie sich ihr Stiefvater an Victor vergeht – und sie verfängt sich in einem Netz aus Schuld, Scham und Lähmung, aus dem sie sich erst viele Jahre später befreien kann.

Das Buch, das ganz Frankreich aufwühlt - die wahre Geschichte eines dunklen Familiengeheimnisses

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2021

Seht hin und schweigt nicht!

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Ein kleines Buch mit einer großen Geschichte, die Wellen schlägt und aufrüttelt!

Erzählt von der Schwester des Opfers, wird der Leser in das Geheimnis der Familie gezogen. Jahrzehntelang hat sie geschwiegen, ...

Ein kleines Buch mit einer großen Geschichte, die Wellen schlägt und aufrüttelt!

Erzählt von der Schwester des Opfers, wird der Leser in das Geheimnis der Familie gezogen. Jahrzehntelang hat sie geschwiegen, um der Welt jetzt schonungslos zu offenbaren, was hinter geschlossen Türen geschah und verschwiegen wurde. Was ihrem Zwillingsbruder angetan wurde, ging auch an ihr nicht spurlos vorbei. In gewisser Weise wurde sie auch ein Opfer.

Sachlich und kurz schildert Camille Kouchner die Familienverhältnisse, den Missbrauch und die Gleichgültigkeit der "Mitwisser". Sie fühlt sich selber schuldig, dass sie ihrem Bruder zuliebe geschwiegen hat. Aber viel schlimmer wiegt, dass ihm niemand geglaubt hat, es ihnen egal war.

Es ist bewundernswert und mutig, dass die Autorin mit ihrer persönlichen Geschichte an die Öffentlichkeit geht und versucht die Menschen aufzurütteln und das Thema Kindesmissbrauch deutlich anzuprangern! Es ist keine Bagatelle und verdient mehr Aufmerksamkeit, Aufklärung und Verurteilung!

Ein bewegendes, emotionales Buch!

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Der lange Weg zur Offenbarung und so viel Leid

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Camille Kouchner, die Autorin dieses Buches, erzählt hier ihre Geschichte, die Geschichte, die so eng verbunden ist mit dem, was einst ihrem Zwillingsbruder geschehen ist, so viele, viele Male. Sie erzählt ...

Camille Kouchner, die Autorin dieses Buches, erzählt hier ihre Geschichte, die Geschichte, die so eng verbunden ist mit dem, was einst ihrem Zwillingsbruder geschehen ist, so viele, viele Male. Sie erzählt von dem, was sie ihre Schuld nennt, denn ihr Bruder, dem sie schon immer so unendlich verbunden war, hat ihr davon erzählt, von dem Missbrauch, dem Inzest, durch ihren gemeinsamen Stiefvater, dem Mann, der ihnen eine wunderbare freie Kindheit geschenkt hat und sie eigentlich mit so viel Liebe und Respekt begleitet hat, um sich in ihren eigenen Persönlichkeiten ohne Regeln und Grenzen zu entfalten.
Camille wächst in einem intelektuellen, sehr politischen Elternhaus auf, in dem das Recht auf personliche Freiheit über alles gestellt wird. Ihre Mutter ist eine hochangesehene Juraprofessorin, ihr Vater als Arzt Mitbegründer von 'Ärzte ohne Grenzen' und später dann auch Minister, ihr Stiefvater ebenfalls Juraprofessor und vernetzt bis in höchste politische Kreise. Und das Umfeld dieser petite famille sieht genauso aus. Hochrangige Persönlichkeiten in der Verwandschaft und eine große 'grande famille', die sich regelrecht um diesen kleinen Kreis scharrt, fasziniert und selbst hochgradig elitär, im Denken und im Handeln auch. Jeden Sommer traf man sich in einem großen Anwesen auf dem Land und ließ es sich gutgehen. Es würde diskutiert, gegessen, getanzt und experimentiert, wenn man dies so nenen kann. Und das übergeordnete Dach dieser Blase, das Recht auf die absolute Freiheit des eigenen Seins und hier vor Ort auch des Handelns, in Bereichen wie den sexuellen Geflogenheiten, das wurde ebenfalls weitlich zelebriert, unter den Erwachsenen. Und dann war da diese Grenzüberschreitung des Dirigenten dieses Orchesters und alle schauten weg. Vielleicht haben sie es damals auch wirklich nicht gewusst, aber selbst im nachhinein, nach so vielen Jahren, nach so viel ertragenem Leid und dem Schweigen, das letztendlich mitverantwortlich für die Zerstörung ihrer Famille, Camilles Familie war, standen und stehen sie zu ihm, die Vasallen des Stiefvaters.
Das Buch, diese Geschichte, sie ist wahr. Sie trifft einen tief und egal, wie lange man die Buchdeckel schon geschlossen hat, diese Tragödie, etwas davon bleibt in einem zurück.
In Frankreich hat dieses Buch zu viel Aufsehen, heftigen Diskussionen und tatsächlich auch zu neuen Gesetzesvorlagen geführt. Und auch über die Landesgrenzen hinaus wirkt es nach. Das lindert nicht den Schmerz, aber, gerichtet an Camille und ihren Bruder; es hilft.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Ein wichtiges und schockierendes Buch

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Dieses Buch hat mich sprachlos zurückgelassen. Die Lektüre geht unter die Haut, man kann sich dem Sog nicht entziehen. Meiner Meinung nach wäre eine Trigger-Warnung angebracht gewesen, wobei der Klappentext ...

Dieses Buch hat mich sprachlos zurückgelassen. Die Lektüre geht unter die Haut, man kann sich dem Sog nicht entziehen. Meiner Meinung nach wäre eine Trigger-Warnung angebracht gewesen, wobei der Klappentext schon offen legt um welches Thema es geht.

Camille Kouchner beschreibt ihre Kindheit in „der großen Familie“. Es beginnt mit unzusammenhängenden Erinnerungsfetzen, einzelne Situationen vor allem in der Sommerresidenz der Familie und geht über zu genaueren Beschreibungen der Beziehungen der Familienmitglieder untereinander. Bis das unaussprechliche passiert und sich Camilles Leben um 180 Grad verändert. Sie leidet 30 Jahre lang unter Schuldgefühlen, aufgrund ihres Schweigens.

Eine Bewertung fällt mir wirklich schwer und bei einigen Punkten bin ich zwiegespalten.
Der Schreibstil ist teilweise anstrengen aber andererseits passt er auch gut zu dem Buch. Viele Sätze sind sehr besonders und aussagekräftig. Die Erzählung ist nicht stringent, sondern meist durcheinander, dadurch wird das Gefühl beim Leser hervorgerufen, dass wild hervorbrechende Erinnerungen dargestellt werden. Der Schreibstil wirkt authentisch und bringt dem Leser die Erinnerungen sehr nah. Der Nachteil ist, dass es mir persönlich anfangs sehr schwer fiel in das Buch hinein zu finden, mir waren die vielen Namen und die zeitlich versetzten Handlungen zu viel und ich konnte das Dargestellte nicht einordnen. Ab der Hälfte wurde es aber deutlich einfacher dem Geschehen zu folgen, das liegt vermutlich auch daran, dass Erinnerungen mit dem Alter in denen sie entstanden sind immer klarer werden.

Es gelingt der Autorin sehr gut die Atmosphäre und Gefühle rüberzubringen. Mein Herz war beim lesen oft sehr schwer und ich habe mich bedrückt gefühlt.
Das Thema ist sehr wichtig und auch sehr unangenehm. Aber das Hinschauen ist notwendig und wichtig.

„Die große Familie“ ist keine leichte Lektüre, das Buch hat mich persönlich gefordert, aber auch weiter gebracht. Man sollte allerdings wissen worauf man sich einlässt.

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