Ein weiteres Highlight aus der Feder von Candice Fox
Candice Fox – Crimson Lake
Claire Bingley, ein hübsches junges Mädchen wird bestialisch gefoltert und fast ermordet. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden: Ein Polizist, Drogenermittler, und außerdem ...
Candice Fox – Crimson Lake
Claire Bingley, ein hübsches junges Mädchen wird bestialisch gefoltert und fast ermordet. Schnell ist ein Verdächtiger gefunden: Ein Polizist, Drogenermittler, und außerdem befand er sich wenige Minuten vor der Tod in der Nähe der Bushaltestelle des Mädchens und hat sogar mit ihr gesprochen.
Ted Conkaffey hatte sich am morgen mit seiner Ehefrau gestritten und er ist praktisch aus dem Haus geflüchtet, weil er zum angeln wollte. Er beteuert seine Unschuld immer wieder, nach acht Monaten im Gefängnis wird die Klage fallen gelassen. Seine ehemaligen Kollegen verachten ihn, da sie ihm seine Unschuld nicht abnehmen, seine Frau reicht die Scheidung ein, Ted flieht in ein kleines Dorf und nur sein Anwalt Sean ist von seiner Unschuld überzeugt. Als er zusieht, wie Ted sich immer mehr in sich zurück zieht, den Angriffen der örtlichen Polizei und der Bürgerwehr ausgesetzt, gibt er ihm eine neue Aufgabe: Die Privatdektektivin Amanda Pharell, selbst eine verurteilte Mörderin, könnte in ihrer Detektei Hilfe gebrauchen und Ted widmet sich seiner neuen Aufgabe: Jake Scully, ein berühmtberüchtigter Autor wird vermisst.
Doch Ted, der sich vom Leben ungerecht behandelt fühlt, muss nicht nur mit launischen Zeugen, anhänglichen Müttern und brutalen Übergriffen auf sich und sein Leben zu recht kommen, auch seine neue Partnerin gibt ihm Rätsel auf.
Denn nichts ist wie es scheint...
Von Candice Fox kenne ich bereits „Hades“ und auch „Eden“ und „Fall“ liegt bereits ebenfalls hier, um verschlungen zu werden, da mir die ersten beiden Bände sehr gut gefallen haben.
Deswegen war ich auch auf das neue Buch von Candice Fox sehr gespannt und wollte „Crimson Lake“ unbedingt lesen, das in seiner Grundstimmung noch düsterer und trostloser ist.
Die Autorin spielt geschickt mit den Emotionen ihrer Figuren, aber auch mit die der Leser, denn ich hatte während des Lesens immer wieder Zweifel, wer zu den „Guten“ oder „Bösen“ gehört.
Die Handlung ist von der ersten bis zu letzten Seite fesselnd und die Spannung wird durchgehend auf hohem Niveau gehalten, was dazu führte, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen wollte und konnte.
Das Buch wird aus der Sicht von Ted Conkaffey geschildert und es werden gleich mehrere Handlungsstränge eröffnet, die am Ende des Buches alle zusammen führen.
Die Handlung selbst ist anschaulich und bildhaft beschrieben, die Schauplätze sind detailliert dargestellt, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Die abwechslungsreiche, temporeiche und mitreißende Story bietet allerhand Überraschungen und Gänsehautmomente.
Die Charaktere sind so glaubhaft und authentisch beschrieben, wirken so lebendig und detailliert, dass ich das Gefühl hatte, komplett in die Story abzutauchen.
Relativ schnell schlägt man sich auf die Seite von Ted Conkaffey, der unter den Namen Ted Collins in die Kleinstadt zieht. Er will unerkannt bleiben, was natürlich nicht gelingt, und die Angriffe auf ihn und sein Leben sind sehr authentisch beschrieben. Er ist ein direkter, zerstörter, kaputter und distanzierter Mensch, von Panikattacken geschüttelt, unterwirft er sich vielen Dingen, was ich anfänglich überhaupt nicht vermutet hätte. Ich bin gespannt auf den Folgeband, denn zum Ende hin, scheint er endlich aufzuwachen. Dabei ist er durchweg nicht unsympathisch, eher traumatisiert, auch wenn er dadurch unberechenbar bleibt.
Bei Amanda war ich mir lange Zeit nicht sicher, ob sie schuldig oder unschuldig ist, aber das Finale hat mich dann eindeutig doch überrascht. Und nicht nur das, dieser Ausgang war für mich zu keiner Zeit absehbar. Wie beschreibe ich Amanda am besten? Wechsellaunig, spricht gern in Reimen, macht einen verrückten Eindruck, aber sie ist auch fokussiert und hochintelligent. Sie brüstet sich damit einen Mord begangen zu haben, aber dann macht sie wieder etwas total gegensätzliches und besitzt einen Haufen Katzen. Ich habe selten eine widersprüchlichere Figur erlebt.
Um nicht zu spoilern, werde ich zu weiteren Charakteren nichts sagen, aber dem aufmerksamen Leser wird sehr schnell klar werden, das niemand so ist, wie er sich zu Anfang gibt.
Ich kann das Buch auf jeden Fall allen Thriller und Krimilesern empfehlen, die weniger blutige Details erwarten, dafür eine wunderbar verstrickte, unterschwellige spannende Story, die einfach fesselt.
Das Cover ist ein hübscher Blickfang, in Orangetönen gehalten, wirkt es sehr verlassen und mystisch.
Fazit: Ein weiteres Highlight aus der Feder von Candice Fox, auch wenn ich die „Eden“ Reihe ein klein wenig besser finde. 5 Sterne.