Cover-Bild Klammerblues um zwölf
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 13.07.2020
  • ISBN: 9783453424128
Carla Berling

Klammerblues um zwölf

Roman
Fee, 57, befindet sich im Ausnahmezustand: Ihr Gatte Teddy ist ungeplant gestorben! Nun hängt sie auf dem Sofa rum und übersteht die Tage nur mit Chips, Prosecco, Musik und Seriengucken. Am Ende eines einsamen Silvesterabends steht plötzlich Nachbarin Claudine vor der Tür. Die energische Sechzigjährige bringt Fees Dasein mit ihrer Lebenslust durcheinander. Sie macht sogar den absurden Vorschlag, mit ihr und der 72-jährigen Mary, die für den Seniorentriathlon trainiert und sehr frei über die Liebe denkt, eine WG zu gründen. Fee stürzt sich ins Leben, stolpert über die Leine eines hustenden Mopses, verknallt sich in Winnetou - und schneidet endlich alte Zöpfe ab!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2020

Auf die Freundschaft

2

Wer kennt die Filmszene nicht, in der Bridget Jones heulend und ungepflegt auf ihrem Sofa hockt, Unmengen Eis in sich hineinlöffelt, Wodka trinkt und dabei traurige Lieder mitgrölt? Genau so geht es Fee ...

Wer kennt die Filmszene nicht, in der Bridget Jones heulend und ungepflegt auf ihrem Sofa hockt, Unmengen Eis in sich hineinlöffelt, Wodka trinkt und dabei traurige Lieder mitgrölt? Genau so geht es Fee nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Teddy. Sie wollten ihren Lebensabend gemeinsam genießen, die Winter in Zukunft im warmen Süden verbringen. Fee hat sogar ihren Job gekündigt, denn wenn sie sich ein bisschen einschränkten, würde seine Rente reichen. Nach Teddys Tod bricht ihre Welt zusammen, sie verbringt die Tage mit Alkohol, ungesundem Essen, Serienmarathons und ihrer Musiksammlung auf der Couch. Ausgerechnet in der Silvesternacht stellt sich ihre neue Nachbarin Claudine vor, ihr gefällt Fees Musikgeschmack, doch die will nur in Ruhe in Selbstmitleid baden. Am nächsten Tag zieht Fee endlich ehrlich Bilanz. Sie ist 57, hat in 3 Monaten 15 kg zugenommen, keinen Job, kaum noch Geld und ihre Töchter wohnen weit weg. „Reicht es nicht, dass ich alt werde, musste ich auch noch fett werden?“ (S. 35)
Zum Glück gibt Claudine nicht auf, sondern wird ihre Freundin und macht ihr einen ungewöhnlichen Vorschlag. Sie will mit ihrer Freundin Mary und Fee eine WG gründen. Drei Singlefrauen in den besten Jahren, die ab sofort füreinander da sind und ihr Leben gemeinsam statt einsam verbringen – neue Liebe(n) natürlich nicht ausgeschlossen, schließlich sind sie noch nicht tot!

Schon bei „Der Alte muss weg“ hat mich Carla Berling durch ihrem Schreibstil und ihre schrägen Figuren begeistert und auch „Klammerblus um zwölf“ hat mich wieder restlos überzeugt. Mit viel Herz und Kölscher Schnauze schreibt sie über drei Frauen, die sich trotz 60+ neu erfinden.

Fee ertrinkt in Selbstmitleid (und angefressenem Kummerspeck), als Claudine, Mary und ihr bester schwuler Freund Gerd-Karsten (ein Highlight!) ihr klarmachen, dass sie endlich die Kurve kriegen muss: „Sorry, Liebelein, du darfst dich nicht so gehen lassen, das Leben geht doch weiter, meine Güte, du musst dich aber wirklich zusammenreißen.“ (S. 60) Statt immer neuer Ausreden, braucht sie wieder eine Aufgabe und Pläne, statt Essen Freude und Erfolgserlebnisse. „Du schaust anderen beim Leben zu und vergisst dabei dein eigenes.“ (S. 99) Und dann gibt es da ja auch noch Winnetou und Taxi, die ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen …
Doch auch Claudine und Mary haben ihre Päckchen zu tragen und schwere Schicksale hinter sich haben.

Mir hat sehr gut gefallen, dass das Buch trotz des traurigen Grundthemas locker und unterhaltsam geblieben ist. Carla Berling schreibt lustig, spannend, warmherzig und gefühlvoll. Sie erzählt von Trauer und Verlust, Depressionen und schlimmen Schicksalen, aber auch von hoffnungsvollen Neuanfängen, alter junger Liebe, Freundschaften und der Freiheit, Ballast loszuwerden. „Mir wurde immer klarer, dass ich eine horrende Miete für Räume zahlte, in denen ich lauter Zeug aufbewahrte, das ich nie brauchte.“ (S. 91)
Ein echtes Highlight, ich bin schon sehr gespannt auf ihr nächstes Buch.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Für jedes Gefühl gibt es ein Lied

1

Seit ihr Mann Teddy am dritten Oktober nach 35 gemeinsamen, sehr bequemen Jahren verstorben ist, sitzt oder liegt Felicitas „Fee“ Branding, 57, auf ihrer Ledercouch in der Kölner Südstadt, liest, hört ...

Seit ihr Mann Teddy am dritten Oktober nach 35 gemeinsamen, sehr bequemen Jahren verstorben ist, sitzt oder liegt Felicitas „Fee“ Branding, 57, auf ihrer Ledercouch in der Kölner Südstadt, liest, hört Musik oder schaut Serien. Bis zu dem Tag, als sich ihre Nachbarin Claudine ungefragt in ihr Leben einmischt. Seit dem gibt es für Fee kein „Ja aber und nein weil“ mehr. Zusammen mit der 72-jährigen Mary gründen sie eine Senioren-WG. Nun muss noch ein Job her um die karge Witwenrente ein bisserl aufzustocken. An einen neuen Mann will Fee gar nicht denken, bis sie bei einem Sturz vom Fahrrad Winnetou und Taxi kennenlernt…

Carla Berling lässt die Geschichte von ihrer Hauptperson Fee aus deren Sicht erzählen. Anfangs tut mir Fee sogar ein bisserl leid, weil sie sich zu nichts aufraffen kann und immer mehr verlottert. Dann aber ist es schön zu lesen, wie sie ganz langsam wieder auf die Beine kommt, durch ihre Mitbewohnerinnen erlebt, wie schön das Leben doch sein kann und mit ihrer Musikleidenschaft alle begeistert. Da ich selbst in Fee´s Alter bin, kenne ich die vielen hier immer wieder angesprochenen Songs und habe teilweise sogar mitgesungen. Einfach klasse. Vieles, von dem was hier zumeist in humoriger Form angesprochen wird, kenne ich aus eigener Erfahrung. Das hat mich noch mehr für dieses Buch begeistert.

Solche Freunde, wie Fee sie hier hat oder neu findet, hätte jeder gerne. Ob es ihre Mitbewohnerinnen Claudine und Mary sind, die „verzauberten“ Freunde Gerd-Karsten und Frank-Christian, Büdchen-Harry oder Dreadlock-Derrick – alle sind so herrlich skurril und trotzdem lebensecht beschrieben, dass sich mein Kopfkino manchmal schier überschlagen hat. Mit denen würde ich sofort zusammen ziehen. Langeweile käme in unserer WG dann nie auf.

Durch die Streifzüge durch die Stadt und vor allem durch den kölschen Dialekt von Kessy bin ich schnell mitten drin in der Kölner Südstadt und überlasse mich dem Flair der Rheinmetropole.
Ich genieße es zu lesen, wie sich Fee langsam ins Leben zurück kämpft, Bewunderung, Hochachtung, Mitgefühl und Freundschaft erlebt und auch die Vorfreude auf alles was da noch kommt. Ich liebe die Gespräche in der WG und habe mich köstlich amüsiert, als Fee von ihrem ersten Mal erzählt. Die verschiedenen Stimmungen, die Fee hier erlebt, werden sehr gut vermittelt.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge, man kann gut mal ein oder zwei zwischendurch lesen, ohne mitten im Kapitel unterbrechen zu müssen.

Ein amüsantes und manchmal trauriges, sehr humorvolles und manchmal nachdenkliches, ein vor allem lebensbejahendes Buch, das ich nicht nur Frauen im Rentenalter sehr empfehlen kann. Ich habe die Stunden der wunderbaren Unterhaltung und der tollen Musik, die hier enthalten ist, sehr genossen.

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Veröffentlicht am 14.07.2020

Klammerblues um zwölf

2

Klammerblues um zwölf, von Carla Berling

Cover:
Das Cover ist witzig, aber ich finde es passt nicht so gut, denn Fee stelle ich mir ganz anders vor.

Inhalt:
Fee, 57, ist gerade Witwe geworden.
So ganz ...

Klammerblues um zwölf, von Carla Berling

Cover:
Das Cover ist witzig, aber ich finde es passt nicht so gut, denn Fee stelle ich mir ganz anders vor.

Inhalt:
Fee, 57, ist gerade Witwe geworden.
So ganz kann sie sich noch nicht mit diesem Status abfinden, und nach dem ersten „Trauern“, kommt so nach und nach der Alltag und der bringt einige Überraschungen mit sich.
Ihre Nachbarin Claudine wirbelt dann Fees Leben (und Selbstmitleid) so richtig durcheinander.
Und dann bringt die AltersWG , u.a. mit der 72jährigen Mary noch mal so richtig Schwung in ihr Leben.

Meine Meinung:
Ein tolles Buch, wie auch schon von: Der Alte muss weg, ich bin absolut begeistert.
Total mein Humor, total meine Musik, und total mein Schreibstil.

Hier wird genau hingeschaut, und der ganz normale Alltag, 30 Jahre Ehe, werden sehr genau seziert und pointiert wiedergegeben.
Ich konnte mich und meine Umfeld in vielem wieder entdecken und herzhaft darüber lachen.

Solche Freund, wie Fee sie hat und findet wünscht sich wohl jeder gerne. Und wenn ich mir die AltersWG auch so nicht vorstellen kann, finde ich es doch eine tolle Sache und man sollte sich solche Modelle auf jedenfalls im Hinterkopf behalten.

Autorin:
Carla Berling, unverbesserliche Ostwestfälin mit rheinländischem Temperament, lebt in Köln, ist verheiratet und hat zwei Söhne. Bevor sie Bücher schrieb, arbeitete Carla Berling jahrelang als Lokalreporterin und Pressefotografin.

Mein Fazit:
Herrlich schräg, witzig, skurril und irre komisch.
Von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.08.2020

Herrlich

0

Dieser Roman lässt einen von der ersten bis zur letzten Seite schmunzeln, lachen und singen.
Fee, eine "Neu-Witwe", lässt sich nach dem Tod ihres Mannes hängen und bemerkt auch bald, dass die Witwen-Rente ...

Dieser Roman lässt einen von der ersten bis zur letzten Seite schmunzeln, lachen und singen.
Fee, eine "Neu-Witwe", lässt sich nach dem Tod ihres Mannes hängen und bemerkt auch bald, dass die Witwen-Rente einfach nicht zum leben reicht. So lässt sie sich zu einer Wohngemeinschaft überreden. Diese Wohngemeinschaft besteht aus drei rüstigen Frauen fortgeschrittenen Alters die es teilweise ganz schön krachen lassen und Spaß am Leben haben.
Dieser Roman macht Lust auf Freunde, auf WG im Alter, er zeigt aber auch wie man es besser nicht macht. Es geht um Musik, um gute Musik quer durch die Jahrzehnte. Ganz oft summt man einfach mit. Man erfreut sich daran, wie Fee immer mehr vom Mauerblümchen zur Dame von Welt wird. Dieser Roman macht einfach nur Freude. Mir als Kölnerin natürlich ganz besonders.
Er regt auch ganz klar an, sich die Krimi-Reihe der Autorin mal anzulesen.
Ich gebe hier eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Nette Geschichte, aber weinerliche Protagonistin

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Das Cover ist meiner Meinung nach total gelungen, denn es weckt die Aufmerksamkeit. Allerdings vermisse ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, den Zusammenhang zum Inhalt.
Im Mittelpunkt der Geschichte ...

Das Cover ist meiner Meinung nach total gelungen, denn es weckt die Aufmerksamkeit. Allerdings vermisse ich, nachdem ich das Buch gelesen habe, den Zusammenhang zum Inhalt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Fee, frisch verwitwet, die nichts mehr mit sich anzufangen weiß. Ich fand es schön, dass in einem Roman auch mal diese Altersgruppe zum Zug kommt und es nicht immer nur um junge Frauen geht, die die Liebe suchen. Denn wenn man plötzlich alleine dasteht und sein Leben nochmal neu aufbauen muss, ist das nicht einfach.
Die Autorin hat es geschafft, trotz des eher ernsten Themas die Probleme ihrer Protagonistin mit viel Humor zu würzen, sodass man auch mal schmunzeln muss. Allerdings war Fee mir doch etwas zu weinerlich. Sie ist sehr pessimistisch, lässt sich oft gehen und braucht viel Anstoß von außen. Manchmal habe ich mich gewundert, dass ihre Freunde so ein Durchhaltevermögen zeigen.
Und ihre Freunde haben es mir wirklich angetan. Jede Person hat Eigenheiten, die sie wirklich liebenswert machen. Das hat es wieder aufgewogen, dass ich mich mit Fee nicht so sehr anfreunden konnte.
Der Roman ist wunderbar, um in zwischendurch zu lesen. Leider ist er aber auch sehr vorhersehbar - oft geht alles einfach zu glatt. Hier hätte ich mir ein paar mehr "Stolpersteine" gewünscht, einfach um die Geschichte noch etwas realer zu machen.
Das Ende rundet das Buch gut ab, kommt allerdings sehr schnell.
Ich wurde unterhalten, es war mal etwas anderes als die typische ChickLit, einige Schwächen gab es meiner Meinung nach aber schon. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.

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