Cover-Bild Kommissar mit Herz
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 01.04.2015
  • ISBN: 9783426655542
Carlos Benede

Kommissar mit Herz

Meine Jungs, mein Leben, unser Weg
Carlos Benede betreut Verbrechensopfer im Kommissariat für Prävention und Opferschutz der Münchner Polizei, als er Alex begegnet. Der Elfjährige hat mit angesehen, wie seine Mutter ermordet wurde – von seinem eigenen Vater. Benede gewinnt das Vertrauen des Jungen und begleitet ihn zum Prozess, in dem Alex mit fester Stimme gegen seinen Vater aussagt. Aus dem Vertrauen wird Freundschaft, und bald steht der Wunsch des Jungen fest: Benede soll künftig sein Vater sein – ein Kommissar, der als Waise aufwuchs und zu diesem Zeitpunkt weder verheiratet ist noch Kinder hat. Das Jugendamt spielt mit, von nun an sind die beiden eine Familie. Jahre später rufen eines Abends kurz vor Mitternacht die Kollegen von der Mordkommission bei Benede an. Wieder ist ein kleiner Junge aufzunehmen, dessen Mutter von seinem Vater ermordet wurde. Und wieder sagt Benede ja …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Einblicke!

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Ohne große Erwartungen ging ich das Buch, welches das Leben eines Kommissars schildert, ran. Es wurde mir von einer Frau empfohlen, die selbst ein Kind aufgenommen hat, jedoch unter leichteren Bedingungen ...

Ohne große Erwartungen ging ich das Buch, welches das Leben eines Kommissars schildert, ran. Es wurde mir von einer Frau empfohlen, die selbst ein Kind aufgenommen hat, jedoch unter leichteren Bedingungen als der alleinlebende Pädagoge und Polizist Carlos Benede. Benede ist in einer Opferschutzabteilung der Polizei, die die Opfer, nicht den Täter in den Fokus stellt. Er unterstützt also die Opfer und da traf er auf Alex, einen Jungen, der zuschauen musste, wie der Vater seine Mutter umbrachte. Es wird nicht nur geschildert wie die beiden zusammenfanden und welche Probleme es gab, sondern auch Alex selbst kommt zu Wort und zeigt offen Einblicke in seine Seele.

Benede hat einen besonderen Draht zu Alex und großes Verständnis, weil er selbst im Heim aufgewachsen ist und dort genommen wurde, wie er war. Weder seine dunkle Hautfarbe, noch andere äußere Faktoren spielten dort eine Rolle, sondern nur der Mensch an sich. Daher sieht er auch in seiner Heimvergangenheit keinen Makel. Dank dieser eigenen, positiven Erfahrungen ist es ihm möglich den jungen, verstörten Alex so anzunehmen wie er ist, auch wenn es immer wieder mal schwierig wurde. Man verfolgt die weitere Geschichte, die ohne reißerische Schilderungen von Mordschauplätzen auskommt, weil die Geschichten danach ansetzen. Es geht um die weitere Entwicklung der Kinder und Jugendlichen, die in Schwierigkeiten stecken. Wie geht man mit ihnen um? Sollen Strafen wirklich was bringen, oder ist der Dialog, auch und gerade wenn es mal brenzlig wird, der richtige Weg?

Polizisten wie Carlos Benede müsste es mehr geben. Nicht jeder muss gleich auch nach Dienstschluss noch ein eigenes Heim eröffnen oder Kindern eine Heimat bieten, aber etwas mehr Opferbetreuung und vor allem Verständnis wären begrüßenswert, denn in der Regel sind die Polizisten die ersten, die ein Opfer zu Gesicht bekommt.

Es ist das Buch eines außergewöhnlichen Mannes, der sich selbst so gar nicht empfindet.