Entdeckung der Vergangenheit
Der Roman handelt von der Studentin Amarna, die alles über die Kultur der Hethiter erfahren möchte und sich von dieser magisch angezogen fühlt. Vor allem aber von deren Hauptstadt Hattuša. Sie hat Albträume ...
Der Roman handelt von der Studentin Amarna, die alles über die Kultur der Hethiter erfahren möchte und sich von dieser magisch angezogen fühlt. Vor allem aber von deren Hauptstadt Hattuša. Sie hat Albträume und spürt, dass diese mit ihrem drängenden Wunsch, selbst nach Hattuša zu reisen, zusammenhängen. Ihr Vater verbietet ihr, diesen Ort aufzusuchen, schweigt sich aber über den Grund aus. Ebenso wie über ihre Kindheit und ihre verstorbene Mutter, denn Amarna erinnert sich nicht mehr an ihre ersten acht Lebensjahre. Paul, der in Amarna verliebt ist, ermöglicht ihr schließlich gemeinsam mit ihm nach Istanbul zu reisen. Dort lernt sie den Armenier Arman kennen und lieben. Durch ihn bietet sich Amarna die Gelegenheit, sich einem Sondierungstrupp nach Hattuša anzuschließen. Nach und nach entdeckt sie dabei ihre Vergangenheit.
Es ist sehr spannend, Amarnas Erinnerungslücken mit ihr zu füllen und immer mehr über ihre Kindheit und über ihre sich entwickelnde Beziehung zu Arman zu erfahren. Arman ist eine sehr interessante Person. Man lernt ihn kennen und weiß nicht, was man von ihm halten soll. Ist er so, wie er es Amarna erzählt oder lügt er, wie Merten (ein enger Freund von Amarnas Vater) es ihm unterstellt und ist durch und durch böse? Man kann nur schwer glauben, dass Arman Amarna nur benutzt. Deshalb ist es auch irritierend, dass jemand offenbar versucht, Amarna zu schaden (Teile einer Statue stürzen auf sie nieder, jemand macht ihr Pferd wild und zerstört ihre Sondierungsarbeit). Sie ist davon überzeugt, dass es nicht Arman ist, doch hat sie recht?
Carmen Lobato weckt mit ihrem Roman das Interesse an die Hethiter und ihrer Hauptstadt. Sie hat die hethitische Geschichte gekonnt in ihren Roman mit eingebunden, indem sie auch Abschnittsweise von der Großkönigin der Hethiter Puduhepa und ihrem Mann Hattušili erzählt und inhaltlich mit ihrem Werk verbindet.
Nachdem ich den Roman durchgelesen hatte, habe ich sofort Bilder von Hattuša im Internet aufgerufen. Es war spannend zu entdecken, wie die Stadt tatsächlich aussieht.
Da ich auch ein Fan von Liebesromanen bin und mich für Archäologie ein Stück weit interessiere, hat mir die Story sehr gut gefallen. Ich kann "Die Stadt der schweigenden Berge" nur weiterempfehlen.