Sehr authentische Beschreibungen, etwas zu konstruiert
Juba muss mit seinen Geschwistern aus ihrem Zuhause fliehen, als der Kaiser Domitian auf Grund der Anschuldigung von Verrat das Haus beschlagnahmt und ein Todesurteil über die gesamte Familie verhängt. ...
Juba muss mit seinen Geschwistern aus ihrem Zuhause fliehen, als der Kaiser Domitian auf Grund der Anschuldigung von Verrat das Haus beschlagnahmt und ein Todesurteil über die gesamte Familie verhängt.
Die vier Kinder haben nur ein Ziel: Rom verlassen und zu ihrem Onkel nach Britannien fliehen. Doch schnell müssen sie lernen, dass die Welt um sie herum nur so wimmelt von Räubern, Verrat und Gefahren.
Die Hauptcharaktere gefielen mir alle ganz gut. Jedes der Geschwisterkinder hatte ein Alleinstellungsmerkmal, so dass man sie gut auseinanderhalten konnte. Doch im Laufe der Geschichte trafen sie auf so viele Nebencharaktere, das man auf den kurzen Seiten etwas den Anschluss an diese verlor. Weniger Charaktere hätten dem Buch deutlich besser getan, dadurch wären auch die Nebencharaktere nicht so farblos und austauschbar gewesen.
Besonders gut gefallen hat mir der authentische Ton der Geschichte. Vor allem bei eher unwichtig scheinenden Details hat sich die Autorin wirklich große Mühe gegeben, dem Leser ein realitätsnahes Bild der damaligen Zeit zu vermitteln. Zum Beispiel wird relativ zu Beginn der Geschichte über ein Fläschchen geredet und wie es zur damaligen Zeit gefertigt wurde.
Jedes Kapitel trägt einen lateinischen Namen (zum Beispiel „Canis“), der schon einen ersten kurzen Einblick in das folgende Geschehen gibt. Ganz am Ende des Buches sind dann alle Kapitel nochmals aufgeführt und mit ihrer Übersetzung und einer kurzen Erklärung oder geschichtlichen Anekdote versehen. Das gefiel mir ausgesprochen gut und dieses Buch wäre zu meiner Schulzeit vor allem für den Lateinunterricht genau das richtige gewesen.
Für die Zielgruppe dürfte es ein sehr spannendes und temporeiches Buch sein, für mich jedoch trafen zu viele Zufälle aufeinander, als das die Geschichte glaubwürdig gewesen wäre. Auch waren zu viele Zwischenfälle zu konstruiert und Lösungen wurden viel zu schnell aus dem Nichts angeboten.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und passt gut in das Genre.
Die Altersempfehlung ab 10 Jahren würde ich bei diesem Buch auf jeden Fall berücksichtigen. Da das Buch im Kinderbuch-Bereich angesetzt war, war ich zu Beginn auf eine ganz andere Art der Geschichte eingestellt gewesen und wunderte mich sehr über die Einordnung. Erst dann entdeckte ich den Zusatz „Empfohlen ab 10 Jahren“. Jüngeren Kindern würde ich das Buch definitiv nicht empfehlen.
Ich vergebe 3 Sterne. Besonders gut gefallen hat mir die Authentizität der Geschichte und für ältere Kinder dürfte dies ein wirklich spannender Ausflug ins damalige Rom und Britannien sein.