Die kleine Chocolaterie am Meer
Handlung:
Nach einem schweren Schickicksalsschlag hat Emma in Warkton-by-the-Sea ihr Glück gefunden. Sie hat ein wunderschönes Haus gemietet, wo sie nicht nur wohnt, sondern auch ihre eigene Chocolaterie ...
Handlung:
Nach einem schweren Schickicksalsschlag hat Emma in Warkton-by-the-Sea ihr Glück gefunden. Sie hat ein wunderschönes Haus gemietet, wo sie nicht nur wohnt, sondern auch ihre eigene Chocolaterie betreibt. Dazu hat sie wunderbare Freunde und ist mit der Situation ganz zufrieden. Nur von der Liebe nimmt sie auch sieben Jahre nach dem Vorfall noch Abstand.
Doch nach einer ruhigen Zeit kommt auch in Emmas Leben wieder ungewohnter Schwung. Ihr Vermieter hat die Miete erhöht, Emma ist erstmal ratlos, ob sie die Erhöhung tragen kann. Dazu trifft sie überraschend kurz nach Weihnachten einen Fremden am Strand, der sie aus heiterem Himmel küsst. Und obwohl Emma den Unbekannten eigentlich vergessen will, taucht er immer wieder in ihren Gedanken auf...
Meinung:
Das Buch bietet ein sehr beschauliches, liebevoll gestaltetes Cover mit viel weihnachtlichem Charme. Die Schrift wurde in rot-grün gehalten, sehr passend für die Handlungszeit und auch zusammen sehen die Farben toll aus. Dazu gibt es eine leicht verschneite, niedliche Straße mit gemütlich aussehenden Häusern, einer Chocolaterie und natürlich Weihnachtsdekoration. Insgesamt ein sehr stimmiges, wunderschönes Bild, welches perfekt auf den Roman abgestimmt ist.
Langsam geht es auf die Herbstzeit zu und ich freue mich schon jetzt auf winterlich-weihnachtliche Romane, mit toller Stimmung, einer guten Geschichte und angenehmen Charakteren. Mit diesem Buch habe ich den Anfang gemacht, ich habe mich wie ein kleines Kind gefreut, als ich es in Empfang nehmen konnte und kurze Zeit später mit dem Lesen begonnen habe. Es war für mich leider kein Highlight, hat aber einen soliden Start gebildet und jetzt freue ich mich schon auf weitere Bücher.
Ich war überrasscht, dass die Handlung zwar zu Weihnachten begonnen hat, es aber daraufhin einige Kapitel gab, die im Frühjahr / Sommer gespielt haben. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet und habe schon etwas an mir gezweifelt, ob es sich hier wirklich um einen Weihnachtsroman handelt oder ich mich täusche. Irgendwann wechselte die Handlung dann wieder zu den kalten Tagen und ich war richtig glücklich darüber. Dann gab es auch keine Missverständnisse dieser Art von meiner Seite:)
Insgesamt vergeht ein ganzes Jahr, das Buch beginnt, sowie endet im Winter, zur Weihnachtszeit. An sich finde ich es realistischer, dass eine mögliche Beziehung etwas Zeit braucht, gleichzeitig war mir der Handlungszeitraum etwas zu lang. Zwar wurde vieles abgekürzt, so gab es nur wenige Seiten, die im Frühjahr und Sommer stattgefunden, aber die Abschnitte schienen nur als Lückenfüller zu dienen.
Es gibt einen allwissenden Erzähler, der öfters auch mal ein paar Geheimnisse für sich behält und sie erst nach einiger Zeit preis gibt. Dazu beschreibt dieser wunderbar die Chocolaterie und gibt sympathische Einblicke auf einige Charaktere.
Für mich war es absolut kein Problem, in den Roman reinzufinden. Die Schreibweise war angenehm locker und flott zu lesen, man lernte schnell die wichtigsten Protagonisten kennen und alles wurde wunderbar stimmungsvoll geschildert. Mir haben durchweg die Szenen am besten gefallen, in denen der Alltag von Emma geschildert wird. Angefangen von der Herstellung der ganzen Köstlichkeiten, über den täglichen Umgang mit den Kunden oder der Dekoration des Ladens. An diesen Stellen wirkte nicht nur Emma vollkommen zufrieden mit sich und der Welt, die Stimmung war auch richtig toll geschildert und die ganze Dynamik hat einfach gepasst.
Ganz wunderbar war die Beschreibung des Settings. Sowohl das kleine Örtchen, als auch die Chocolaterie waren traumhaft und sehr ausführlich beschrieben. Ich konnte mir die beschriebenen Dinge richtig gut vorstellen und besonders die Chocolaterie hat mir in der Darstellung hervorragend gefallen. Sie wirkte, nicht nur durch die Beschreibung, sondern auch anhand der Kunden und natürlich Emma, lebendig und greifbar. Die Stimmung wurde in dem Laden einfach wunderbar eingefangen und dies vermischt mit der Darstellung war einfach traumhaft.
Bei vielen Liebesromanen oder auch winterlichen Büchern habe ich das Problem, dass ich sie zu kitschig finde. Zu viel Liebesgeplauder und Geschnulze. Hier wurde die Waage tatsächlich ganz gut gehalte. Es gab einige Szenen, die durchaus romantisch und fast schon kitschig geschildert wurden, meist fand ich das Ausmaß aber ganz angenehm. Zwischenzeitlich fand ich es etwas schade, dass die ganze Situation mit Emmas Laden, d.h. vor allem der Mieterhöhung kurz gehalten wurde. Die Liebe hatte dann zu sehr den Vorrang, was ich schade finde. Eine bessere Mischung von beidem, der beruflichen Situation, sowie von gefühlvollen Momenten hätte mir besser gefallen.
Teilweise war die Handlung etwas vorhersehbar, was mich nicht sonderlich gestört hat. Ab und an finde ich es tatsächlich ganz angenehm, ein Buch zu lesen und dabei nicht ständig überrascht zu werden. Dazu bin ich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung gestartet, ich hatte erwartet, dass Emma und Max nicht auf einfachem und geradelinigen Wege ein Paar werden und mit einem positiven und romantischen Ende gerechnet. Ab und an hätte ich die Beiden trotzdem gerne etwas geschüttelt, dass sie nicht so lange um den heißen Brei herumreden, sondern einfach mal offen ihre Meinung sagen.
Mit den Protagonisten war ich etwas zwiegespalten. Einige, eher die Nebencharaktere, fand ich teilweise fast interessanter als Emma oder Max. Gerade mit Max hatte ich einige Probleme, er war zwar ein freundlicher, aufrichtiger Charakter, aber ich kam mit seiner Art und seinem Auftreten nur selten klar. Ich kann gar nicht genau sagen, was mich gestört hat, er hatte für mich nichts sympathisches an sich. Im Grunde war er zwar ein scheinbar perfekter, aber auch langweiliger Protagonist.
Emma hinterlässt mich zwiegespalten. An vielen Stellen fand ich sie sympathisch und richtig gut beschrieben. Vor allem wenn sich die junge Frau in ihrem Laden aufgehalten hat, fand ich sie unglaublich gut gelungen und ich fand ihren Charakter, ihr ganzes Auftreten äußerst selbstbewusst und positiv. Auch ihren Umgang mit ihrer Angestellten Holly, sowie ihren Freunden fand ich grandios. Sie wirkte dann richtig unbeschwert und einfach sympathisch. In solchen Momenten hätte ich gerne ebenfalls einen Abend mit Emma verbracht.
Doch dann kamen leider auch immer wieder Abschnitte, teilweise mit Max, teilweise ohne, wo ich meine Probleme mit Emma hatte. Dann war ihr ganzes Wesen wie ausgewechselt und sie hatte nichts mehr von der lebensfrohen, nachdenklichen und aufmerksamen Frau an sich. An sich finde ich es gut, wenn sie auch eine andere Seite besitzt, doch manchmal war mir der Wandel zu übertrieben, von himmelhoch jauchzend zu zu Tode betrübt.
Bei Emma hat es mich außerdem etwas gestört, dass sie nach sieben Jahren immer noch ständig Zusammenbrüche bekommt, wenn sie etwas zu sehr an ihren verstorbenen Ehemann erinnert. Ich finde es toll, dass sie ihn nicht einfach vergisst und will gar nicht zu sehr urteilen, da ich mich nicht in einer solchen Situation befinde. Aber oft erscheinen die Textstellen, als würde der Unfall erst kurze Zeit, vielleicht ein-zwei Jahre zurückliegen. Mit der Zeit müsste Emma eigentlich gelernt haben, etwas besser damit umzugehen.
Fazit:
Mit dem Buch habe ich mein erstes weihnachtlich-winterliches Buch gelesen und bin eigentlich ganz zufrieden damit. Es konnte mich leider nicht vollkommen überzeugen, es gibt kleine Kritikpunkte, aber mir hat es richtig gut gefallen, wie die Stimmung vermittelt wurde. Durch die Beschreibung von Emmas winterlich geschmückten Laden, der Umgebung und kleinen Leckereien aus Schokolade ist es der Autorin wunderbar gelungen, eine festliche Stimmung einzufangen und an den Leser zu vermitteln.