Ein Elixier, ein Medikament und dunkle Pläne
In unserer Gegenwart muss Oliver Bergmann herausfinden, ob Saskia tatsächlich eine Mörderin ist. Die alleinerziehende Mutter kann selbst nicht mehr zwischen Traum, Wahn und Wirklichkeit unterscheiden. ...
In unserer Gegenwart muss Oliver Bergmann herausfinden, ob Saskia tatsächlich eine Mörderin ist. Die alleinerziehende Mutter kann selbst nicht mehr zwischen Traum, Wahn und Wirklichkeit unterscheiden. Fünfhundert Jahre zuvor hat es Bastian Mühlenberg mit einem geheimnisvollen Elixier zu tun. Dabei spielt auch August, der böse Zwilling von Christian, eine Rolle.
Wie ich immer wieder feststelle, ist die Qualität der Autorin erstaunlich wechselhaft. Mal finde ich einen Band fürchterlich, mal super, mal nur so okay. Die Idee, auf zwei Zeitebenen zu agieren, ist schon spannend. Wie diese zusammenhängen, erfährt man nur am Rande. Dieses Bindeglied sollte vielleicht stärker herausgearbeitet werden, dann würde man das alles besser verstehen. Mir fällt nämlich auf, dass genau dann die Bücher mehr meinen Nerv treffen, wenn der Fokus hier stärker darauf fällt.
Die Themen in beiden Zeitebenen sind geschickt gewählt und ähnlich (klar, so macht das Sinn, anders weniger). Wie immer steckt auch in diesem Band wieder ein ordentliches Stück Wahnsinn der Figuren. Die Grundidee ist super, aber meiner Meinung nach wird ein bisschen zu arg übertrieben. Vieles ist einfach überspannt – zumindest für meinen Geschmack. Da ich nicht der Leser bin, der absolut perfekte Recherche und hundertprozentige Realitätsnähe verlangt oder erwartet, will das schon etwas heißen. Aber Geschmäcker sind und bleiben nun mal verschieden.
Diesmal gab es meiner Meinung nach zu viele zähe Stellen, Durchhänger, Längen. Und das in beiden Zeitebenen. Auch stagniert die Entwicklung der wiederkehrenden Figuren diesmal ein wenig. Das Ende ist wie immer geradezu fulminant im Vergleich zum Rest. Es gibt Action und Hochspannung. Ein Teil ist auch sehr vorhersehbar. Manches konnte ich absolut nicht nachvollziehen – warum macht man mit etwas weiter, von dem man eindeutig merkt, dass es anders als geplant läuft?
Der Sprecher Wolfgang Berger macht seinen Job grandios. Oft werden bei zwei Zeiten auch zwei Sprecher eingesetzt. Hier ist es ein einzelner Sprecher. Dennoch weiß man immer, in welcher Zeit man sich befindet, da er die jeweilige Stimmung perfekt zum Hörer transportiert. Dickes Lob hier!
Auch wenn es einer der schwächeren Bände ist – man muss einfach dranbleiben, beim Fall (bzw. den Fällen) und bei der Serie. Dennoch reicht es leider diesmal nur für drei Sterne, Tendenz zum vierten.