Eine einnehmende Mischung aus Science-Fiction und Coming-of-Age!
Mit »Daidalos« wage ich den ersten Schritt in die kunstvolle Welt des amerikanischen Comic-Talentes Charles Burns, in der er in gewisser Weise eine autobiografische Geschichte niederschreibt.
Die klaren ...
Mit »Daidalos« wage ich den ersten Schritt in die kunstvolle Welt des amerikanischen Comic-Talentes Charles Burns, in der er in gewisser Weise eine autobiografische Geschichte niederschreibt.
Die klaren Bilder des Künstlers bestechen durch eine geradlinige Strichführung und durch die Verwendung kräftiger Farben erzeugt Burns eine besonders starke und emotionsgeladene Sogkraft.
Im Mittelpunkt des ersten Bandes steht die Betrachtung einer Szene, die das Kennenlernen und Betrachten der einzelnen Charaktere ermöglicht und dabei die Gefühls- und Körperbetonte Zeit des Heranwachsens mit Aliens und Splatter-Horror zu einer grotesken Geschichte verschwimmen lässt. Brian Milner, der Held des Comics, verfügt über eine introvertierte Persönlichkeit, und so zieht er sich auf einer Party lieber zurück, um sich seinen Zeichnungen und seiner Selbstbetrachtung zu widmen. Dort begegnet er der überaus attraktiven Laurie, die die Hauptrolle im nächsten Tennage-Horror-Filmprojekt von sich und seinen Freunden übernehmen wird.
Die Anziehungskraft der überbordenden Gefühle wird hier in kuriose und farbenprächtige Bilder gekleidet, in der Brian Milners Fantasie, Träume und die Realität geradezu nahtlos ineinander übergehen. Dabei spielt seine Selbstwahrnehmung eine große Rolle und diese schickt uns mit außerirdisch anmutenden Zeichnungen in eine karge Wüste, die auch von seiner Vorliebe für Horror-Filme wie Don Siegels »Invasion of the Body Snatchers« aus dem Jahre 1956 geprägt ist.
Bei dem Titelgebenden Helden »Daidalos« handelt es sich um den berühmten Erfinder und Künstler aus der griechischen Mythologie, der für den Entwurf und das Bauwerk des Labyrinths für den Minotaurus verantwortlich war und schließlich vom kretischen König Minos mit seinem Sohn Ikarus selbst in das Labyrinth eingesperrt wurde. Charles Burns hat es wohl darauf angelegt Parallelen zu dem antiken Künstler zu ziehen, es bleibt allerdings noch spannend, inwieweit diese im nächsten Band noch weitergeführt werden.
Fazit
Das Lesen dieser Geschichte fühlt sich an, als wäre man mitten in ein Kaleidoskop geraten. Eine einnehmende Mischung aus Science-Fiction und Coming-of-Age!