"Dark World. Im Fadenkreuz “ von Chris Bennett ist der erste Band seiner neuen Polit-Thriller Reihe.
Der Klappentext klang unglaublich gut, weshalb ich total gespannt darauf war.
Mit seinem doch sehr einnehmenden und fesselnden Schreibstil gelang es dem Autor, mich direkt in den Bann zu ziehen.
Er erschafft dazu eine sehr unheilvolle und bedrohliche Atmosphäre, was unglaublich gut passt.
Im Zentrum dieser Reihe steht die Familie Conway. In diesem ersten Band lernen wir sie äußerst intensiv kennen und das führt zu unterschiedlichen Reaktionen.
Wut, Anteilnahme und Mitgefühl sind nur ein Teil davon.
Ich mochte jedes Mitglied der Familie unglaublich gern. Weil sie sowohl Verletzlichkeit als auch Stärke zeigen, darüber hinaus jedoch auch sehr robust sind.
Und zudem bekommt man es hier, ob der schwierigen Situation mit sehr viel Menschlichkeit zutun.
Man trifft daneben auch auf weitere Charaktere, die definitiv etwas hinterlassen.
Man blickt niemals hinter die Fassade, auch wenn sie mehrfach zu bröckeln beginnt, reißt sie dennoch niemals ein.
Der Einstieg fiel mir direkt leicht und ich konnte mich sehr gut in Andrew hineinversetzen.
Verwirrung, eine Hetzjagd und ich war direkt mittendrin.
Das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Denn der Autor geht direkt auf Konfrontationskurs und teilt ordentlich aus.
Die Story ist viel komplexer, als es zunächst den Anschein hat.
Hier wird aus allen Richtungen abgefeuert.
Fraglich ist dabei, welche die besseren Absichten haben.
So ganz weiß man das nie.
Es könnte durchaus ein geschicktes Manöver der Täuschung sein.
Geht es um Sicherheit oder um Zerstörung?
Zudem gibt es hier einige Aspekte, die ich persönlich etwas zu viel fand. Dadurch sollte es vermutlich mysteriöser und verstörender werden. Mich hat es einfach nur verwirrt und nicht wirklich überzeugt.
Dafür versteht er, auf anderen Ebenen zu punkten.
Man sticht hier mitten ins Wespennest.
Blöd nur, wenn es sich hier um die eigene Regierung dreht, die scheinbar ein engmaschiges Netz auswirft.
Die eigene Welt und das, woran du immer geglaubt hast, wird dem Erdboden gleichgemacht.
Wenn du nicht mal daran noch glauben kannst. Woran dann?
Es wird perfekt manipuliert, skrupellos agiert und Menschlichkeit ist keinen Pfifferling wert.
Es ist beängstigend, was alles möglich ist, wenn man Macht und Einfluss hat.
Die Lager spalten sich und es wird enorm nervenaufreibend.
Die Handlung ist größtenteils ruhig, aber auch sehr emotional und tiefgreifend.
Die Abgründe, die sich hier offenbaren, sind extrem tief und verstörend.
Das große Ganze nicht vorhersehbar.
Mit dem Auftakt hat er quasi einen Vorgeschmack auf das folgende geschaffen. Es ist quasi die Geschichte vor der eigentlichen Geschichte.
Sie ist manchmal etwas holprig, aber durchweg spannend.
Dabei offenbart sich eine große Vielfalt an Emotionen und jede einzelne konnte ich unglaublich gut nachvollziehen.
Es zehrt unglaublich an den Nerven, lässt dich an allem zweifeln und es bricht dir immer wieder das Herz, wenn du all das Leid erblickst.
Es geht vordergründig um Macht und Kontrolle und die Frage, wie weit sich Menschen kontrollieren und formen lassen.
Eine beängstigender Gedanke, der gar nicht mal so realitätsfern ist.
Fazit:
Mit dem Auftakt seiner Polit-Thriller Reihe konnte mich Chris Bennett absolut mitreißen.
Der erste Band ist quasi der Vorlauf und bringt schon einige verstörende Dinge zum Vorschein.
Beklemmend, grausam und beängstigend.
Unbedingt lesen.