Nicht unbedingt ein Krimi
Michael „Mick“ Hardin ist Ermittler beim Militär und gerade auf Heimaturlaub in Kentucky. Seine Frau Peggy ist schwanger, doch um die Ehe der beiden steht es nicht zum Besten. Ist das Kind überhaupt von ...
Michael „Mick“ Hardin ist Ermittler beim Militär und gerade auf Heimaturlaub in Kentucky. Seine Frau Peggy ist schwanger, doch um die Ehe der beiden steht es nicht zum Besten. Ist das Kind überhaupt von ihm? Bevor sich Mick zur Bewältigung des Problems noch mehr in einen Alkoholrausch flüchtet, kommt ihm eine Bitte seiner Schwester Linda sehr gelegen. Eine Frauenleiche wurde gefunden und Mick soll bei den Ermittlungen helfen. Linda ist erst seit kurzem der erste weibliche Sheriff in der Gegend, was von den Obrigkeiten in der Politik nicht unbedingt gern gesehen wird. Ein Grund mehr, den Fall schnell zu lösen.
Meine Erwartungen, einen spannenden Krimi zu lesen, wurden leider nicht ganz erfüllt. Dieses Buch ist definitiv anders als ein klassischer Kriminalroman, aber nicht unbedingt schlechter. Im Vordergrund stehen vor allem der Bundesstaat Kentucky und seine Bewohner. Hier kennt fast jeder jeden, obwohl das Land ziemlich dünn besiedelt ist. Blut ist dicker als Wasser und Familienbande wiegen schwer. Es herrscht ein rauer Ton zwischen den Bewohnern und Probleme werden zumeist untereinander geklärt. Super fand ich die Beschreibungen von der Landschaft und den Menschen dort. Eine Welt in den einsamen Wäldern und Hügellandschaften. Natürlich ist der Kriminalfall der rote Faden im Buch, doch in erster Linie ist es eine Hommage an Land und Leute.
Durch die gut 200 Seiten kommt man sehr zügig durch, die Kapitel sind recht kurz gehalten. Positiv zu bewerten sind auf alle Fälle die Figuren dieses Buchs. Jeder Charakter weist genügend Ecken und Kanten auf um als authentisch zu gelten. Protagonist ist definitiv Mick, dagegen wirkt seine Schwester richtiggehend blass. Von ihr erfährt man auch nicht so viel Privates wie von Mick.
Das Ende ist genauso wie es oft in der Realität vorkommt, nicht unbedingt auf happy end getrimmt, sondern eben wie es meistens läuft.
Insgesamt wohl eher ein Krimi im Western-Style. Nicht ganz mein Fall, aber bestens geeignet für Kentucky-Fans oder solche, die es noch werden wollen.