Cover-Bild Moritz in der Litfaßsäule
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12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: LeiV
  • Genre: Kinder & Jugend / Bilderbücher
  • Seitenzahl: 91
  • Ersterscheinung: 23.12.2011
  • ISBN: 9783896033949
  • Empfohlenes Alter: ab 7 Jahren
Christa Kożik

Moritz in der Litfaßsäule

Günter Wongel (Illustrator)

Moritz, neun Jahre alt, träumt gern. Und vergisst dabei die Zeit. Und weil er auch noch gründlich ist, dauert bei ihm alles ein wenig länger, als es die Erwachsenen gern sehen. Seine Eltern, seine drei Schwestern sind immer in Eile – ihnen raubt Moritz mit seiner Langsamkeit den letzten Nerv. Und auch der Lehrer verzweifelt an Moritz´ Tagträumereien. Da reicht es Moritz und er „zieht aus“ …

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Karschtl in einem Regal.
  • Karschtl hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2021

Geschichte immer noch aktuell

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Anfangs waren meine Jungs nicht sehr begeistert, als ich dieses alte und schon leicht zerschlissene Buch aus dem Regal gezogen hatte für unser allabendliches gemeinsames Lesen. So eine alte Kamelle... ...

Anfangs waren meine Jungs nicht sehr begeistert, als ich dieses alte und schon leicht zerschlissene Buch aus dem Regal gezogen hatte für unser allabendliches gemeinsames Lesen. So eine alte Kamelle... Aber ich bat sie, der Geschichte wenigstens eine Chance zu geben, und als Moritz dann weggelaufen war und in der Litfaßsäule lebte fanden sie es auch interessant. Nicht wirklich spannend (bemängelten sie), aber sie waren immerhin neugierig genug, dass sie weiterlesen wollten.

Die Geschichte des Buches ist auch immer noch aktuell, da merkt man die 40 Jahre nicht wirklich. Moritz fühlt sich von seinen Eltern zu sehr allein gelassen, da sie vor lauter Arbeit und Abendstudium nie Zeit für ihn haben. Dabei bräuchte er dringend ein bisschen Unterstützung, denn Moritz ist zwar überhaupt nicht dumm aber braucht immer ein bisschen mehr Zeit als andere Kinder. Das ist gerade in der Schule oft nicht möglich, und führt dann leider zu schlechten Noten. Als dann noch der Klassenlehrer zu einem Elternbesuch kommt um ein ernstes Wort mit dem Vater zu reden - der leider gar nicht Partei für Moritz ergreift, obwohl er doch von den Vieren schon wusste und am Nachmittag noch zu Moritz sagte, er solle sich keine Sorgen machen. Da ist Moritz tief enttäuscht, packt ein paar Sachen zusammen und verzieht sich in das Innere der Litfaßsäule, die vor ihrem Haus steht.

Wie gesagt, mit der Geschichte können sich auch Kinder von heute noch identifizieren. Auch wenn heutzutage Eltern wohl nochmal sehr viel besorgter wären, wenn ein Kind von zu Hause wegläuft als noch 1980 in der DDR. Ich wäre es auf jeden Fall. Aber zum Glück ist Moritz ja auch nicht ganz allein, und hat vor allem mit dem Straßenfeger gute Gespräche, deren Weisheiten heute ebenfalls noch genauso gelten wie damals.

Unser einziger Kritikpunkt ist eigentlich nur das sehr abrupte Ende. Da waren wir alle drei sehr enttäuscht. Was sagen seine Eltern jetzt zu Moritz, wird sich da was ändern? Wird seine Schwester den versprochenen Streuselkuchen backen? Werden sie eine Lösung für die schulischen Probleme finden? Warum hat eigentlich nie jemand von seinen Klassenkameraden nach ihm gesucht? Jedenfalls kam das nie vor. Hat er vielleicht gar keine Freunde? Da hätte die Autorin wirklich noch ein paar Seiten schreiben können...

Kurz vor Ende fragt Christa Kozik ihre Leserschaft direkt, ob sie denn auch in einer Litfaßsäule Unterschlupf gesucht hätten und wie lange sie ausgehalten hätten. Nicht lange, gibt mein kleiner Sohn zu. Er hätte schon bald Heimweh bekommen und außerdem hätte er sich seine Essensvorräte nicht gut einteilen können und hätte wohl schon alles am ersten Tag aufgefuttert. Das glaub ich ihm sofort! Vielleicht wird er ja schon allein deswegen nie weglaufen.

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