Mit „Maori Healing – Spirit of Love“ entführt Christel Siemen die geneigten Leser erneut nach Neuseeland. Nachdem mir bereits „Tangata Whenua: Inferno der Herzen“, der erste Neuseeland-Roman der Autorin gut gefallen hat, bin ich der erneuten Einladung ins „Land der langen weißen Wolke“ sehr gern gefolgt.
Eigentlich läuft es im Leben von Maggie richtig gut. Das Rinderimperium, dass sie mit ihrem verstorbenen Mann aufgebaut hat, läuft erfolgreich. Ihre Nichte Chiara hat bei ihr ein neues Zuhause und in Marc den Mann fürs Leben gefunden. Die kleine Rose, die Chiara und Marc als Pflegekind angenommen haben, liebt sie wie ein Enkelkind und der Maori Ben, der für sie arbeitet, scheint mehr als reine Sympathie für sie zu empfinden.
Es könnte alles so schön sein, wenn da nicht die permanente Erschöpfung und die diffusen Schmerzen wären, die sie im Klammergriff halten. Lange konnte Maggie ihren wahren Zustand vor ihren Freunden und der Familie verheimlichen, aber nach einem Zusammenbruch geht das nicht mehr.
Alle versuchen Maggie zu entlasten und ihr zu helfen, aber keine Therapie und Entspannung hilft dauerhaft. Vor diesem Hintergrund will sie sich mit den Gefühlen für Ben nicht auseinandersetzen und stößt ihn von sich.
Ben gibt nicht auf und ausgerechnet seine Tante scheint die Einzige zu sein, die Maggie helfen kann. Als dann endlich Besserung in Sicht scheint, ist mit einem Mal die kleine Rose verschwunden und Maggie muss über sich hinaus wachsen, um sich und ihre Familie zu retten.
„Maori Healing“ bietet wie schon die Vorgängergeschichte mit Neuseeland ein wunderschönes Setting, die sympathischen Charaktere und der spannende Handlungsbogen fesseln an die Buchseiten und so verging die Lesezeit wie im Flug.
Maggie war mir als Frau mit Ende 30 sehr nahe und ich habe ihre Wandlung, die sie im Buch durchmacht, wie sie sich von den Dämonen ihrer Vergangenheit löst, gerne mit verfolgt. Auch das die Autorin Maggie mit Ben einen jüngeren Mann an die Seite stellt und diese Konstellation den ein oder anderen Disput auslöst, fand ich spannend zu lesen.
Ein besonderes Highlight waren die Beschreibungen der Maori und ihrer Kultur.
Für mich war das Buch ein rundum gelungenes Leseabenteuer und ist mir deshalb 4 Sterne wert.