Die Stille, die im Schatten blüht
Schon lange habe ich kein so eindrucksvolles Buch mehr gelesen, das so in die Tiefe geht und den Leser etwas ratlos zurückläßt. Christina Feiersinger beschreibt das Leben und die Krankheit des Südtiroler ...
Schon lange habe ich kein so eindrucksvolles Buch mehr gelesen, das so in die Tiefe geht und den Leser etwas ratlos zurückläßt. Christina Feiersinger beschreibt das Leben und die Krankheit des Südtiroler Simon Mayr. Simon, hineingeboren in eine kinderreiche Bauersfamilie, war schon seit klein auf immer etwas zurückgezogen und ziemlich introvertiert. Dann bekam er Schmerzen und wußte nicht, wie ihm geschah. Es folgten mehrere längere Krankenhausaufenthalt, alle ohne Erfolg. Damals war er erst 23 Jahre alt. Seine Arbeit als Goldschmied mußte er aufgeben. Ein Irrfahr durch viele Kliniken und Ärzte brachte schließlich die Gewißheit: Simon Mayr leidet an Morbus Still, einer seltenen rheumatischen fiebrigen Erkrankung, die den ganzen Körper erfaßt. Trotz der schweren Erkrankung übernahm er den Hof seiner Eltern, als sein Vater sehr schnell am Krebs verstarb. Und immer wieder mußte Simon seiner Krankheit den Vortritt lassen. Aber er kämpfe mit allen Mitteln, heiratet und bekam zwei Töchter. Sein unbeugsamer Wille, seine Kraft, sein Mut, trotz der Krankheit und der damit verbundenen großen Schmerzen sein Leben zu leben, das imponiert nicht nur mir, sondern auch die anderen Leser. Ein Buch, das Kranken Mut machen soll. nicht mit dem Schicksal zu hadern und aufzugeben, sondern die Krankheit anzunehmen und das beste daraus zu machen. Auch das Buchcover mit der Rosenknospe und den darauf befindlichen Wassertropfen gibt dem Buch seine besondere Note. Ich kann und muß das Buch nur weiterempfehlen. Besonders Leute, die ständig unzufrieden sind, könnten von Simon Mayr sehr viel lernen.