Zum Autorenduo:
Christina Lauren ist ein Pseudonym der beiden amerikanischen Autorinnen Christina Hobbs und Lauren Billings. Bereits seit 2009 schreiben sie gemeinsam Bücher und dieses hier ist das vierte und letzte Buch der "Beautiful" - Reihe, durch welche sie bekannt geworden sind. (Quelle:Buch)
Zum Cover:
Das Cover ist dieses Mal ganz in einem kräftigen rot gestaltet und bildet einen Mann in legerer Kleidung von der Nase abwärts ab. Dieser ist in schwarz-weiß gezeichnet und lässt einen muskulösen Oberkörper leicht erkenen. Der Titel, sowie Verlag und Autor sind auf diesselbe Weise auf dem Cover verteilt wie schon beim ersten Band der "Filthy"-Reihe. Auch die Gestaltung des Covers allgemein passt sich an und lässt ein harmonisches Bild im Bücherregal entstehen. Ob das Cover interessant für neue Leser ist, ist schwer zu beurteilen, da es in meinen Augen und bei meinem nun 6. Buch von Christina Lauren, einfach ein typisches Cover ist, das mir als Leser dieser Autoren direkt deutlich macht, was ich da vor Augen bzw. in der Hand habe. Die Farbgebung springt aber ins Auge.
Zum Buch:
Bei diesem Buch handelt es sich um einen erotischen Roman, der den zweiten Teil der Reihe "Filthy Boy" bildet und im Gesamtbild als sechstes Buch der Autoren zu finden ist. Die "Filthy Boy"-Reihe lässt sich getrost ohne die vorhergehende "Beautiful"-Reihe lesen, vor allem dieser zweite Band, der lediglich auf den ersten Band der Reihe Bezug nimmt, welchen man daher dringend gelesen haben sollte.
Im Sinne eines erotischen Romans werden diverse Sexualpraktiken explizit beschrieben. Die Wortwahl ist dabei nicht ordinär, sondern gut gewählt und passend zu den Charakteren. Die Sex-Szenen wirken realistisch, nicht über- oder untertrieben und bilden ein rundes Bild einer Beziehung zwischen zwei jungen Menschen.
Der Roman spielt in Kalifornien und stellt eine Gruppe von vier jungen Männern und vier jungen Frauen in den Vordergrund, die sich vor einiger Zeit auf einer Reise kennengelernt haben und nun Freunde bzw. mehr als dies geworden sind. In diesem Buch stehen der Kanadier Finn und die Amerikanerin Harlow im Vordergrund. Beide sind starke Persönlichkeiten, die sehr genau wissen, was sie wollen und was nicht. Ihre Beziehung können beide sehr klar definieren und in diesen Grenzen halten; jeder kennt seine Position in ihrem Verhältnis und weiß was er bzw. sie bekommt. Zumindest lassen sie es sich selbst und ihren Gegenüber stets so glauben. Im Laufe der Geschichte kommen jedoch diverse Ereignisse dazu, unter anderem familiäre Schwierigkeiten auf beiden Seiten, so dass beide die Ablenkung durch den jeweils anderen suchen, mehr Zeit miteinander verbringen als gewohnt und neue Seiten aneinander entdecken.
Zu diesen neuen Seiten gehören auch Sexualpraktiken, die man zur Zeit häufig in der Literatur findet: Bondage. Die Autoren schaffen es jedoch dies nicht in den Vordergrund zu rücken und es lediglich als Teil zu sehen, wodurch die Beziehung zwischen Finn und Harlow weiterhin realistisch bleibt und nicht auf ein momentan beliebtes Pferd aufspringt. Es scheint zu sein, wie es im wirklichen Leben ist: Es gibt eine Art Hype und man macht mal mit, guckt sich das ganze an. Genauso "echt" wirkt es in diesem Buch.
Der Roman entwickelt sich in einem guten Fluss ohne dabei einen wirklichen Höhepunkt oder einen extremen Wendepunkt zu erreichen. Es gibt Höhen und Tiefen im Verhältnis der zwei Hauptcharaktere, aber nicht, wie in den bisherigen Büchern der Autoren, einen großen Knall im letzten Drittel. Irgendwie habe ich die ganze Zeit auf ihn gewartet, um dann am Ende froh zu sein, dass es diesmal anders gelaufen ist. Das es durchaus Spannungen gab, aber eben nicht den vorhersehbaren Verlauf der Geschichte. Das hat mir persönlich wirklich gut gefallen.
Fazit:
Dies war nun mein sechstes Buch von Christina Lauren und ich wurde für mein Durchhaltevermögen belohnt. Auch wenn ich nicht von jedem der Bücher begeistert war und vor allem bei den letzten Büchern die Vorhersagbarkeit kritisiert hatte, hat mir die Dynamik in diesem wieder gut gefallen. Die Charaktere hatten Stil, hatten starke Persönlichkeiten und vor allem die realistischen Höhen und Tiefen ihrer Beziehung haben mir gut gefallen. Die erotischen Szenen hatten Pepp, waren in der Länge und der Menge der Details interessant geschrieben und stellten vor allem die Frau nicht als ein kleines graues Mäuschen dar, das sich dem reichen Typen unterwirft. Im Gegenteil hier hat im Grunde die Frau die Hosen an. Eine Erfrischung im Haufen der gegenwärtigen erotischen Literatur.
Leseempfehlung:
Leser, die Bücher von Christina Lauren, bereits gelesen haben, werden wahrscheinlich auch wieder zu diesem hier greifen. Wer wie ich von den letzten beiden Büchern weniger angetan war, kann diesem durchaus noch einmal eine Chance geben. Mich hat es zumindest wieder wesentlich mehr begeistert. Wer die Reihe noch nicht kennt, sollte lieber mit dem ersten Band der "Filthy"-Reihe beginnen, vielleicht sogar lieber noch mit dem ersten Band der "Beautiful"-Reihe, was jedoch nicht zwingend notwendig ist. Ich würde sagen, die "Filthy"-Reihe spricht eventuell auch eher jüngere Leserinen an, da die weiblichen Charaktere eher Studentinnen gleichen und nicht in großen Firmen arbeiten. Von der Intensität der erotischen Szenen her, gibt es niemanden für den ich dieses Buch speziell empfehlen oder nicht empfehlen würde, da es eine gute Mitte zwischen zu lasch und zu detailliert bildet. Einfach lesen!