Cover-Bild Chemotherapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinoms:
32,80
inkl. MwSt
  • Verlag: VVB Laufersweiler Verlag
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 108
  • Ersterscheinung: 19.11.2019
  • ISBN: 9783835968301
Christine Fischer

Chemotherapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinoms:

Monozentrische „real life“ - Daten
Bei der Erstdiagnose eines Urothelkarzinoms (UCC) befinden bis zu 30 % der Patienten bereits in einem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Stadium (mUCC).
Ziel dieser Arbeit war es, die Wirksamkeit und Toxizität der verschiedenen Chemotherapielinien im klinischen Alltag („real life“) zu erfassen und substanzspezifisch auszuwerten.
Im Rahmen einer retrospektiven Analyse wurden Daten von Patienten erhoben, die vom 01.01.2006 bis 31.10.2016 am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (Standort Marburg) aufgrund eines mUCC des unteren oder oberen Harntrakts behandelt wurden.
Neben demografischen und tumorspezifischen Daten lag der Schwerpunkt der Untersuchung auf der Effektivität, der Therapiesequenz und den Nebenwirkungen.
48 Patienten wurden bei einem mUCC chemotherapeutisch behandelt. Die Datensätze von 41 Patienten konnten ausgewertet werden. Alle Patienten erhielten eine platinbasierte Erstlinientherapie (85 % Cisplatin). Bei Progress erhielten 85,4% eine Zweitlinientherapie: 54,3 % erhielten Vinflunin (VFL), 37,1% Gemcitabin/Paclitaxel (G/P) und 8,6 % eine andere Chemotherapie. Im Weiteren wurden 40 % einer Drittlinie zugeführt: 42,9 % erhielten VFL und 35,7 % G/P. Das mediane Gesamtüberleben (mOS) aller Patienten betrug 18 Monate (0,5-153). Patienten, die lediglich eine Erstlinientherapie erhielten, lebten im Median 10,8 Monate (0,5-44). Das mOS erhöhte sich auf 19 Monate (2,5-49) im Falle einer Zweitlinie und auf 29,5 Monate (8-153) bei einer Drittlinientherapie.
Im klinischen Alltag zeigten die analysierten Chemotherapieregimen (G/C, G/Carboplatin, G/P, VFL) sowohl eine gute Effektivität als auch ein sicheres und tolerables Nebenwirkungsprofil bei einer heterogenen Patientengruppe und bestätigten die Ergebnisse aus randomiserten Phase III- und empirischen Beobachtungsstudien.
Die Prognosefaktorenmodelle von Bajorin unter G/C in der Erstlinie und von Sonpavde unter VFL und G/P in der Zweitlinie konnten bei unserer Patientenkohorte nachvollzogen und bestätigt werden.
Die Implementierung von Immuncheckpointinhibitoren als Teil der Therapie des mUCC erweitert das therapeutische Spektrum. Die Frage nach der vielversprechendsten Therapiesequenz und relevanten prognostischen Biomarkern muss zukünftig im Focus stehen und stellt aktuell die größte klinische Herausforderung beim mUCC dar.

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