Packende Endzeitstimmung
Inhalt:
In Cleos Welt herrschen Ordnung und Sicherheit, die Straßen sind verwaist und Kinder verboten. Mit ihrem Geliebten Jacques träumt sie davon, der alles umfassenden Kontrolle zu entkommen. Als Jacques ...
Inhalt:
In Cleos Welt herrschen Ordnung und Sicherheit, die Straßen sind verwaist und Kinder verboten. Mit ihrem Geliebten Jacques träumt sie davon, der alles umfassenden Kontrolle zu entkommen. Als Jacques verschwindet und die Wohlfahrtsbehörde Cleo mit Verhaftung droht, wird das Spiel mit der Flucht zur unheimlichen Realität. Cleo irrt durch eine feindliche Gegenwart, nur mit einer Umhängetasche und ihren Erinnerungen. So betritt sie die unsicheren Zonen, den abgesperrten und verwahrlosten Teil der Stadt.
Fazit:
Cleo lebt in einer tristen und unwirklichen Welt. Die Menschen werden rund um die Uhr überwacht und müssen immer das Gesicht zeigen, welches gefordert ist, obwohl die Straßen und Geschäfte leer sind, Stadtteile brennen und Kinder verboten sind. Immer mehr Menschen fliehen und die unerwünschten Kinder müssen untertauchen.
Auch Cleo träumt von einer besseren Welt und als Jacques verschwunden ist, wird die Angst vor der Wohlfahrtsbehörde so übermächtig, dass Cleo flieht. Auf ihrer Flucht landet sie schließlich in einem düsteren und feuchten Keller eines verwahrlosten Hauses. In diesem Haus leben noch mehr Menschen, die ebenfalls untergetaucht sind. Angst und Misstrauen bestimmen ihr Leben.
Cleo träumt immer wieder von Jacques und der besseren Vergangenheit. Ob er noch lebt und sie noch liebt? Werden sie sich wiedersehen, vielleicht in Libertalia oder an der Küste, an der ein Boot auf sie warten soll, um sie in den sicheren Süden zu bringen. Mit einer Gruppe, die aus Schaustellern besteht, macht sich Cleo gezwungenermaßen auf den Weg an die Küste.
Anfangs hatte ich leichte Probleme mit dem Schreibstil, der anders war, als ich erwartet habe. Doch er passt sehr gut zu dieser dystopischen Erzählung und macht die Tristesse spürbar. Als ich mich eingelesen hatte, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Cleo weitergeht. Gibt es Hoffnung auf ein besseres Leben oder wird auch sie Opfer?
Die verschiedenen Charaktere wurden nachvollziehbar dargestellt, auch wenn ich manchen gerne noch näher kennenlernen wollte. Bei manchen Charakteren habe ich mich gefragt, warum sie so wurden und hätte mir noch weitere Hintergrundinformationen gewünscht. Doch ich denke, dies hätte den Rahmen des Buches gesprengt.
Über der gesamten Handlung schwebte für mich die Frage, was solche Katastrophen mit Menschen machen. Werden sie verzweifeln oder voller Mut nach vorne schauen und das Beste daraus machen? In diesem Roman prallen Gegensätze aufeinander, die zum Nachdenken anregen und uns dazu aufrufen, Verantwortung für unser Tun zu übernehmen. Auch in unserer Welt gibt es noch viel zu tun.
Sowohl Cleos Erinnerungen und Träume, als auch das Leben in dieser kaputten Welt wurden stimmig und eindringlich geschildert und dargestellt und ich konnte mit Cleo hoffen und leiden. Doch ob es ein gutes oder schlechtes Ende gibt müsst ihr leider selbst lesen.