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- Verlag: Bibliothek der Provinz
- Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
- Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
- Seitenzahl: 376
- Ersterscheinung: 09.03.2020
- ISBN: 9783990288689
Dann ziehe ich eben aus
Roman
Was vorbei ist, ist auf jeden Fall vorbei, ob vergessen oder nicht. Es ist schon alles geschehen, das ist das Gute daran. So lange Lisa nicht vom Damals geholt wird, darf Frieden sein. Wie kann ein einziger Tag so viele Erinnerungen fassen? Es ist vorbei, es ist nicht vorbei. Diese Tante ist eine Katastrophe. Man müsste sich betäuben, einschläfern, müsste das Denken ab- und die Tante wegschalten können. Bloß marschieren auf einmal so viele Tanten auf. Längst vergessene Frauen erwachen aus ihrem Vergessenheitsschlaf.
Der vermeintliche Tod einer Mutter, die gar keine Mutter war, bringt alles durcheinander.
Lisa hat bereits vor Jahrzehnten mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihrem leiblichen Vater den Kontakt abgebrochen. Auf einmal meldet sich eine längst vergessene Tante, um aus Sensationslust die Todesnachricht von Lisas Mutter zu überbringen. Die Tante spielt die ahnungslose, liebe Verwandte, die sich bloß nirgends eingemischt hat und daher nichts von Lisas schwieriger Kindheit, geschweige denn vom Missbrauch durch den Stiefvater weiß. Tatsächlich aber war sie bis zuletzt die Vertraute der Mutter.
Lisa wird wieder von Erinnerungen heimgesucht: Heiteres, Komisches, Tragisches. Etwa dass Lisas Stiefvater sich wie Mutters Stiefvater benahm, wenn er nachts ins Zimmer kam. Ein weiter Bogen über die gesamte Kindheit.
Und später: Sex mit einem Fremden, als Lisa von zu Hause ausreißt, um ihren leiblichen Vater zu suchen.
Als Erwachsene: Nachforschungen über Großvaters Verbleib und was sich rekonstruieren ließ: Das Lagerleben, der interne Widerstand, das Leben mit sadistischen SS-Leuten und jenen mit zeitweise menschlichem Antlitz, die überlieferte Kindheit der Mutter als „Halbjüdin“, die Erzählungen von Großmutter, die in der Not einen arischen Bäckermeister heiratete und an ihm zerbrach.
Der Versuch, durch das Aufrollen der Großvatergeschichte die eigenen Erinnerungen zu übertönen. Schließlich betreten ProtagonistInnen aus Lisas Kindheit die Träume, um ein surreales Theaterstück aufzuführen. Als bemühten sie sich, endlich wieder verblassen zu können. Als müssten die Einzelteile der Vergangenheit erst in der gesamten Wucht aufeinander treffen, um sich wieder auf ein erträgliches Maß zu verkleinern. Da sie lebenslänglich Wohnrecht im Kopf haben.
Die Schrecken des Holocaust wirken auf 3 Generationen Frauen und auf deren Männer nach. Wehrlosigkeit von Mädchen gegenüber männlicher Gewalt dominiert das Leben der Frauen. Sie kämpfen mit der Unfähigkeit, die eigenen Töchter vor einer ähnlichen Geschichte zu bewahren. Es wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven und verschiedenen Perioden erzählt.
Der vermeintliche Tod einer Mutter, die gar keine Mutter war, bringt alles durcheinander.
Lisa hat bereits vor Jahrzehnten mit ihrer Mutter, ihrem Stiefvater und ihrem leiblichen Vater den Kontakt abgebrochen. Auf einmal meldet sich eine längst vergessene Tante, um aus Sensationslust die Todesnachricht von Lisas Mutter zu überbringen. Die Tante spielt die ahnungslose, liebe Verwandte, die sich bloß nirgends eingemischt hat und daher nichts von Lisas schwieriger Kindheit, geschweige denn vom Missbrauch durch den Stiefvater weiß. Tatsächlich aber war sie bis zuletzt die Vertraute der Mutter.
Lisa wird wieder von Erinnerungen heimgesucht: Heiteres, Komisches, Tragisches. Etwa dass Lisas Stiefvater sich wie Mutters Stiefvater benahm, wenn er nachts ins Zimmer kam. Ein weiter Bogen über die gesamte Kindheit.
Und später: Sex mit einem Fremden, als Lisa von zu Hause ausreißt, um ihren leiblichen Vater zu suchen.
Als Erwachsene: Nachforschungen über Großvaters Verbleib und was sich rekonstruieren ließ: Das Lagerleben, der interne Widerstand, das Leben mit sadistischen SS-Leuten und jenen mit zeitweise menschlichem Antlitz, die überlieferte Kindheit der Mutter als „Halbjüdin“, die Erzählungen von Großmutter, die in der Not einen arischen Bäckermeister heiratete und an ihm zerbrach.
Der Versuch, durch das Aufrollen der Großvatergeschichte die eigenen Erinnerungen zu übertönen. Schließlich betreten ProtagonistInnen aus Lisas Kindheit die Träume, um ein surreales Theaterstück aufzuführen. Als bemühten sie sich, endlich wieder verblassen zu können. Als müssten die Einzelteile der Vergangenheit erst in der gesamten Wucht aufeinander treffen, um sich wieder auf ein erträgliches Maß zu verkleinern. Da sie lebenslänglich Wohnrecht im Kopf haben.
Die Schrecken des Holocaust wirken auf 3 Generationen Frauen und auf deren Männer nach. Wehrlosigkeit von Mädchen gegenüber männlicher Gewalt dominiert das Leben der Frauen. Sie kämpfen mit der Unfähigkeit, die eigenen Töchter vor einer ähnlichen Geschichte zu bewahren. Es wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven und verschiedenen Perioden erzählt.
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