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inkl. MwSt
- Verlag: Michael Imhof Verlag
- Themenbereich: Kunst
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 288
- Ersterscheinung: 01.02.2016
- ISBN: 9783731903413
Alpenbegeisterung im Spiegel der Malerei des 19. Jahrhunderts
Abbild oder Projektion?
Ein herausragendes Thema der Malerei des 19. Jahrhunderts ist die romantische Landschaft, die wilde Natur, wie sie insbesondere in Bergen, Wasserfällen, Gletschern und tiefen Wäldern gesehen wurde. Lange war diese Kunstgattung weitgehend vergessen und wurde zu Unrecht als „kitschig“ oder pathosbeladen abgetan. In dieser Publikation wird die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts
in einen ihr gebührenden Kontext gerückt. Dr. Christoph Dautermann, stellvertretender Leiter des Museums Burg Linn in Krefeld, ist als Volkskundler
und Kunsthistoriker seit vielen Jahren der Frage nach der kulturgeschichtlichen Bedeutung dieser Bildgattung nachgegangen.
Anhand des reichen Sammlungsbestandes von Landschaftsgemälden im Besitz der Stiftung „Kleines Bürgerhaus“ hat er die Frage verfolgt, was die Menschen des 19. Jahrhunderts dazu trieb, sich in ihren Wohnungen insbesondere mit Alpen-bildern zu umgeben. Tieferes Eindringen in die dahinter stehenden Vorstellungen und Entscheidungen offenbart auch politische Dimensionen, die wohl vielfach unbewusst die in die Berge Reisenden und die hiervon zeugenden Bilder bewegten. Man wollte in der wilden Landschaft ursprüngliche Natur, gerechtere Welten und erstrebenswerte gesellschaftliche Strukturen sehen, projizierte auf die Berge und Täler und die dort lebenden Menschen eine körperlich und geistig gesundere Gegen-Welt – eine erstaunliche Parallele zu heutigen gesellschaftlichen Prozessen. Das breite Spektrum der diese Landschaften dokumentierenden Bilder unterschiedlichster Qualität ist nicht nur Ausdruck der differenzierten wirtschaft-lichen Möglichkeiten der Käufer, sondern auch der Aufgaben von Kunst. Diese reichen vom günstigen und seriell erzeugten kleinen Souvenir bis zur eigen-ständigen, nicht selten großformatigen Komposition. Letztere wurde von den Künstlern zwar als individuelle Leistung verstanden und in Ausstellungen präsentiert, gelangte aber auch in den Kunsthandel und in der Regel an eine private Wand, diente darüber hinaus als Vorlage für einfachere und günstigere Bilder – denn auch der Künstler musste leben. Das Wechselspiel zwischen Vorlage und Über-nahme, Erwartung und Projektion wird an eindringlichen Beispielen belegt. Die Frage nach der Wahrnehmung von Wirklichkeit vor Ort und ihrer Abbildung verleiht dem Begriff der Realität neue Dimensionen.
Das Buch behandelt etwa 200 europäische Bergregionen schildernde Landschaftsgemälde. Neben der ausführlichen und reich illustrierten Darstellung dieser Thematik werden im anschließenden Katalog exemplarisch 52 Künstler mit ihrem Schaffen vorgestellt.
in einen ihr gebührenden Kontext gerückt. Dr. Christoph Dautermann, stellvertretender Leiter des Museums Burg Linn in Krefeld, ist als Volkskundler
und Kunsthistoriker seit vielen Jahren der Frage nach der kulturgeschichtlichen Bedeutung dieser Bildgattung nachgegangen.
Anhand des reichen Sammlungsbestandes von Landschaftsgemälden im Besitz der Stiftung „Kleines Bürgerhaus“ hat er die Frage verfolgt, was die Menschen des 19. Jahrhunderts dazu trieb, sich in ihren Wohnungen insbesondere mit Alpen-bildern zu umgeben. Tieferes Eindringen in die dahinter stehenden Vorstellungen und Entscheidungen offenbart auch politische Dimensionen, die wohl vielfach unbewusst die in die Berge Reisenden und die hiervon zeugenden Bilder bewegten. Man wollte in der wilden Landschaft ursprüngliche Natur, gerechtere Welten und erstrebenswerte gesellschaftliche Strukturen sehen, projizierte auf die Berge und Täler und die dort lebenden Menschen eine körperlich und geistig gesundere Gegen-Welt – eine erstaunliche Parallele zu heutigen gesellschaftlichen Prozessen. Das breite Spektrum der diese Landschaften dokumentierenden Bilder unterschiedlichster Qualität ist nicht nur Ausdruck der differenzierten wirtschaft-lichen Möglichkeiten der Käufer, sondern auch der Aufgaben von Kunst. Diese reichen vom günstigen und seriell erzeugten kleinen Souvenir bis zur eigen-ständigen, nicht selten großformatigen Komposition. Letztere wurde von den Künstlern zwar als individuelle Leistung verstanden und in Ausstellungen präsentiert, gelangte aber auch in den Kunsthandel und in der Regel an eine private Wand, diente darüber hinaus als Vorlage für einfachere und günstigere Bilder – denn auch der Künstler musste leben. Das Wechselspiel zwischen Vorlage und Über-nahme, Erwartung und Projektion wird an eindringlichen Beispielen belegt. Die Frage nach der Wahrnehmung von Wirklichkeit vor Ort und ihrer Abbildung verleiht dem Begriff der Realität neue Dimensionen.
Das Buch behandelt etwa 200 europäische Bergregionen schildernde Landschaftsgemälde. Neben der ausführlichen und reich illustrierten Darstellung dieser Thematik werden im anschließenden Katalog exemplarisch 52 Künstler mit ihrem Schaffen vorgestellt.
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