Sachlich ohne Polemik
Ein Thema, das aktuell einen großen Raum in der Debatte einnimmt, wird mit dem Schlagwort GENDER versehen. Christoph Raedel geht in „Gender“ darauf ein, wie es von Gender-Mainstreaming zur Akzeptanz sexueller ...
Ein Thema, das aktuell einen großen Raum in der Debatte einnimmt, wird mit dem Schlagwort GENDER versehen. Christoph Raedel geht in „Gender“ darauf ein, wie es von Gender-Mainstreaming zur Akzeptanz sexueller Vielfalt kam.
Wer ist der Autor?
Dr. Christoph Raedel ist Professor für Systematische Theologie an der Freien Theologischen Hochschule Gießen. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt seit vielen Jahren im Bereich der christlichen Ethik. Einer seiner Forschungsschwerpunkte befasst mit dem Themenfeld Ethik der Geschlechter, Gendertheorien und Bedeutung der Familie.
Worum geht es in dem Buch?
Nicht nur aufgrund der hohen Nachfrage, sondern auch der Aktualität liegt bereits die dritte Auflage des Werkes vor. Der Text wurde dabei an einigen Stellen aktualisiert und an wenigen Stellen erweitert. Obwohl inhaltliche Verfeinerungen hinzugekommen sind, erhält der Leser weiterhin Einblick in ein emotional aufgeladenes, politisch überfrachtetes Thema.
Das Buch gliedert sich in zwei große Themenkomplexe. Zunächst stellt Raedel den Werdegang von der Geschlechtertheorie und Gleichstellungspolitik in Bezug auf das Thema Gender vor. Dabei zeigt sich bereits, dass die Geschlechtertheorien so bunt und vielfältig sind wie ihre Inhalte. Zudem zeigt die sachliche Darstellung auf, dass von der Gleichberechtigung zur Gleichstellung der Geschlechter vor allem die Radikalisierung des Gender-Mainstreamings die Vergleichgültigung aller Geschlechtsidentitäten fördert und so der Weg zu einer diskriminierungsfreien Gesellschaft ermöglicht werden soll.
Der zweite Teil blickt auf das Menschsein in Beziehungen und setzt sich zum Ziel vor Gott zu leben und dabei Gemeinschaft zu gestalten. Raedel plädiert für die Polarität der Geschlechter und sieht in der Binarität die Gabe des Lebens, die zur Aufgabe hat, das von Gott gegebene Leben zu gestalten. So werden u.a. die Wünsche von Männern und Frauen sowie Kindern thematisiert und die Sexualpädagogik einer kritisch-sachlichen Analyse unterzogen. Abgerundet wird dieser Teil mit dem Aufruf zu einer einladenden Apologetik, die sich zwischen Anstand und Aufstand ausbalanciert.
Wer sollte das Buch lesen?
Die Lektüre empfiehlt sich jedem, der sich mit dem Thema sachlich, fachlich und von einer christlichen Weltanschauung kommend, informieren möchte. Raedel bietet dem Leser Argumente, nicht um jeden Streit zu gewinnen, sondern um als Christ begründete Zweifel an der Politik der sexuellen Vielfalt anzubringen.
Weshalb sollte man das Buch lesen?
Zunächst einmal hilft Raedel dem Leser, sich im Wirrwarr der Meinungen zurechtzufinden. Hierzu werden Begriffe erläutert und historische sowie gesellschaftstheoretische Hintergründe aufgezeigt. Dem Autor geht es nicht um Vereinfachung und Vorverurteilung, sondern er möchte Sachlichkeit und Fairness einbringen, um die verschiedenen Positionen kennenzulernen. Stephan Holthaus betont: „Das Buch klärt auf, ordnet ein, deckt auf und gibt Orientierung – ohne polemisch zu werden.“