Emotional aufwühlend
Inhalt: Peter und Paul sind 13 jährige Zwillinge. Sie leben mit ihren Eltern Joy und Clyde Deyalsingh in einfachen Verhältnissen in einem alten Stelzenhaus in Buschnähe in Trinidad. Während Paul hochintelligent ...
Inhalt: Peter und Paul sind 13 jährige Zwillinge. Sie leben mit ihren Eltern Joy und Clyde Deyalsingh in einfachen Verhältnissen in einem alten Stelzenhaus in Buschnähe in Trinidad. Während Paul hochintelligent ist, tut sich Paul mit dem Lernen sehr schwer. Eines Tages kommt Paul von einem seiner vielen Streifzüge durch den Busch nicht zurück. Der Ärger seines Vaters Clyde über sein Ausbleiben und der vergeblichen Suche nach ihm verwandelt sich bald in Sorge. Als sich schließlich Entführer melden, steht Clyde vor der härtesten Entscheidung seines Lebens: Soll er wirklich das Leben eines Sohnes zugunsten des anderen opfern?
Meine Meinung: Ich habe den Roman schon vor einigen Tagen beendet und musste das Gelesene erst sacken lassen, bevor ich nun eine Rezension schreiben kann. Es fällt mir schwer sachlich zu bleiben und nicht zu spoilern, da mich das Buch emotional sehr aufgewühlt hat.
Die Geschichte spielt in den 80er Jahren in Trinidad. Höchst interessant und lesenswert sind die sehr anschaulichen Beschreibungen des Landes mit seiner exotischen Natur, der unterschiedlichen Lebensumstände der Einwohner, der verschiedenen Religionen, der ständig lauernden Gefahr entführt, ausgeraubt, oder sogar getötet zu werden und der Korruption der Behörden. Ein wunderschönes Land mit einer für uns völlig fremden Kultur.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert. Teil eins und drei befasst sich mit der Gegenwart, wohingegen Teil zwei mit der Geburt der Zwillinge beginnt und von den letzten dreizehn Jahren der Familie Deyalsingh bis zur Gegenwart erzählt. Dieser Teil zieht sich meiner Meinung nach etwas, auch wenn er wichtig für das Verständnis ist. Dadurch, dass Claire Adam aus den verschiedenen Perspektiven von Clyde, Pater Kavanagh (einem Lehrer der Jungen) und Paul erzählt, erhält man Einblick in die Gedanken dieser Charaktere, was sie sehr nahbar macht. Paul, der so anders ist als sein Bruder, habe ich sofort ins Herz geschlossen und immer, vor allem aber während seiner Entführung, mit ihm mitgefühlt und -gelitten.
Ich hatte nicht den Eindruck, dass Clyde oder Joy einen ihrer Söhne bevorzugen oder mehr lieben würden als den anderen. Die Entscheidung, die Clyde schließlich getroffen hat, war für ihn wirklich sehr schwer, doch seiner Meinung nach die Richtige.
Fazit: Ein schockierender, emotional aufwühlender Roman, der ganz sicher lange im Gedächtnis bleibt. Mir persönlich war er zu heftig.