Es brauchte ein bisschen, bis ich warm damit wurde
Ausgerechnet an dem Tag, an dem Ana, die Tochter des Fürsten von Somerset, ihren siebzehnten Geburtstag feiert, wird die Burg ihrer Familie von Nachtschatten überfallen. Die Eltern sterben, Ana kann mit ...
Ausgerechnet an dem Tag, an dem Ana, die Tochter des Fürsten von Somerset, ihren siebzehnten Geburtstag feiert, wird die Burg ihrer Familie von Nachtschatten überfallen. Die Eltern sterben, Ana kann mit ihrem Leibwächter Jonan fliehen, und Gerit, ihr jüngerer Bruder versteckt sich auf dem Dach des Wehrturms.
„Sturm“ ist der erste Band einer Trilogie. Ich brauchte ein bisschen, bis ich mich mit der Geschichte einigermaßen wohl gefühlt habe, was vor allem an Ana liegt, die mir, bis zum Ende dieses Bandes, nicht wirklich sympathisch wurde. Sie ist sehr arrogant, ich-bezogen und fühlt sich, trotz ihrer Situation, überlegen, was natürlich auch daran liegt, dass ihre Familie nicht nur Sklaven gehalten, sondern auch mit ihnen gehandelt hat. Sie ist allerdings auch nicht dumm, und weiß sich zu helfen, hat allerdings auch eine bestimmte Vorstellung von der Welt, von der sie sich nach und nach verabschieden muss.
Es sind zwei andere Charaktere, die mich im Laufe des Romans dazu brachten, ihn doch zu mögen. Da ist einmal Gerit, der sich in einer ganz anderen Situation wiederfindet und über sich hinauswachsen muss, will er weiter überleben. Seine Entwicklung ist spannend, aber auch nachvollziehbar.
Craymorus trifft man bereits im Prolog und später auf einer Insel wieder, auf der Magier leben und lehren. Dort befindet sich auch Rickard Westfall, Anas Verlobter. Als Rickard hört, was in Somerset geschehen ist, macht er sich auf dem Weg nach Westfall, seiner Heimat, in der sein Vater herrscht, und nimmt Craymorus mit sich. Craymorus hat eine körperliche Beeinträchtigung, und ein Geheimnis, das es noch in Gänze zu entdecken gibt.
Interessant sind auch die Nachtschatten, sie sind Gestaltwandler, und lebten zum Teil in Menschengestalt unter den Menschen. Nun wollen sie sich nicht mehr länger verstecken. Im Mittelpunkt stehen hier Kavellan und Schwarzklaue, die etwas unterschiedliche Interessen haben.
Der erste Band der Trilogie bietet ein paar Wendungen, die man zunächst so nicht erwartet hätte, die aber passen und nimmt im Laufe der Geschichte an Spannung zu. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, was die Spannung noch erhöht. Gut gefallen haben mir auch die kapiteleinleitenden fiktiven Zitate, durch die man etwas mehr über die Welt erfährt. Am Ende ist manches zu Ende gebracht, aber natürlich längst nicht alles, und man darf gespannt auf die beiden Folgebände sein.
Auch wenn ich zunächst etwas Probleme hatte, im Buch anzukommen, habe ich es schließlich gerne gelesen und bin gespannt, wie es weitergehen wird. Fantasyfans können ruhig einen Blick wagen.