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inkl. MwSt
- Verlag: Mensch & Buch
- Themenbereich: Kunst - Musik
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 350
- Ersterscheinung: 2000
- ISBN: 9783898201667
Musikdidaktik bei Maria Montessori und Rudolf Steiner
Darstellung und Vergleich vor dem Hintergrund der anthropologisch-pädagogischen Konzeptionen
Angesichts der Schwierigkeiten mit der Schulwirklichkeit suchen viele Eltern nach Alternativen zur staatlichen Regelschule. Dabei werden dieMontessorischulen und die von Rudolf Steiner gegründeten Waldorfschulen oft in einem Atemzug genannt. Tatsächlich bestehen „äußerlich“ Gemeinsamkeiten. In beiden pädagogischen Konzeptionen wird neben dem schulischen der vorschulische Bereich einbezogen. In beiden Ansätzen ist eine spezielle Ausbildung der Lehrkraft und die Integration behinderter Kinder vorgesehen. Es besteht der Anspruch, das Kind als Einheit aus Körper, Geist und Seele in den Mittelpunkt pädagogischen Handelns zu stellen. Beiden Konzeptionen liegt die konsequente Respektierung des Kindes und seiner Eigengesetzlichkeit zugrunde. Ein besonders enger Zusammenhang zwischen Ausbildungsinhalten und Erziehungswirklichkeit soll durch eine verpflichtende Zusatzausbildung der Lehrenden gewährleistet werden. Eine Vermischung mit anderen pädagogischen Konzeptionen ist weitestgehend ausgeschlossen, die Schulen haben jeweils in Ausstattung und Organisation international gleichartigen Charakter. Die Kinder werden nicht durch Ziffernzeugnisse als Rangkorrelation zu Mitschülern und Mitschülerinnen beurteilt, sondern erhalten eine individuelle Leistungskontrolle und Begutachtung in Form von Pensenbüchern bzw. Wortgutachten.
Werden die Prämissen der beiden pädagogischen Konzeptionen untersucht, wie zum Beispiel die Sicht der menschlichen Entwicklung und die Beziehung zwischen den lehrenden Personen und dem Kind, so ergeben sich wesentliche Unterschiede, die auf die Schulpraxis gravierende Auswirkungen haben. Während in den Waldorfschulen zum Beispiel die Urteilskraft des Kindes bewußt erst nach dem 14. Lebensjahr angesprochen werden soll, wird in Montessorieinrichtungen die intellektuelle Entwicklung so früh wie möglich gefördert. Konsequenzen aus entwicklungspsychologischen Erkenntnissen veranlassen Maria Montessori zur Einrichtung altersgemischter Klassen und zum Aufbau einer vorbereiteten Umgebung, die dem Kind in seiner individuellen Entwicklung helfen soll. Das Kind entscheidet über Zeitpunkt und Inhalt seiner Arbeit selbst. Bei Rudolf Steiner hingegen besteht ein altershomogener Klassenverband, bei dem der Frontalunterricht vorherrscht. Der Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin ist zentrale Bezugsperson, welche die Kinder acht Jahre lang begleitet und eine enge Verbindung zum Elternhaus herstellt.
Als Unterschied wird sowohl von Laien als auch von Experten und Expertinnen die Betonung des Musischen in der Waldorfschule im Gegensatz zur Vernachlässigung der Musikerziehung bei Maria Montessori genannt. In der deutschsprachigen Montessoriforschung wird die Meinung vertreten, daß Maria Montessori keinen Beitrag zur Musikerziehung geleistet hat. In der vorliegenden Arbeit wird nachgewiesen, daß diese These nicht aufrecht zu erhalten ist. Sowohl quantitativ als auch qualitativ erhält die Musikerziehung innerhalb der Montessoripädagogik wie auch in der Waldorfpädagogik eine zentrale Funktion.
Die Gegenüberstellung der beiden „Inselpädagogiken“, unter besonderer Berücksichtigung der Musikerziehung, soll als Grundlage weiterer Diskussionen und empirischer Untersuchungen dienen. Eine Diskussion über mögliche Impulse für den Musikunterricht an Regelschulen erfolgt im Fazit dieser Arbeit.
Werden die Prämissen der beiden pädagogischen Konzeptionen untersucht, wie zum Beispiel die Sicht der menschlichen Entwicklung und die Beziehung zwischen den lehrenden Personen und dem Kind, so ergeben sich wesentliche Unterschiede, die auf die Schulpraxis gravierende Auswirkungen haben. Während in den Waldorfschulen zum Beispiel die Urteilskraft des Kindes bewußt erst nach dem 14. Lebensjahr angesprochen werden soll, wird in Montessorieinrichtungen die intellektuelle Entwicklung so früh wie möglich gefördert. Konsequenzen aus entwicklungspsychologischen Erkenntnissen veranlassen Maria Montessori zur Einrichtung altersgemischter Klassen und zum Aufbau einer vorbereiteten Umgebung, die dem Kind in seiner individuellen Entwicklung helfen soll. Das Kind entscheidet über Zeitpunkt und Inhalt seiner Arbeit selbst. Bei Rudolf Steiner hingegen besteht ein altershomogener Klassenverband, bei dem der Frontalunterricht vorherrscht. Der Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin ist zentrale Bezugsperson, welche die Kinder acht Jahre lang begleitet und eine enge Verbindung zum Elternhaus herstellt.
Als Unterschied wird sowohl von Laien als auch von Experten und Expertinnen die Betonung des Musischen in der Waldorfschule im Gegensatz zur Vernachlässigung der Musikerziehung bei Maria Montessori genannt. In der deutschsprachigen Montessoriforschung wird die Meinung vertreten, daß Maria Montessori keinen Beitrag zur Musikerziehung geleistet hat. In der vorliegenden Arbeit wird nachgewiesen, daß diese These nicht aufrecht zu erhalten ist. Sowohl quantitativ als auch qualitativ erhält die Musikerziehung innerhalb der Montessoripädagogik wie auch in der Waldorfpädagogik eine zentrale Funktion.
Die Gegenüberstellung der beiden „Inselpädagogiken“, unter besonderer Berücksichtigung der Musikerziehung, soll als Grundlage weiterer Diskussionen und empirischer Untersuchungen dienen. Eine Diskussion über mögliche Impulse für den Musikunterricht an Regelschulen erfolgt im Fazit dieser Arbeit.
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