Ein Buch, das jeder Zoofreund besitzen sollte
Chroniken über den Zoo Berlin gibt es zahlreiche (tatsächlich habe ich den Eindruck, dass zumindest alle Direktoren nach Katharina Heinroth mindestens ein Buch über die Geschichte des Berliner Zoos geschrieben ...
Chroniken über den Zoo Berlin gibt es zahlreiche (tatsächlich habe ich den Eindruck, dass zumindest alle Direktoren nach Katharina Heinroth mindestens ein Buch über die Geschichte des Berliner Zoos geschrieben haben.
Hauptstadt der Tiere ist das neueste Werk, diesmal von Historiker Clemens Maier-Wolthausen. Reich bebildert erfährt man Bekanntes und weniger Bekanntes aus den Anfängen des Zoos, wobei das Hauptaugenmerk bei den Menschen und dem Zoo als solchen liegt und die Tiere (mit wenigen Ausnahmen wie die Persönlichkeiten Bobby, Knautschke, Knut und Co.) eher eine Nebenrolle spielen. Aber wer denkt, dass man das alles schon mal irgendwo gelesen hat, wird angenehm überrascht sein. Natürlich endet das Buch in der Gegenwart und wirft einen kleinen Blick in die Zukunft, aber auch was die Vergangenheit betrifft kann der Leser sein Wissen vertiefen.
Das Buch ist in Kapitel eingeteilt, die nicht nur eine bestimmte Ära des Zoos darstellen, sondern auch bedeutende Tierarten (u. a. Gorilla, Asiatische Elefanten, Giraffen aber auch Quallen und Picassodrückerfisch) vorstellt.
Vor allem was die NS-Zeit des Zoos (und seines damaligen Direktors Lutz Heck) anbelangt ist das Buch schonungslos offen. Es ist erstaunlich, dass man der Chronik des Zoos noch neue interessante Aspekte abgewinnen kann und alleine dadurch sollte Hauptstadt der Tiere ein Buch darstellen, das in keiner Zoo-Bibliothek fehlen sollte.