Ein goldenes Buch, das im Dreck wühlt
Leipziger Problemviertel. Fünf Freunde, bei denen sich alles um Saufen, Fäuste und Sex dreht. Ein abstoßendes Buch, so könnte man meinen. Jedoch versteht es Meyer überragend, unter all dem Schmutz den ...
Leipziger Problemviertel. Fünf Freunde, bei denen sich alles um Saufen, Fäuste und Sex dreht. Ein abstoßendes Buch, so könnte man meinen. Jedoch versteht es Meyer überragend, unter all dem Schmutz den Charme hervorzubringen, welchen dieses Buch anhand von Freundschaft, Zusammenhalt und Leidenschaft mit sich bringt. Selbst wenn die Figuren allesamt als klassische Anti-Helden durchgehen, kann der Leser doch nicht anders, als mit ihnen mitzufiebern, auf ihrer hoffnungslosen Flucht vor dem Schicksal.
Gleichzeitig schafft es Meyer den Leser stets auf seiner Komfort-Zone zu holen, indem er die Geschichte nicht chronologisch, sondern durcheinander erzählt. Das mag beim ein oder anderen Leser für Verwirrung sorgen, jedoch hinterlässt diese Form des Erzählens meiner Meinung nach einen viel größeren Eindruck, da dem Leser die Konsequenzen des Handelns der Protagonisten bereits bewusst sind und er die Geschichte so viel emotionaler begleiten kann.
Clemens Meyer hat mich neugierig gemacht. Der Name bleibt im Hinterkopf vermerkt.