Cover-Bild Ein Kind Gottes
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.11.2014
  • ISBN: 9783644512313
Cormac McCarthy

Ein Kind Gottes

Nikolaus Stingl (Übersetzer)

«Ein Leseerlebnis, so intensiv, dass es ästhetische Kategorien geradezu über den Haufen zu werfen scheint … geschrieben in einer kostbaren, einfachen und doch poetischen Sprache.» (New Republic)
Tennessee in den sechziger Jahren: Lester Ballard ist ein Ausgestoßener, einsam und gewalttätig. Als ihm nach und nach die Reste eines normalen Lebens abhandenkommen, wird er zum Höhlenbewohner, zum Serienmörder, schließlich zum Nekrophilen. Er gerät in Haft, in die Psychiatrie, in die Gewalt rachsüchtiger Männer. Lester Ballard, «vielleicht ein Kind Gottes, ganz wie man selbst».
«McCarthy kartiert den schrecklichen Abstieg seines Helden mit Leidenschaft, Zärtlichkeit, Beredsamkeit und mit einem Humor, der perfekt zur bitteren Verschrobenheit des Südens passt.» (Times Literary Supplement)
«Ein kraftvoller, talentierter Autor, dem es gelingt, Mitgefühl für seinen Helden zu erwecken, so schrecklich dessen Taten auch sind.» (Sunday Times)
Cormac McCarthys vielleicht düsterster Roman – zum ersten Mal auf Deutsch

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2018

Ich weiß nicht, was ich hiervon halten soll.

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Tennessee in den 60er Jahren: Lester Ballard ist ein gewalttätiger, einsamer Outcast. Er wird vom Eremiten und Überlebenskämpfer zum Serienmörder, schließlich sogar zum Nekrophilen. Trotzdem gelingt es ...

Tennessee in den 60er Jahren: Lester Ballard ist ein gewalttätiger, einsamer Outcast. Er wird vom Eremiten und Überlebenskämpfer zum Serienmörder, schließlich sogar zum Nekrophilen. Trotzdem gelingt es der überragenden Erzählkunst McCarthys, Ballard auch als Opfer darzustellen. Er gerät in Haft, in die Gewalt rachsüchtiger Männer, in die Psychiatrie. Die Geschichte einer Entmenschlichung von einem Meister der amerikanischen Literatur.

"Ein Kind Gottes" ist ein Roman, der mich hin- und hergerissen zurücklässt. Einerseits kann ich für den Protagonisten einen Hauch Mitleid aufbringen, gleichzeitig bin ich von seiner Persönlichkeit abgestoßen.
Das Buch ist mein erstes von McCarthy, sodass ich unvoreingenommen an die Lektüre gegangen bin.
Der Autor hat einen sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Beispielsweise lässt er im ganzen Buch Satzzeichen wie Anführungsstriche weg, sodass es manchmal schwerfällt herauszufinden, welche Person gerade spricht. Zwar werden hier direkte Gespräche eher selten eingebaut, aber trotzdem empfand ich diese Eigenart teils als störend.
Dem Leser wird die Geschichte des Lester Ballard von einem unbekannten Erzähler näher gebracht, so wird das Gefühl erzeugt, dass ein Passant auf der Straße von schrecklichen, aber wahren Ereignissen redet.
Auch der Hauptcharakter dieses Buches ist eigentlich ungewohnt. Der Leser steht sozusagen auf Seite des "Bösen".

Der Ausdruck des Autors ist sehr nüchtern, erzeugt Tiefe, bringt aber gleichzeitig keine Gefühle rüber. Auch wenn es zu dem Buch passt, hat mich diese Art des Schreibens nicht wirklich ansprechen können.

Da ich, wie ich oben ja schon geschrieben habe, selbst eher unsicher bin, ob dieser Roman gut oder doch abstoßend ist, vergebe ich drei Sterne.
Man kann "Ein Kind Gottes" zwar lesen, aber das Buch wird mit Sicherheit nicht jedermanns Sache sein.