Der elfjährige Jon, der nach dem Tode seines Vaters, die Rolle des Hausherrn übernimmt, ist mit seinem Leben eigentlich hoch zufrieden. Als seine Mutter dann aber einen Freund mit heim bringt, mit dem Jon so gar nicht klar kommt, wird er nach Salisbury in ein Internat gesteckt. Das hätte Jon nicht erwartet, wie kann seine Mutter und der „Vollbart“, so nennt er ihren Verlobten, so etwas nur tun. Er will da nicht hin, er ist glücklich hier, möchte seine Freunde und seine Schule nicht aufgeben. Aber alles Quengeln hilft nichts, Jon wird in den Zug gesetzt und ist von nun an auf sich allein gestellt. Na ja, ganz allein auch nicht, denn im Internat wird er von Edward und Alma Popplewells betreut. Er kommt in ein Zimmer mit Stu und Angus.
Schon nach sechs Nächten erscheinen Geister vor seinem Fenster. Sie sehen aber nicht friedlich aus, nein und sie sind es auch nicht. Sie wollen nur eins: ihn, John Whitcroft töten. Keiner glaubt ihm, als er erzählt, was er gesehen hat. Ängstlich schildert er sein Erlebnis und trifft nur auf taube Ohren. Als dann am nächsten Tag plötzlich noch Höllenhunde dazukommen, ist Jon völlig am Ende. Dann tritt Ella in sein Leben. Auch Ella ist 11 Jahre alt und eine Schülerin an seiner Schule, sie ist aber kein Internatskind. Sie nun aber glaubt ihm und bestätigt, dass es Geister wirklich gibt. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse und Jon bangt jede Nacht um sein Leben, denn die Geister haben schon seit Jahrhunderten seine Familienvorfahren getötet.
Ella steht ihm tapfer zur Seite und zusammen beschwören sie den Geist von Ritter Longspee herauf. Dieser ist ein guter Geist und will Jon helfen. Er drückt ihm seinen Stempel in die Handfläche, damit er ihn rufen kann, wenn er in großer Not ist. Lange braucht Longspee nicht auf den Ruf zu warten, den die Geisterritter lauern hinter jeder Straßenecke. Es geschehen viele Dinge und auch Ella´s Tante Zelda spielt da eine gehörige Rolle mit.
Mehr verrate ich jetzt nicht, sonst braucht Ihr ja das Buch nicht mehr selbst zu lesen.
Fazit:
Das Buch ist ein Kinder- und Jugendbuch und in dieser Kategorie auch einzureihen. Der Schreib- und Erzählstil ist flüssig und leicht verständlich. Cornelia Funke hat hier ein märchenhaftes Kinderbuch geschrieben, was von vielen Büchern ein bisschen mitgekriegt hat. So kann man sich oftmals an Hogwarts erinnern, wo ja auch die Geister spazieren gingen. Ein bisschen Grimms Märchen ist auch dabei. Alles in allem eine nette Geschichte, die mir aber ein wenig zu flach herüberkam.
Die Hauptprotagonisten Ella und Jon sind nicht wirklich tiefgründig beschrieben und waren mir eigentlich das ganze Buch über fremd. Elfjährige sind anders, sicher es ist ein „Märchenbuch“, aber was die Beiden so alles gemacht haben, war mir zu viel. Sie schliefen nachts in einer Kathedrale, kämpften mit Schwertern gegen Geister, machten ausgeklügelte Pläne und schlichen nachts auf Friedhöfen herum.
Tante Zelda hingegen hatte ich von Anfang an in mein Herz geschlossen, hier konnte ich fühlen, was sie ausmacht. Sie rettete für mich das Buch.
Auch die anderen Charaktere waren eher unscheinbar beschrieben und wurden von mir auch schnell wieder vergessen.
Erst zum Schluss konnte ich mich ein wenig mit dem Buch anfreunden, aber alles in allem fand ich die ganze Geschichte ein wenig farblos. Schade, denn ich denke aus diesem Buch hier hätte man viel mehr machen können.
Leider ist das nun schon das zweite Buch, was mich doch eher enttäuscht, denn auch Reckless war nicht das, was ich mir davon versprochen hatte.
Wer also denkt, dass das Buch mit der Tintentrilogie vergleichbar ist, wird hier bitter enttäuscht.
Eine Leseempfehlung kommt von mir hier nicht, aber vielleicht bin ich auch nicht die richtige Zielgruppe für das Buch.