Der Blick auf das feine Kleine
Eigentlich ist mit den Rezensionen in der Süddeutschen Zeitung und der FAZ (nachzulesen im Perlentaucher) alles gesagt. Mit hat gefallen, wie die Autorin mit der Sprache spielt und zwar subtil, feinfühlig, ...
Eigentlich ist mit den Rezensionen in der Süddeutschen Zeitung und der FAZ (nachzulesen im Perlentaucher) alles gesagt. Mit hat gefallen, wie die Autorin mit der Sprache spielt und zwar subtil, feinfühlig, nicht kabarettistisch satirisch mit dem Vorschlaghammer, wie sie es versteht, mit dem Wort des Monats (der schrullige Harald, der Hauptprotagonist des Romans lässt jeden Monat ein Wort, das bei ihm auftaucht, aus dem Unbewussten, aus den Gesprächen, aus den Beobachtungen, zum Wort des Monats werden), das vielfältige Assoziationen wecken lernt, mit der Beobachtung des Foyers der Oper, den Besuchern und deren Kleidungsstücken (Harald ist Garderobier einer Oper) und v.a. mit der liebevollen - nie herablassenden, nie veräppelnden, Sicht auf einen schüchternen Außenseiter, der eine große Herzenstiefe entwickelt, in seiner Gedankenwelt und in seiner Beziehung zur angebeteten Umblättern im Konzert und zur zugelaufenen Katze. Macht Lust auf mehr, aus dieser Erkenntnis heraus sollte ich eigentlich die Witwen, die 2016 auf der Longlist zum deutschen Buchpreis waren (wie jetzt die Elefanten) noch einmal lesen, ich habe sie damals nicht so gut bewertet.