Mittlerweile geht es bei Laurie Walsh in die fünfte Runde und ohne Frage, war dieser Teil mal wieder ganz nach meinem Geschmack.
Wie gewohnt hat mich Dania Dicken wieder mit ihrem flüssigen, lockeren und bildhaften Schreibstil absolut begeistert und es dauerte nicht lange und ich versank wieder vollkommen in der Handlung.
Eine Handlung, die alles andere als langweilig ist , in emotionaler, als auch psychologischer Hinsicht.
Dadurch dass Sam jetzt wieder bei Laurie ist, könnte man meinen , es würde wieder ruhiger oder weniger persönlich werden.
Schwerer Fehler. Ganz schwerer Fehler.
Denn eigentlich geht es jetzt erst richtig los und Laurie kann zeigen, was in ihr steckt.
Ich mach es mal kurz , ich hab Laurie einfach nur gefeiert für ihre Sturheit, ihre Finesse und ihr Durchsetzungsvermögen.
Sie weiß, was sie will und sie weiß, worauf es ankommt. Was sie hier wieder sehr gut unter Beweis stellt.
In diesem Band gerät Jake, Lauries Partner unter Beschuss. Dadurch das man die Perspektiven von Ermittlern sowie Tätern erfährt, hat man schnell eine Ahnung , worum es hier wirklich geht.
Mir war nur nicht klar , warum.
Das brachte mich tatsächlich ziemlich zum nachdenken.
Doch wie groß das Ganze tatsächlich werden würde, hätte ich nie für möglich gehalten.
Denn es führt uns in ganz, ganz tiefe und düstere Gewässer.
Man muss sich mit ziemlichen Abschaum auseinandersetzen und erkennt, wie weit sie gehen würden.
Tatsächlich habe ich dieses ganze Ausmaß überhaupt nicht kommen sehen und war doch ziemlich überrascht , wie raffiniert das Ganze ausgearbeitet wurde.
Denn es ergaben sich wirklich Szenen, die absolut schockieren und aufzeigen, wo die wahren Abgründe lauern.
Darüber hinaus zeigt Dania Dicken sehr gut auf, das Vertrauen ein wertvolles Gut ist und das nicht jeder es verdient.
Jake und Laurie bilden eine angreifbare Fläche und machen sich dadurch enorm verwundbar. Was sich schnell in Nachteil verwandeln kann.
Von der Handlung her , ist es vereinzelt ziemlich brutal und nervenzehrend . Doch dadurch das diese Folge nicht allzu lang ist, wird nicht allzu sehr ins Detail gegangen.
Was aber nichts daran ändert, dass es trotzdem ziemlich nahe geht und erschüttert.
Dramatik und Tragik hält Einzug und bringt ordentlich zum schlucken.
Ganz besonders das letzte Drittel hat mich ordentlich gefordert und an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht.
Manchmal ist nicht das offensichtliche Grauen das schlimmste. Sondern das, was passieren könnte.
Was in der Luft lauert und nur darauf wartet zuzuschlagen.
Ehrlich, die letzten Sekunden haben mich so einiges gekostet. Und dann kommt der Punkt, an dem alles aus dem Ruder läuft und die Blickwinkel sich merklich verschieben.
Aus Angst und Verzweiflung, wird Hochgefühl und ein Adrenalinkick.
Hoffnung und innere Zerrissenheit wechseln sich ab, um in einem richtig explosiven Finale zu enden.
Eine Folge, die mich absolut begeistert und bewegt hat.
Bewegt deshalb, weil auch die zwischenmenschlichen Aspekte nicht außer Acht gelassen werden und man wirklich toll beobachten kann, wie sich Sam und Laurie wieder annähern und wie tief die Verbindung zwischen Laurie und Jake ist.
Es gab durchaus Szenen, wo ich dachte, wie kann Jake nur so dumm sein. Was einfach nur sprachlos macht. Denn ich als Außenstehender kann das überhaupt nicht begreifen oder gar verstehen.
Doch es zeigt nur, daß es auch nur Menschen sind mit Fehlern.
Fehler die jedem passieren können. Und genau das verleiht dieser Reihe auch so viel Authentizität.
Fazit:
Laurie Walsh geht in Runde Numero fünf und ich bin wieder absolut begeistert, wie genial, explosiv und knallhart diese Folge war.
Ein Fall in dem diesmal Jake unter Beschuss gerät und in dem Laurie zeigt, wohin Sturheit und Eigeninitiative sie führen können.
Zum mitfiebern, Augen verdrehen und leiden.
Unbedingt mehr davon.