Cover-Bild BANCOR
Band 16 der Reihe "Reihe Lyrik"
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: kookbooks
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Lyrik, Poesie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 64
  • Ersterscheinung: 10.2009
  • ISBN: 9783937445397
Daniel Falb

BANCOR

Gedichte
Daniela Seel (Herausgeber), Andreas Töpfer (Illustrator)

'Der lyrische Text ist kein Ding, das über andere Dinge redet, sondern ein Ding, über das geredet werden kann.'
In seinen neuen Gedichten entwickelt Daniel Falb die lyrische Sprache seines ersten Bandes, 'die räumung dieser parks', konsequent weiter und präsentiert dichte, feingliedrige Skulpturen des Sozialen. 'BANCOR' – das auf die von John Maynard Keynes im Rahmen der Bretton-Woods-Konferenz 1944 vorgeschlagene Weltwährung anspielt – arbeitet an einer Neudefinition des politischen Gedichts als einem genuin ästhetischen Objekt, das die Sprache der Öffentlichkeit in der Öffentlichkeit des Gedichts seziert. Daniel Falb zeigt damit eindrucksvoll, wie weltzugewandt experimentelles Schreiben sein und damit ins Herz des Sozialen und Politischen vordringen kann.

'Ich habe einmal das Gemälde ›Die niederländischen Sprichwörter‹ von Pieter Bruegel d. Ä. als das perfekte Gedicht bezeichnet, insofern man darin einen Naturalismus der reinen Abstraktion, der reinen Virtualität erkennen kann. Ich ziele in meiner Textproduktion ununterbrochen auf genau das: auf Gestiken der Unmittelbarkeit jenseits irgendeiner Konkretion. Wo imperative, erzählende und diskursive Momente im Text auftauchen, da zu einem anderen Zweck, das heißt als Mittel. Sie entsprechen in der Malerei den Farben, den Pinseln, der Leinwand und dem Körper des Künstlers, also den Darstellungsmitteln, mittels derer im malerischen Werk eine bestimmte Gestalt oder Plastik realisiert wird. Auch im lyrischen Text geht es letzten Endes um nichts anderes als um solche Gestalten und Plastiken. Wir sagen, dass der lyrische Text die Chance hat, eine soziale Plastik in seiner Struktur – in its fabric – in vollendeter Weise zur Darstellung kommen zu lassen. Lyrik muss aufhören, kritisch zu sein, und anfangen, reine Affirmation, reine Erfüllung zu sein. Das heißt, sie muss umstellen auf die Ästhetik der Hegemonie. Wir sind dazu verurteilt, Gedichte zu schreiben, die mit ihren eigenen Mitteln jenen hegemonialen Ton rekonstruieren, die ohne jede Ähnlichkeit die Obertöne zum Beispiel von Kants Ewigem Frieden, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Millenniumserklärung der Vereinten Nationen aufsteigen lassen.' Daniel Falb

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